Bei einer Chemotherapie werden spezielle Medikamente, sogenannte Zytostatika, eingesetzt. Diese sollen das Krebswachstum hemmen und somit die Tumorzellen zerstören. Bei einer Chemotherapie werden die Medikamente mithilfe einer Infusion in den Körper gebracht, wo sie sich verteilen und so die erkrankten Bereiche im gesamten Organismus angreifen. Aufgrund der Nebenwirkungen wird eine Chemotherapie meist erst nach einer Hormonbehandlung eingesetzt.
Grundsätzlich wirkt eine Chemotherapie auf alle Zellen mit rascher Zellteilung, also auf erkrankte und gesunde Zellen. Überwiegend sind dies:
- Schleimhautzellen im Verdauungstrakt
- Haarwurzelzellen
- Blutbildende Zellen im Knochenmark
Damit verbunden sind die Nebenwirkungen, die bei einer Chemotherapie auftreten können. Gegen einzelne Nebenwirkungen können Sie gezielt Maßnahmen zur Linderung treffen:
Völlegefühl
Essen Sie kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt und meiden Sie schwer verdauliche Kost, wie etwa große Mengen an Fett, stark Angebratenes und blähende Gemüsesorten. Tipp: Speisen wie etwa Haferschleim, können die Beschwerden lindern.
Verstopfung
Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und verzehren Sie ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte. Auch Obst und Gemüse können dazu beitragen, Verstopfung zu lindern.
Übelkeit
Verteilen Sie ihre Mahlzeiten über den Tag und achten Sie auf langsames, genießerisches Essen. Fett und Zucker sollten ebenso gemieden werden wie stark gewürzte Speisen. Entspannen Sie sich nach einer Mahlzeit, legen Sie sich jedoch nicht hin. Lindernd wirken können trockene Lebensmittel wie Toast oder Zwieback sowie kühle Getränke.
Mangelernährung
Um Mangelernährung zu erkennen, sollten Sie während einer Therapie regelmäßig ihr Gewicht kontrollieren. Als Faustregel gilt: Ein Gewichtsverlust von etwa fünf Prozent innerhalb eines halben Jahres deutet auf eine Mangelernährung hin.
Beschwerden im Bereich des Mundes
Achten Sie auf eine regelmäßige Mundhygiene und halten Sie Mund und Lippen durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in kleinen Schlucken feucht. Bonbons und Kaugummi regen den Speichelfluss an.
Geschmacksstörungen
Oft beobachtet werden Aversionen gegen Fleischprodukte. Da eine eiweißreiche Ernährung während einer Therapie jedoch notwendig sein kann, sollten Sie Eiweiße über fleischlose Lebensmittel aufnehmen. Dies sind etwa Milchprodukte, Tofu oder Eier.
Eingesetzte Zytostatika bei Prostatakrebs
Im Rahmen der Erstlinientherapien mit Mitteln der ersten Wahl und Zweitlinientherapien mit alternativen Mitteln bei ausbleibendem Behandlungserfolg, kommen unterschiedliche Zytostatika zum Einsatz. Welche Behandlungsschritte im Einzelnen erforderlich sind und welche Substanzen im Rahmen der Chemotherapie eingesetzt werden, wird individuell entschieden.
Geprüft OA Dr. med. Otto Krieger: Stand 13.12.2018