9. Gut gestärkt durch die Brustkrebstherapie – alle Fragen

Brustkrebs, medizinisch Mammakarzinom genannt, ist eine tiefgreifende Diagnose, die viele Fragen und Sorgen aufwirft. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Studien zeigen, dass Sie selbst aktiv dazu beitragen können, Ihre Behandlung besser zu vertragen und Ihr Wohlbefinden zu steigern – vor allem durch regelmäßige Bewegung. Körperliche Aktivität wirkt nachweislich unterstützend bei häufigen Nebenwirkungen wie Fatigue (chronischer Erschöpfung) oder Polyneuropathie (Gefühlsstörungen an Händen und Füßen). Sie stärkt das Immunsystem, verbessert die Durchblutung und kann die Wirksamkeit Ihrer Therapie positiv beeinflussen.

In dieser Schulung erfahren Sie, wie Sie bereits vor Beginn der Therapie gezielt aktiv werden können und wie Bewegung Sie auch während der Behandlung begleitet. Sie erhalten praktisches Wissen, und zwei angeleitete Bewegungsprogramme zum Mitmachen: eines für fittere Patientinnen und eines für ältere oder erschöpfte Patientinnen. Beide sind einfach umsetzbar und an Ihre Tagesform anpassbar, auch im Wartezimmer oder zu Hause.

Einleitung durch Prim. Dr. Marco Hassler

Mein Name ist Marko Hassler. Ich bin Onkologe. Ich bin Primar der Onkologischen Rehabilitation in Bad Sauerbrunn „der Sonnberghof“. Der Titel unserer heutigen Schulung ist „Gut gestärkt durch die Brustkrebstherapie“. Sie sind konfrontiert mit einer Erkrankung und wir wollen Ihnen dabei helfen gut, besser durch die Therapie zu kommen. Sie sind nicht allein. Wir haben Erfahrungen damit gemacht. Viele Menschen haben das durchgemacht. Daraus haben wir gelernt. Und wir haben gesehen, Möglichkeiten gelernt, die ihnen helfen können, besser durch die Therapien zu kommen.

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Einleitung durch Katharina Zwinz

Mein Name ist Katharina Zwinz. Ich bin Sportwissenschaftlerin und Trainingstherapeutin. Mein Fachbereich betrifft die Onkologie . Im Weiteren werde ich Ihnen zwei Bewegungsprogramme vorstellen. Zum einen für untrainierte ältere Personen, zum anderen für junge, fitte Personen. Diese können Sie dann gerne mehrmals wiederholen.

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Vorbereitung auf die Brustkrebstherapie

Anmerkung: Im Folgenden wird überwiegend der Begriff Chemotherapie genannt. Bitte beachten Sie, dass damit in vielen Fällen auch andere medikamentöse Krebstherapien gemeint sein können. Um das Transkript verständlich zu halten, wird nicht immer zwischen den verschiedenen Therapieformen unterschieden.

Wie geht es nach der Diagnose Brustkrebs weiter?

Prim. Hassler: Die große Schwierigkeit mit der Diagnose Brustkrebs oder zumeist auch Krebs allgemein ist, dass man das nicht spürt. Man hat nichts gespürt. Es ist eine Früherkennungsmaßnahme. Es ist eine Auffälligkeit da. Diese Auffälligkeit wird dann punktiert und es stellt sich heraus es ist eine Krebserkrankung. Das heißt, jetzt gibt es im Hintergrund geht es darum: Wir brauchen viele Informationen vonseiten des Gewebes, um festzustellen, was genau ist es? Es gibt sehr unterschiedliche Formen von Brustkrebs, und die Informationen brauchen wir, um wirklich sagen zu können, Was ist alles nötig? Braucht es „nur die Operation“ oder brauchen wir mehr an medizinischen Therapien, Bestrahlung, Operation. Welche Operationsformen? Wir brauchen auch viele Untersuchungen, um festzustellen, Wie ausgebreitet hat sich die Krebserkrankung? Ist es irgendwo anders auch noch da? Und das ist das, was Zeit braucht für uns? Und die Schwierigkeit dabei ist einmal dieses Warten können, bis einmal feststeht was haben wir, In welcher Situation sind wir und was schlagen wir alles vor? Und diese Wartezeit bis zur ersten Behandlung oder vorher noch bis zu den Gesprächen, das ist schon etwas, was für unsere Patientinnen schon mal sehr, sehr schwierig ist. Und dann folgen eigentlich Therapien für etwas, und ich wiederhole mich jetzt für etwas, was man nicht spürt. Und das Große, Einschneidende dabei ist, dass wenn wir dann behandeln, mit der Behandlung, generieren wir völlig neue Symptome, die vorher nicht da waren. Und wenn alles gut geht und das geht wirklich sehr, sehr viel gut ja. Wir haben Therapien, die wir früher im Krankenhaus verabreicht haben, die jetzt so gut verträglich sind, weil wir so gute Möglichkeiten haben gegen Übelkeit, gegen Erbrechen. Auch Haarausfall ist nicht immer mehr ein Thema. Wir geben unsere Therapien fast nur ambulant und im Durchschnitt wird so eine Therapie viel, viel besser vertragen, als der Laie meint. Aber auch wenn alles gut gegangen ist und die Operation verläuft gut, dann sagt fast niemand Jetzt bin ich gesund. Weil das, was da war, ist jetzt weg. Sondern die Frauen sagen durchwegs Mir geht es nicht gut, weil ich bin operiert worden. Ich hatte Chemotherapie, ich bin bestrahlt worden und daher geht es mir schlecht. Und das ist etwas, worauf man sich nur sehr, sehr schwer einstellen kann. Einerseits wollen wir Ärzte nicht erschrecken und nicht hinweisen auf alles, was passieren kann. Andererseits ist natürlich unsere Aufgabe, jemanden darauf vorzubereiten und auch zu erklären: Was kann passiere? Was ist wichtig? Was ist eine Nebenwirkung, die nicht so wichtig ist, mit der man gut leben kann? Aber was ist wieder eine Nebenwirkung, die Sie unbedingt und sofort und rückmelden sollen? Und diese Vielfalt, diese Fülle an Informationen, die plötzlich auf einen eintrifft, mit der Sorge und der Angst ums Leben, das macht die Zeit bis zur ersten Therapie oder dann während den Therapien so schwierig.

Gibt es etwas, das ich schon vor Beginn der Therapie selbst tun kann, um sie besser zu vertragen und positiv zu beeinflussen?

Prim. Hassler: Ja, das sage ich so vorweg. Vor vielen Jahren war das noch nicht so, da war das Wichtigste für uns Ärzte, dass wir das Gefühl hatten, dass sie uns vertrauen und in gewisser Weise auch gut vertragen, was wir ihnen geben. Mittlerweile, und das ist für uns eine ganz, ganz große und wichtige Errungenschaft, haben wir Beobachtungen durchgeführt, die ihnen sehr, sehr gut und sehr viel weiterhelfen können. Und zwar hat man im letzten Jahr eine Beobachtung publiziert, in der man Frauen vor der Chemotherapie genommen hat und in zwei Gruppen geteilt hat. Die erste Gruppe wurde diätologisch beraten. Mit dem Hintergrund: wir wissen, wenn man sich gut ernährt, verliert man weniger Substanz und verträgt auch die Chemotherapie besser. Im Rahmen dieser Ernährungsberatungen, das war nicht eine Beratung, sondern im ersten Monat wöchentlich und dann alle drei Monate hat man den Frauen auch beigebracht oder sie dazu ermuntert, Bewegung zu machen. Und die Erklärung der Bewegung war 150 Minuten moderate Bewegung in der Woche oder 75 Minuten etwas intensiver. Dazu war der Ratschlag, zweimal die Woche Krafttraining zu unternehmen und auch Übungen sind dazu erläutert worden. Im Vergleich dazu war eine Kontrollgruppe , die diese Ernährungsberatung nicht hatte. Und dann hat man sich angeschaut, was passiert. Was sind die Unterschiede? Der Grund, diese Studie zu machen, war unsere Vermutung, dass, wenn es jemandem besser geht während der Chemotherapie und man die Chemotherapie besser verträgt, dass man vielleicht seltener Dosisreduktionen vornehmen muss. Das ist von unserer Seite eine häufige Folge. Wenn jemand Chemotherapie schlechter verträgt, dass wir reduzieren auf 80 % oder 75 % oder weniger. Jedenfalls war das der Grund für die Studie und man hat sich dann angeschaut, was passiert und hat die zwei Gruppen verglichen.

Und man hat gesehen überraschenderweise, dass in beiden Gruppen die Chemotherapie Dosis dasselbe war. Das heißt, dass die Dosisreduktion in beiden Gruppen gleich häufig erfolgten. Was man auch gesehen hat, war, dass in der Kontrollgruppe sich die Frauen seltener bewegt haben, nur dass sie etwas im Kopf haben. Man hat gesehen, etwa 15 % bewegen sich in der Kontrollgruppe und mehr als 50 % in der Beratungsgruppe. Und in Bezug auf Krafttraining wenn das weniger als 10 % in der Kontrollgruppe und mehr als 70 % in der Beratungsgruppe. Und das überraschende, Das positiv überraschende Ergebnis für uns war, dass wir in der Beratungsgruppe ein besseres Ansprechen auf die Chemotherapie festgestellt haben. Das heißt, man hat in der Beratungsgruppe. Doppelt so selten lebendige, vitale Tumorzellen festgestellt. Und diese Rate an vitalen Tumorzellen ist für uns ein sehr guter und sehr wichtiger prognostischer Marker. Und das war der einzige Unterschied. Eben nicht durch die veränderte Chemotherapie Dosis, sondern der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen war die zusätzliche Beratung und dass sich die Frauen in der Beratungsgruppe dementsprechend mehr bewegt haben. Gleichzeitig haben wir auch gesehen, dass die Chemotherapie besser vertragen haben. Aber das Schöne für uns und das wirklich Tolle auch für die Frauen war dieses viel bessere Ansprechen auf die Therapie. Das heißt, seit kurzer Zeit können wir den Frauen auch etwas in die Hand geben. Sie sind nicht nur ausgeliefert, Sie haben selber Möglichkeiten, etwas dazu beizutragen, dass Sie die Chemotherapie einerseits besser vertragen und dass die Chemotherapie auch besser wirken kann. Und das ist eine riesige Erkenntnis. Und unsere eigenen Erfahrungen und Beobachtungen zeigen uns jetzt auch, wie gut und wie gern das von Frauen angenommen wird, dass man selber etwas tun kann.

Und im Grunde, was mir so gefällt an der Tatsache ist, dass man eigentlich gar nicht viel tun muss. 150 Minuten Bewegung in der Woche ist nicht sehr viel. Das schaffen auch Frauen, denen es während einer medikamentösen Therapie nicht gut geht. Aber vor allem ist es auch ein Anliegen, jemanden mit dieser Information nicht unter Druck zu setzen.

Und das war für uns ein ganz, ganz schönes Ergebnis, weil wir gesehen haben, dass man selbst auch noch etwas dazu beitragen kann, dass man die Chemotherapie nicht nur besser verträgt, sondern dass die Chemotherapie auch besser wirkt.

Man muss sich nicht bewegen, aber alles, was man sich bewegt, ist besser, als sich gar nicht zu bewegen. Es soll eine Möglichkeit sein, die man selber auch tun, unternehmen, beitragen kann. Man hat was in der Hand. Das Interessante für uns ist jetzt: Warum war das so? Warum hat es so viel besser gewirkt, die Chemotherapie? Das heißt, es war ja nicht das Mehr an Chemotherapie, das man vertragen hat, das man verabreicht bekommen hat, sondern wir denken, dass es dadurch möglich war. Durch die vermehrte Bewegung hat sich das Immunsystem verbessert, das heißt die Immunreaktion auf einerseits die Chemotherapie, andererseits die Krebszellen, ist verbessert worden. Es ist auch die Durchblutung des Tumorgewebes verbessert worden. Wenn das verbessert wird, dann wissen wir geht mehr Chemotherapie hin und mehr Chemotherapie kann dort wirken. Das heißt, es sind andere Ereignisse ausgelöst worden durch dieses Mehr an Bewegung und das ist das, was den Unterschied ausgemacht hat. Und das ist etwas, was uns sehr, sehr fasziniert. Vor allem das Ausmaß dessen, um wie viel besser das Operationsergebnis sich herausgestellt hat. Und das ist das, was wir jedem oder jeder Frau in die Hand geben wollen. Ja, wenn es geht. Wenn Sie es schaffen. Bitte bewegen Sie sich. Stehen Sie auf und spazieren Sie. Bleiben Sie aktiv im Alltag. Und das ist etwas, was wir jeder Frau mitgeben wollen.

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Kraft tanken für die Brustkrebstherapie

Warum ist Bewegung bei Brustkrebs wichtig und welche konkreten Nebenwirkungen können dadurch gelindert werden?

Prim. Hassler: Bewegung ist bei Brustkrebs sehr wichtig, bei der Behandlung oder während einer medikamentösen Therapie. Sehr, sehr wichtig, weil wir ganz viele Auswirkungen gesehen haben. Die Ursache oder der Grund für die positiven Auswirkungen ist die verbesserte Wirkung der Chemotherapie, das veränderte verbesserte Immunsystem, eine veränderte Durchblutung, ein veränderter Stoffwechsel und Veränderungen des hormonellen Haushalts mit zum Beispiel weniger Insulin, weniger Wachstumshormonen. Was alles dazu beiträgt, dass die Wirkung der Therapie größer ist und das Befinden verbessert ist. Was man jetzt selber dazu beitragen kann, ist ein eine gewisse beibehaltene Alltagsaktivität, ein Schlaf-Wach-Rhythmus, der durchgezogen oder beibehalten werden kann. Guter Schlaf und eine Ernährung, die regelmäßig ist mit vor allem genug Eiweiß , Kohlenhydrate, genug Energie. Unsere Erfahrungen sagen, dass viele, viele Frauen sich fast zu gesund ernähren wollen und sehr häufig unter Energiemangel leiden. Und daher ist diese regelmäßige Nahrungsaufnahme sehr, sehr wichtig. Und wir wissen, dass dadurch die Chemotherapie auch viel, viel besser vertragen wird und man weniger unter Substanzverlust leidet.

An konkreten Situationen oder Symptomen, die verbessert werden können, ist weniger Übelkeit, weniger Brechen, weniger Erschöpfung. Das heißt in unserem Wortlaut weniger Fatigue. Ein verbessertes psychisches Befinden. Also wir sehen auch weniger Anzeichen von Depressivität während der Gabe einer medikamentösen Therapie.

Was kann mir helfen, auch während meiner Brustkrebserkrankung aktiv zu bleiben?

Prim. Hassler: In Bezug auf das aktiv bleiben. Ist es sehr wichtig, dass man weiterlebt wie bisher und das so gut es geht, so aktiv wie es geht. Es geht immer leichter, wenn man Bekannte und Freunde hat, die einen verstehen. Das bedingt, dass man einerseits offen ist, auch im Freundeskreis erzählt, was man hat, ohne Mitleid zu bekommen. Aber zu sagen Hilf mir dabei, aktiv zu bleiben, geh mit mir spazieren, geh mit mir walken, geh mit mir. Einmal die Woche Krafttraining oder zweimal. Das vermittelt auch den Freunden und der Familie wieder etwas Positives, weil sie aktiv helfen können. Und dieses aktive Helfen und Dabeisein ist etwas, was sie herumtragen können, was ihnen dann auch wieder hilft. Und das ist das, was wir gesehen haben. Was wirklich helfen kann. Aktiv bleiben, ohne überfordert zu sein. Aber jede Aktivität, die Sie machen können, die Ihnen hilft, dabei den Tag gut und besser zu überstehen, hat positive Auswirkungen. Alles ist besser, als liegen zu bleiben und ein wichtiger Punkt für uns ist, oder eine große Frage ist oft wie viel darf oder soll ich tun, wie anstrengend solche Übung sein? Und was wir zumeist empfehlen ist Man kann sich oft schwer aufraffen, wenn man heimkommt. Und jetzt sollte ich aufstehen und gehen. Was wir gesehen haben oder was wir empfehlen, was wie intensiv die Therapie sein soll. Es soll ihnen nach der Aktivität besser gehen als davor. Es soll anstrengend gewesen sein, aber es ist ein Ziel erreicht. Wenn Sie sagen Jetzt bin ich eigentlich entspannt, jetzt bin ich erholt. Es hat mir gut getan, mich körperlich anzustrengen. Es geht mir jetzt besser als davor, als ich noch gesessen bin. Und wenn Sie das schaffen und Hilfe dabei haben, dann denke ich und da haben wir sehr viele Hinweise, dass es ihnen während der ganzen Zeit der Chemotherapie auch gut gehen wird.

Wenn es zusätzliche Fragen für Sie gibt. Wenn es Unsicherheiten gibt. Was kann ich tun? Was soll ich tun? Dann wenden Sie sich an Ihren Arzt. Bzw. Gibt es sehr gute Initiativen von Seiten der physikalischen Abteilungen Ihrer Krankenhäuser, wo Physiotherapeuten arbeiten, wo physikalische Mediziner arbeiten, die darauf spezialisiert sind, ihnen, was alles Körperliche betrifft, weiterzuhelfen. Ratschläge sind diesbezüglich sehr, sehr hilfreich. Und nutzen Sie die Möglichkeiten, die Sie im Krankenhaus haben. Wir haben sehr viele Initiativen, auch in ganz Österreich, in physikalischen Einrichtungen. Oder es gibt auch Hilfe und Unterstützung von Seiten der Krebshilfe, zum Beispiel mit Möglichkeiten der Trainingstherapie in unterschiedlichen Bundesländern und Städten oder Trainingsgruppen vonseiten des ASKÖ oder ASKÖ oder Sportunion. Aber bei Zweifeln fragen Sie einfach nach. Am besten physikalische Mediziner in Ihrem betreuenden Krankenhaus.

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Erschöpfung überwinden

Warum sollte ich meinem Arzt oder meiner Ärztin sagen, wenn ich mich nach meiner Brustkrebstherapie ständig erschöpft fühle? Ist es wirklich so wichtig?

Prim. Hassler: Erschöpfung ist das häufigste Symptom, das wir in der Onkologie haben. Es gibt Beobachtungen, dass 80 % erschöpft sind. 50 % reden mit ihrem Arzt darüber und etwa 25 % werden dazu beraten. Die Frage, ob es ein wichtiges Symptom ist, ist dadurch nicht beantwortet. Müdigkeit ist grundsätzlich ein sehr, sehr wichtiges Symptom. Wenn ich müde erschöpft bin, dann weiß ich, ich muss etwas tun. Ich muss schlafen, rasten, mich ausruhen. Und die unsere Patienten, die unter Erschöpfung leiden, berichten von einer anderen, einer chronischen, bleiernen Müdigkeit, die durchschlafen, rasten nicht automatisch besser wird. Und das hat Folgen. Folgen auf unterschiedlichen Ebenen. Es gibt körperliche Folgen, es gibt mentale Folgen, es gibt auch emotionale Folgen. Also die körperlichen Folgen sind zum Beispiel Ich kann einfach körperlich weniger unternehmen, ich schaffe nicht mehr. Es gibt mentale Folgen. Das kann man beschreiben, zum Beispiel mit Problemen der Konzentration der Merkfähigkeit. Ich kann mir keine Filme anschauen oder nur mehr 567 Seiten lesen. Da muss ich noch einmal das wiederholen. Und es gibt auch emotionale Folgen dass ich mich sozial zurückziehe, weil ich es nicht mehr schaffe, mit Freunden auszugehen. Wenn Leute aus unterschiedlichen Richtungen reden, sich die Themen ändern, Musik oder andere Geräusche mich ablenken davon. Das heißt, die die Auswirkungen der Erschöpfung können sehr vielfältig sein und können meinen Alltag beeinträchtigen. Und wenn der Alltag beeinträchtigt ist, dann geht es mir schlechter und ich bewege mich automatisch weniger. Und wir haben Hinweise, dass wenn man erschöpft ist, dass es einerseits ganz große Auswirkungen auf den Alltag, auf die Alltagsqualität hat und dass man die Chemotherapie auch um einiges schlechter verträgt. Und das wollen wir verhindern. Und daher ist es so wichtig, das zu bemerken. Es geht mir schlecht. Ich schaffe es nicht mehr, mich zu bewegen. Ich schaffe meinen Alltag fast nicht mehr. Ich bin nur müde. Ich schlafe schlecht. Und sobald Sie den Eindruck haben, dass es in diese Richtung geht, dass es Ihnen schlecht geht, ohne das genauer benennen zu können, dann bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Was hilft am besten gegen diese dauerhafte Erschöpfung im Rahmen der nach der Brustkrebstherapie?

Prim. Hassler: Die Frage Was hilft am besten? Ist schwierig, weil unsere Erfahrung ist, dass ganz viele unterschiedliche Ausprägungen der Erschöpfung bestehen können. Ich wiederhole das kurz und nenne die Auswirkungen einerseits körperlich, andererseits affektiv, emotional oder mental. Und diese drei Bereiche können ganz unterschiedlich betroffen machen. Es gibt drei große Therapiebereiche, die man nennen kann. Das erste und gleichzeitig das Wichtigste und auch das Schwierigste ist Bewegung. Und das ist immer schwer, jemanden zu erklären oder Ihnen zu erklären: bitte bewegen Sie sich, wenn Sie erschöpft sind. Wenn man eh schon müde ist. Dazu komme ich noch. Der zweite wichtige Punkt, der helfen kann, ist eine psychotherapeutische Begleitung, eine Verhaltenstherapie. Und das wirkt vor allem dann gut, wenn man Konzentrationsmängel hat, wenn man sich Sachen nicht mehr merken kann, wenn man immer wieder ganz viel vergisst. Und der dritte große Punkt, der, von denen wir gute Ergebnisse haben, ist Yoga, Meditation und Akupunktur. Das sind die Mind Body Interventionen. Ich komme zurück zur größten, zu wichtigsten und schwierigsten Therapiegruppe. Das ist die Bewegung. Und die Bewegung ist gut und wichtig und auch schwierig. Das heißt, die Empfehlungen von unserer Seite umfassen 150 Minuten Bewegung in der Woche und auch Krafttraining zweimal die Woche.

Und die Intensität ist das, was man auch wirklich erlernen muss, was wir sie bitten, wirklich zu beobachten. Die Intensität können fast nur Sie selbst bestimmen. Das kann von außen nicht gesagt werden. Machen Sie so viel, sondern da muss man sich herantasten.

Wie finde ich heraus, wie viel Bewegung mir guttut, ohne dass es zu viel wird?

Prim. Hassler: Unsere Empfehlung ist, dass wenn Sie sich bewegen soll, Ihnen nach Abschluss der Einheit besser gehen als davor. Sie sollen sich wohler fühlen als davor. Und das ist ein. Daraus haben wir gelernt, dass man sich wirklich selber auch verbessern kann. Eine Ein ganz wichtiger Ratschlag ist, dass man an guten Tagen. Also unsere Erfahrung ist, dass die Leistungsfähigkeit nicht immer gleich ist. Wir haben gute und schlechtere Tage in Bezug auf die Leistungsfähigkeit. Und die Bitte ist, dass Sie das gut beobachten und an guten Tagen nicht zu viel trainieren, weil die Erfahrung dann ist, dass es dann wieder zwei, drei Tage dauert, bis Sie wieder auf ein normales Leistungsniveau kommen. Also die Bitte ist nicht zu viel zu machen, sondern regelmäßig sich zu bewegen und zu trainieren und dann schön langsam zu steigern.

Katharina Zwinz: Wichtig ist, dass Sie auf Ihr Leistungsempfinden hören und auf ihre Belastbarkeit. Für manche ist es schon ein intensiver Weg, in der Früh die Stufen runter zu der Post. Für manch andere ist dies aber moderat. Dabei ist wichtig, Ihre Intensität für Ihr Training zu finden. Grundsätzlich sollten Sie 150 Minuten moderates Training in der Woche absolvieren und 75 Minuten intensives Training. Da bitte auf subjektives Belastungsempfinden hören. Sei es eine Skala von 1 bis 10, dass das moderate Training sich zwischen vier und fünf befindet. Intensives Training kann dann gerne zwischen sieben und acht sein.

Was kann ich tun, wenn ich erschöpft bin und mich einfach nicht aufraffen, aufraffen kann, aktiv zu sein?

Prim. Hassler: Es ist ganz schwer, sich zu bewegen, wenn man erschöpft ist. Das Wichtigste dabei ist das Wissen. Ich möchte Ihnen eine andere, ganz, ganz interessante Studie näher bringen. Und zwar hat man. Menschen, die erschöpft sind, nach einer onkologischen Behandlung angeboten, an Vorträgen teilzunehmen. Das war in einem ambulanten Setting. Die Betroffenen haben sich einmal die Woche getroffen und haben Informationen bekommen. Und standardisierte Informationen. Da ist es darum gegangen, Ursachen der Erschöpfung bis zu Wie teile ich meine Kräfte gut ein? Wie lerne ich es, Pausen zu machen? Wie kann ich einen guten Schlaf Wach Rhythmus erhalten? Was kann ich dazu beitragen, dass ich gut schlafen kann? Was kann ich dazu beitragen, um auch genießen zu können, Um meine Zeit gut nützen zu können? Wie kann ich lernen, Bewegung zu machen? Nicht zu viel Bewegung zu machen, in meinen Alltag zu integrieren, mich nicht zu übernehmen? Und wie kann ich das Gelernte immer umsetzen in den Alltag? Das heißt, die Betroffenen haben nur Informationen bekommen über sechs Wochen und man hat sich angeschaut, was passiert. Und man hat verglichen mit einer anderen Gruppe, die auch erschöpft war und diese Vorträge nicht gehört haben.

Und was man gesehen hat, war, dass die Betroffenen, die Beratungsgruppe, naturgemäß auch mehr gelernt haben über die Erschöpfung. Gleichzeitig ist sind die Symptome von Depressivität massiv reduziert worden, die Symptome von Angst massiv reduziert worden. Die Lebensqualität hat sich massiv verbessert und was man gesehen hat die körperliche Aktivität ist viel, viel mehr geworden im Vergleich zur Kontrollgruppe. Das heißt, diese Effekte hat man gesehen und das wiederum war nur durch Information. Das heißt, das Wesentliche, wenn Sie sich nicht aufraffen können, ist einmal Wissen: es ist wichtig, sich zu bewegen, wenn man weiß, es hat einen Unterschied, wenn ich ein bisschen was machen kann und es hat wirklich einen Unterschied, dann schafft man es auch, sich eher dazu aufzuraffen. Und da möchte ich noch einmal das Vorherige erwähnen, wenn Ihr Umfeld es auch weiß. Wenn Ihr Bekanntenkreis das auch weiß. Sie werden auch eher Hilfe dazu haben, etwas zu tun und Sie werden sehen. Es genügt, sich ein bisschen zu bewegen. Schon ein bisschen reicht, um sich wohler zu fühlen, ohne Druck auszuüben. Wir wollen Sie nicht unter Druck setzen damit. Es soll Ihnen Hilfe geben.

Hier geht es zum Video-Interview: „Erschöpfung überwinden“

Gleichgewichtsübungen & Gefühlstraining

Warum ist es wichtig, mein Gleichgewicht und mein Körpergefühl während der Brustkrebstherapie zu fördern?

Prim. Hassler: Wir haben gesehen, dass eine medikamentöse Therapie ganz unterschiedliche Auswirkungen hat. Und eine ganz, ganz häufige Nebenwirkung ist die Polyneuropathie. Das sind Gefühlsstörungen an Händen und Füßen. Was wir dabei oft unterschätzen, ist, dass die Gefühlsstörungen auch Auswirkungen auf das Gleichgewicht haben kann. Man geht schwerer. Man muss sich mehr konzentrieren, wenn man geht. Man hat häufiger Probleme mit Schwindel. Und das führt wiederum dazu, dass man sich aus Vorsicht, aus der Angst zu stürzen, weniger bewegt.

Wir wissen, dass es ganz, ganz wichtig ist, während der Chemotherapie auch Wahrnehmungstraining durchzuführen, das heißt bloßfüßig gehen, Gleichgewichtsübungen zu machen, die Fußsohlen, die Handflächen immer wieder zu stimulieren. Da hat man auch gesehen, dass man, wenn man das 150 Minuten die Woche unternimmt, dass wir das Auftreten der Polyneuropathie, das sind Gefühlsstörungen, hervorgerufen durch die Chemotherapeutika, um mehr als die Hälfte reduzieren kann. Und ganz einfache Maßnahmen helfen auch dabei. Also man hat zum Beispiel gesehen, wenn man diese Übungen macht, schafft man es sogar, das Gleichgewicht während der Chemotherapie zu verbessern.

Man hat, nur damit Sie ein Beispiel haben, man hat gesehen, man hat Frauen genommen, die vor der Chemotherapie standen. Man hat sie gebeten, auf einem Bein zu stehen, und 70 %, 7/10 konnten es. Und nach der Chemotherapie konnte fast niemand auf einem Bein stehen. Der nächste Schritt war, wieder Patienten zu nehmen, die vor der Chemotherapie standen. Die bekamen Gleichgewichtsübungen, die sie auch während der Chemotherapie durchführen konnten. Dreimal die Woche, insgesamt dreimal 15 Minuten. Und dann hat man analysiert, wie es den Patienten dann gegangen ist. Und man hat gesehen, die, die die Übungen durchgeführt haben, konnten nach der Chemotherapie alle auf einem Bein stehen. Und das Auftreten dieser Polyneuropathie der Gefühlsstörung an Händen und Füßen war um mehr als die Hälfte seltener vorhanden. Und das ist ein ganz, ganz wichtiges und auch schwerwiegendes Symptom nicht nur für Geigenspieler, die wir auch immer wieder haben, die naturgemäß die Fingerkuppen brauchen. Aber es hat sehr, sehr häufig Auswirkungen auf die berufliche Tätigkeit. Und da haben wir wieder eine Maßnahme, die wir durch Training verhindern können oder wenigstens im Auftreten massiv reduzieren können.

Wie kann ich mein Gleichgewicht und meine Wahrnehmung im Alltag ganz praktisch verbessern?

Prim. Hassler: Wir sehen, vonseiten unserer Therapeuten können Sie ganz, ganz viele Therapiemöglichkeiten bekommen. Es sind ganz einfache Maßnahmen möglich und nötig. Igelbälle. Es geht darum, zum Beispiel die Fußsohlen Handflächen zu stimulieren. Wir haben sehr gute Ergebnisse, wenn man handwerkliche Tätigkeiten durchführt. Stricken, hacken, häkeln oder nähen, bloßfüßig gehen auf unterschiedlichen Oberflächen mit Igelbällen, die Fußsohlen stimulieren, auf einem Bein stehen, beim Zähneputzen und in der Summe wieder in der Woche ist es gar nicht viel. Dreimal 15 Minuten habe ich eine ganz, ganz große Auswirkungen. Und diese Stimulation, dieses unsere Therapeuten nennen es die Nerven auf die Nerven gehen, das tut nicht weh, das ist angenehm. Man sieht Effekte und es wirkt ganz, ganz, sehr, sehr gut.

Was sollte ich beim Sport beachten, wenn ich doch die Brustkrebstherapie unter Taubheitsgefühlen oder Schwindel leide?

Prim. Hassler: Wenn Sie leiden unter einem Symptom, dann bitte zögern Sie nicht und sagen Sie es Ihrem Arzt. Dahinter stecken könnte die Polyneuropathie. Es gibt auch andere Symptome, die das machen. Schwindel ist ein sehr häufiges Symptom. Und wir denken der Blutdruck bis an hormonelle Veränderungen. Aber bitte nicht zögern, mit dem Arzt darüber zu reden, wenn es Ausdruck der Polyneuropathie ist. Und wir unterschätzen sehr häufig die Auswirkungen auf die posturale Stabilität. Das ist das Gleichgewicht. Bitte melden. Man kann was tun, Man kann dabei helfen. Unter Umständen werden wir aber die Chemotherapie Dosis reduzieren, damit dieses Symptom sich nicht verstärkt. Um das zu verhindern, ist es sehr wichtig, von Anfang an diese Gleichgewichts sensomotorische Übungen zu unternehmen. Aber sobald ein Symptom wie dieses auftritt. Bitte nicht zögern und melden.

Katharina Zwinz: Wenn Sie unter Schwindel leiden, ist es wichtig, wenn Sie die Kraftübungen durchmachen, dass Sie neben sich ein stabiles entweder eine Tür oder einen Sessel haben, wo Sie sich anhalten können oder auch gleich eine Pause machen können. Wichtig dabei ist, dass es für Sie nicht unangenehm ist und überfordernd, sondern Sie können jederzeit eine Pause einlegen.

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Mit Ausdauer durch die Brustkrebstherapie

Wie kann ich meine Ausdauer vor und während der Brustkrebstherapie gezielt stärken?

Prim. Hassler: Es ist schon sehr gut, die Wartezeit, zum Beispiel, die Wartezeit auf die nächsten Gespräche oder die Wartezeit, bis die Therapie feststeht, zu nutzen. Wir reden nicht von der Rehabilitation, von der Prähabilitation, Das heißt, wir wollen sie ermächtigen, sich zu verbessern, auch körperlich wie psychisch. Und je besser es Ihnen körperlich geht, desto besser werden Sie Ihre Krebstherapie vertragen. Und da können wir sagen, dass wir gesehen haben: Es ist sehr gut und sehr wichtig, schon vor der Chemotherapie körperlich aktiv zu sein. Dazu empfehlen wir Ausdauer und Krafttraining. Das Ausdauertraining bezeichnen wir mit oder im Umfang mit 150 Minuten Bewegung in der Woche. Das kann spazieren sein, das kann Nordic Walking sein. Nordic Walking ist eine sehr gute Trainingsmöglichkeit, weil der Oberkörper auch mittrainiert wird, weil man aufrechter geht, ist besser für die Wirbelsäule und die Muskulatur. Das heißt 150 Minuten Bewegung die Woche in einer Art und Weise, die ihnen entgegenkommt. Sie sollen nicht erschöpft sein dadurch. Sie sollen sich einfach besser fühlen und das Draußensein genießen.

Prim. Hassler: Ob das jetzt spazieren ist, ob es Nordic Walking ist, Schwimmen, Gymnastik, Yoga oder einfaches Gehen oder Stiegensteigen. Darüber gibt es keine Methode oder keine Untersuchung, die am besten ist. Uns ist wichtig, dass Sie etwas gerne tun und dass es Ihnen Freude und Spaß macht. Das ist wichtiger als eine einzelne Methode.

Wie bringe ich Bewegung ganz einfach in meinen Alltag ein – auch während der Brustkrebs-Therapie?

Prim. Hassler: Wir haben gesehen, dass es schon einen Unterschied ausmachen kann, wenn man zum Beispiel von der Straßenbahn eine Station früher aussteigt und nach Hause geht, wenn man den Lift einmal weglässt und nicht jetzt in den dritten Stock hinaufgeht, sondern nur mal einen Stock hinaufgeht. Wenn man bewusst geht und auch bewusst einmal aufwärts geht. Eine kleine Strecke aufwärts und seien es nur 50 Meter, ist ganz, ganz, ganz viel wert. Das sind so kleine Maßnahmen, die für sich gar nicht viel bedeuten können, aber eine große Auswirkung haben. Jede Bewegung, die sie machen, ist besser als keine Bewegung. Und wenn Sie sich dessen bewusst sind, dann haben Sie schon sehr, sehr viel erreicht und werden auch mehr schaffen.

Katharina Zwinz: Im Alter können Sie gerne moderates Training durchführen, sei es beispielsweise gehen am Stand auch im Kniehebelauf möglich oder sonst mit den Füßen mit der Ferse Richtung Gesäß. Weiters können Sie ein Ausdauertraining auch in den Alltag integrieren, zum Beispiel wenn Sie einkaufen gehen. Dass Sie da nicht den möglichst nähesten Parkplatz nehmen, sondern vielleicht 100-200 Meter weiter weg. Weiters können Sie auch ein Gleichgewichtstraining in den Alltag integrieren, zum Beispiel während dem Zähneputzen, dass Sie nicht immer den breitbeinigen Stand anwenden, sondern auch in einen einbeinigen Stand wechseln. Wichtig dabei ist, dass es nicht nur auf einem Bein ist, sondern dass sie da immer abwechselnd die Seiten variieren.

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Gekräftigt durch die Brustkrebstherapie

Warum sollte ich gerade während der Brustkrebstherapie meine Muskeln stärken?

Prim. Hassler: Das Krafttraining ist ein ganz wesentlicher Punkt. Und in den letzten Jahren haben wir gelernt, dass wir auch ohne eine bösartige Erkrankung Krafttraining machen sollten, weil wir mit den Jahren immer mehr Muskulatur verlieren. Jetzt sind ganz viele Menschen körperlich aktiv und spazieren gerne, wandern gerne, fahren mit dem Rad. Aber Krafttraining wird zu wenig gemacht. Das Bild, das wir vom Krafttraining haben, mit dem Fitnesscenter und den vielen Muskeln, ist das in unseren Köpfen, wissen. Viele oder sehr wenige fühlen sich wohl in einem Fitnesscenter. Dabei ist aber das Krafttraining ganz ein wesentlicher Punkt. Also wir wissen: Muskel ist Leben. Mit mehr Muskulatur vertrage ich jede Therapie besser. Wir haben gesehen, wir müssen seltener die Dosis reduzieren. Und es geht immer einfach besser. Und das Krafttraining ist etwas, was mich, was ich mir selbst wünsche für viele unserer Patienten. Ich hätte am liebsten Trainingsgruppen in allen Städten oder auch online Möglichkeiten, damit man angehalten wird, positiv angehalten wird, mit anderen vielleicht regelmäßig zu trainieren, um unsere Muskulatur zu erhalten.

Was muss ich bei Kräftigungsübungen beachten, zum Beispiel nach einer Brust-OP oder wenn ich Knochenmetastasen habe?

Prim. Hassler: Was wir sehr häufig nach Brustoperationen sehen, ist, dass Beschwerden nach der Operation durch eine Narbe sehr, sehr lange bestehen bleiben können. Das geht bis dahin, dass die Hebung des Armes beeinträchtigt sein kann. Das muss und das soll nicht sein. Das ist etwas, was man wirklich gut verbessern kann. Physiotherapeuten haben sehr, sehr viele Methoden und Möglichkeiten, die Auswirkungen auf die Beweglichkeit zu verändern. Ein Symptom, das wir lange unterschätzt haben und auch zum Beispiel viele Frauen im Einzelhandel betrifft, die Sachen heben, schlichten müssen. Das heißt bitte das Erwähnen, erklären. Und das Ziel ist, dass ihre Beweglichkeit erhalten bleibt und dass sie gar nicht wehtut. Wenn wir jetzt Frauen haben mit Knochenmetastasen, ist es ebenso wichtig, aktiv zu bleiben. Die Bewegung soll wenig schmerzen oder am besten gar nicht schmerzen. Ein gewisser Schmerz ist kein absolutes Hindernis. Man kann manchmal und soll durchaus etwas gegen den Schmerz arbeiten. Immer natürlich unter Anleitung. Und das ist so die große Hilfe, wenn die Therapeuten bei Ihnen sind und Ihnen helfen können. Hier möchte ich nur erwähnen, ein ganz wesentlicher Punkt: Knochenmetastasen sind kein Ausschlussgrund für Training, für Bewegung. Im Gegenteil. Es gibt Untersuchungen, die uns gezeigt haben, dass wenn auf das Skelett auf den Bewegungsapparat mit Druck ausgeübt wird, dann verändert dieser Druck die Umgebung des Tumors, das Immunsystem wird stimuliert und Immunzellen können besser mehr gegen die Krebszellen unternehmen. Das heißt, gerade eine KnochenMetastase ist für uns noch ein wesentlicher Grund zu trainieren, etwas dagegen zu tun. Das heißt, man kann auch körperlich etwas gegen eine Knochenmetastase machen und unternehmen. Und das wird auch empfohlen. Das hätten wir uns vor vielen Jahren noch nicht getraut, das zu tun. Aber mittlerweile wissen wir, dass es sehr gut und sehr klug ist, medizinisch mehr als vertretbar ist.

Falls Sie Zweifel haben, nach der Operation sich wieder bewegen zu können. Bitte wenden Sie sich an Ihren Operateur. Das sind die erfahrensten Personen, und sie sind sehr froh, wenn sie das gefragt werden, weil sie sollen sich bewegen, Sie sollen etwas tun. Eine Narbe ist kein Grund, etwas nicht zu machen, sich nicht zu bewegen, Aber bei Zweifeln. Bitte fragen Sie Ihren Operateur. Fragen Sie Ihre Ärzte, fragen Sie Ihre Therapeuten.

Gibt es Möglichkeiten, meine Muskeln zu stärken, auch wenn ich das Bett gerade nicht verlassen kann?

Prim. Hassler: Ja, es gibt Möglichkeiten. Es gibt auch Kräftigungsmöglichkeiten im Sitzen und genauso wie im Liegen. Es gibt Hilfsmöglichkeiten dazu, zum Beispiel mit Therabändern, mit kleinen Gewichten, die sie unternehmen können und heben können. Und alles, was sie tun können, trägt dazu bei, dass es ihnen wirklich besser gehen kann.

Hier geht es zum Video-Interview: „Gekräftigt durch die Brustkrebstherapie“

Bewegungsprogramm zum Mitmachen

Übungen – schwierigere Version

Katharina Zwinz: Für manche Übungen bietet sich ideal das Theraband an, dann nicht jeder von ihnen eine Sprossenwand daheim hat. Können Sie das Theraband auch ideal in der Tür einhängen. Dafür benötigen Sie einen Stift. Den geben Sie zur Hälfte beim Theraband rein. Dafür einmal seitlich bei der Tür raus geben, vorsichtig die Tür Zumachen, damit das Theraband hier gut fixiert ist, damit Sie hier die kräftigende Übungen machen können.

Übung: Squat / Kniebeuge

Die Kniebeuge mit eingestützten Armen. Die Beine beugen und strecken. Wichtig dabei ist, dass keine Beinstellung entsteht. Keine Beinstellung, sondern dass da die Knie über dem Fuß bleiben. Genau. Wichtig auch darauf achten, dass der Bauch eingezogen wird. Dass hinten der Rücken gerade ist, dass kein Hohlkreuz entsteht. Acht Eine Variante schwerer wäre Die Arme nach oben strecken und ebenfalls in die Knie gehen. Das können Sie gerne 15 Wiederholungen machen.

Übung: Abduktor

Für die nächste Übung benötigen Sie ein Theraband. Wie trainieren die Beinaußenseite dafür? Das Theraband Zusammenknoten an der Tür festmachen und mit dem äußeren Bein reinsteigen. Das Theraband sollte gut am Unterschenkel fixiert sein. Aus der Position das rechte Bein zur Seite wegstrecken. Wichtig Während der Übung schauen Sie bitte immer, dass das Theraband gespannt bleibt, damit auch der Muskel immer unter Spannung bleibt. Auch da versuchen mit dem Becken immer stabil zu bleiben, dass das Becken nicht nach unten oder nach oben kippt, das Bein vor dem Körper von der Körpermitte zur Seite wegstrecken. Auch zwölf Wiederholungen pro Seite.

Übung: Adduktor

Für die nächste Übung benötigen Sie ebenfalls wieder das Theraband Wieder zusammengeknotet und in der Tür eingehängt. Wir trainieren diesmal die Beininnenseite dafür mit dem linken Bein mit dem türnäheren Bein reinsteigen. Das Theraband gut am Unterschenkel fixieren sollte unter Spannung sein. Und das Bein vor den Körper von der Türseite zur Körpermitte bewegen. In kleinen Bewegungen. Umso intensiver die Übung werden sollte, desto weiter versuchen sie, von der Körpermitte nach rechts rüber zu gehen. Das Theraband bitte immer unter Spannung halten, damit der Muskel auch immer unter Spannung bleibt. Auch wieder zwölf Wiederholungen.

Übung: Row

Für die nächste Übung benötigen Sie wieder das Theraband. Bitte wieder unten einhängen. Diesmal sind die Enden frei. Sie nehmen das Theraband in die Hand, bewegen sich so, dass sie leicht in die Knie gehen, Oberkörper leicht nach vorne geneigt schulterblätter hinten zusammenziehen und aus der Position seitlich das Theraband nach oben ziehen. Wichtig dabei ist, dass der Ellenbogen immer in der Höhe bleibt und sie die Arme in einer Ebene vor und zurück bewegen. Bitte darauf achten, dass der Bauch angespannt ist, dass hier kein Hohlkreuz entsteht, immer ein gerader Rücken, auch wieder 15 Wiederholungen.

Übung: Biceps Curls

Für die nächste Übung benötigen Sie ein Theraband. Wir machen BizepsCurls dafür. Einmal vorne drauf steigen, in Schrittstellung hinstellen, Handgelenk stabil halten, Ellenbogen am Körper halten und die Handfläche Richtung Schulter bewegen. Wichtig dabei ist, dass das Handgelenk immer gerade bleibt und nicht nach unten knickt. Nicht zu sehr nach oben, da immer gerade und Richtung Schulter. Auch darauf achten, dass kein Hohlkreuz entsteht, dass da der Bauch immer angespannt bleibt.

Übung: Triceps Dips

Für die nächste Übung benötigen Sie ebenfalls das Theraband. Wir trainieren jetzt den Trizeps. Dafür bietet das Theraband eine Kopfhöhe über ihnen fixieren, das Theraband in die Hand nehmen. Körper schaut zur Wand aus der Position, Ellenbogen am Körper anlegen und mit den Armen seitlich nach unten ziehen. Dafür die Handfläche seitlich zum Gesäß und wieder nach oben. Wichtig dabei ist Der Ellenbogen bleibt immer am Körper. Sie können sich vorstellen, Sie haben ein Blatt Papier eingezwickt. Das darf während der Übung nicht runterfallen. Weiters achten Sie auch darauf, dass Sie kein Hohlkreuz machen. Mit den Oberkörper immer aufrecht bleiben. Stand leicht gebeugt in den Knien, so dass die Gelenke nicht durchgestreckt sind. Auch wieder 15 Wiederholungen.

Übung: Heel Touches

Die nächste Übung Heel Touches dafür in Rückenlage hinlegen, Beine sind abgewinkelt, Fersen am Boden platziert. Sie heben den Oberkörper, den Schultergürtel vom Boden weg. Und jetzt abwechseln mit der rechten Hand Richtung rechte Ferse, linke Hand Richtung linke Ferse. Da zehn Wiederholungen in Summe, dann können Sie das gerne zehn Wiederholungen pro Seite steigern. Wichtig dabei ist, dass die Schulter weg bleibt von den Ohren. Nicht zu sehr nach oben ziehen, sondern aktiv die Schultern weg von den Ohren ziehen. Weiters wichtig bitte mit dem Becken stabil bleiben, nicht mit wippen.

Übung: Bicycle raise

Nächste Übung: Bicycle Raises. Dafür wieder in Rückenlage hinlegen. Beine sind diesmal angewinkelt und die Füße vom Boden weg. Rechter Winkel, Hüftgelenk, Kniegelenk, Sprunggelenk. Oberkörper vom Boden abheben, sodass die Schulter Schultergürtel nicht mehr am Boden aufliegt. Und jetzt abwechselnd ein Bein nach vorne strecken. Wieder zurück in die Ausgangsposition. Nach vorne strecken. Umso weiter man nach oben streckt, umso leichter ist die Übung. Umso weiter nach unten, umso schwieriger wird es. Bei der Übung ist weiters wichtig, dass der Bauch immer angespannt ist und der Bauchnabel Richtung Boden gezogen wird, damit hier kein Hohlkreuz entsteht. Zehn Wiederholungen können Sie zuerst pro Seite machen und dann weiters auf 20 Wiederholungen pro Seite steigern.

Übung: Sit-ups

Sit-ups als nächste Übung, dafür aufrecht hinsetzen. Die Füße bleiben am Boden, die Arme nach vorne strecken und aus der Position den Bauch anspannen. Leicht zurücklehnen und wieder nach vorne. Wichtig dabei ist, dass die Bauchmuskulatur immer angespannt ist. Um so weiter, dass sie zurückgehen, umso intensiver wird die Übung. Möchten Sie die Übung erschweren, können Sie die Hände gerne vor dem Oberkörper verkreuzen, damit Sie da noch intensiver werden. Da können Sie auch wieder zehn Wiederholungen machen. Genau. Passt. Und wieder nach oben.

Übungen – leichtere Version

Katharina Zwinz: Für manche Übungen bietet sich ideal das Theraband an, dann nicht jeder von ihnen eine Sprossenwand daheim hat. Können Sie das Theraband auch ideal in der Tür einhängen. Dafür benötigen Sie einen Stift. Den geben Sie zur Hälfte beim Theraband rein. Dafür einmal seitlich bei der Tür raus geben, vorsichtig die Tür Zumachen, damit das Theraband hier gut fixiert ist, damit Sie hier die kräftigende Übungen machen können.

Übung: Squat / Kniebeuge

Die Kniebeugen können ebenfalls aus der Sitzposition gemacht werden. Dafür entweder die Arme einstützen oder die Arme seitlich runter geben. Den Stuhl bitte gegen eine Wand stellen, damit dieser nicht wegrutscht. Aus der Position aufstehen und wieder hinsetzen mit eingestützten Armen. Wichtig dabei ist, dass sie darauf achten, dass die Kniegelenke immer über den Füßen sind und keine Beinstellung entsteht. Ist diese Übung für Sie leicht, können Sie es gerne erschweren, indem Sie nur leicht den Sessel berühren und wieder nach oben gehen. Auch wieder 15 Wiederholungen.

Übung: Calf raises / Wadenheben

Für die Wadenmuskulatur eine Übung im Sitzen. Dafür eher am vorderen Drittel vom Sessel Platz nehmen. Hüftbretter stand aus der Position, Zehenspitzenstand wieder nach unten. Dabei ist wichtig, dass der Muskel unter Spannung bleibt. Da bitte nicht mit den Fersen den Boden berühren, sondern kurz davor nach oben gehen. Oberkörper bleibt aufrecht, schulterblätter hinten zusammen und Bauch anspannen. Auch wieder 15 Wiederholungen. Dies können Sie auch abwechselnd links und rechts machen.  

Übung: Abduktor

Die Abduktoren werden auch wieder mit dem Theraband trainiert. Dafür einmal reinsteigen in die Theraband Schlaufe. Das Theraband gut mit einem Knoten fixieren, vorne am Sessel Platz nehmen und jetzt mit dem Bein seitlich nach außen. Sie können sich entweder seitlich am Sitz anhalten oder sonst auch gerne Ihre Arme auf die Oberschenkel ablegen. Wichtig dabei ist, dass das Theraband immer unter Zug bleibt. Und achten Sie darauf, dass Sie nicht zu weit nach vorne kommen mit dem Fuß. Auch nicht zu weit nach hinten. Wichtig dabei Immer weiter atmen, Die Luft nicht anhalten, den Oberkörper gut aufrecht halten. Da auch wieder 15 Wiederholungen.

Übung: Adduktor

Für die Übung die Beininnenseite, die Adduktoren Dafür in das Theraband einsteigen. Theraband gut am Unterschenkel fixieren, wieder vorne am Sitz Platz nehmen und das Bein zur Körpermitte bzw wenn es noch weiter zu mir geht rüber bewegen. Wichtig dabei ist, dass das Theraband immer auf Zug bleibt, damit auch ihr Muskel immer unter Spannung bleibt. Dabei darauf achten, dass der Oberkörper aufrecht bleibt. Sie können sich gerne seitlich Endlich anhalten, damit hier ein aufrechter Sitz vorhanden ist. Auch wieder 15 Wiederholungen.

Übung: Row / Rudern

Die Ruderübung – eine Übung für die obere Rückenmuskulatur. Dabei wieder das Theraband unten einhängen. In der Tür die Enden in die Hand nehmen. Das ist gut fixiert. Halten. Das Theraband bitte wieder auf Spannung nehmen. Die Handflächen zeigen Richtung Boden. Und jetzt die Arme zurückziehen, Schultern nach hinten ziehen und dabei aber den Ellbogen ein bisschen höher. Das da in einer Ebene das Handgelenk und das Schultergelenk bewegt werden. Das Theraband hierbei bitte immer unter Spannung halten, möglichst aufrecht sitzen mit hier die Schulterblätter hinten zusammen gehen auch wieder 15 Wiederholungen. Bitte dabei darauf achten, dass der Ellbogen am Ende nicht überstreckt wird, sondern immer leicht gebeugt bleibt. 15 Wiederholungen passt.

Übung: Biceps Curls

Für das Training mit der Oberarmmuskulatur einmal auf das Theraband draufsteigen, entweder mit beiden Füßen oder mit einem das Theraband fest in die Hand nehmen, damit sie es gut fixieren können. Mit dem Theraband auf zugehst und aus dieser Position Ellenbogen fest am Körper anlegen und die Handfläche Richtung Schulter drehen. Dafür mit der Hand vor zur Schulter und wieder nach unten. Wichtig dabei ist, dass Sie den Ellenbogen immer am Körper halten, wie wenn Sie ein Blatt Papier einzwicken, das nicht runterfällt. Alternativ könnten Sie das auch mit Wasserflaschen daheim machen, am Ellenbogen am Oberkörper anlegen, Wasserflaschen Richtung Schulter bringen und wieder nach unten. Auch wieder 15 Wiederholungen.

Übung: Triceps Dips

Nächste Übung: Die Trizeps-Dips. Dafür bitte wieder das Theraband in der Wand einhängen. Die Theraband enden, in die Hand nehmen. Den Ellenbogen seitlich vom Körper fixieren. Ja, sieht gut. Das Theraband halten, dass das Theraband immer unter Zug ist. Den Ellenbogen seitlich am Körper anliegen, hier die Ellenbogen halten und aus der Position die Arme strecken und beugen. Wichtig ist der Ellbogen bleibt immer am Körper. Das heißt, Sie können sich vorstellen, Platz Papier einzuwickeln. Das darf während der Übung nicht herabfallen. Weiters bitte darauf achten, dass der Oberkörper immer ganz aufrecht bleibt. Schulterblätter hinten zusammenziehen, dass sie da ganz aufrecht sind und nicht in den Rundrücken oder ins Hohlkreuz gehen. Dabei auch wieder 15 Wiederholungen. Bitte darauf achten, dass das Theraband immer unter Zug bleibt.

Übung: Hüftbeuger

Eine Übung für die Hüftbeuger. Dafür am Sessel Platz nehmen, Vordere Drittel da das Bein nach oben heben, versuchen aber hier im Kniegelenk einen 90 Grad Winkel zu halten. Da aufrecht hinsetzen schulterblätter hinten zusammenziehen. Soll die Übung erschwert werden, können Sie hier gerne das Bein ausstrecken und ebenfalls mit fast gestrecktem Bein leicht gebeugt im Kniegelenk Bein rauf und runterheben. Sie können sich hier gerne seitlich anhalten, ansonsten auch die Hände auf die Oberschenkel ablegen. Da bitte wichtig immer beide Seiten trainieren auch wieder 15 Wiederholungen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Bewegungsprogramm zum Mitmachen“

Meine Nachricht an Sie

Katharina Zwinz: Ich möchte Ihnen gerne mitgeben, dass sie die alltäglichen Bewegungen gut schaffen, indem sie das Ausdauertraining und das Krafttraining möglichst gut in ihren Alltag eingliedern. Wichtig dabei ist, dass es für sie keine Unterforderung und keine Überforderung darstellt.

Prim. Hassler: Was ich Ihnen in erster Linie mit auf den Weg geben möchte, ist Sie zu ermuntern. Es gibt Möglichkeiten, selbst etwas dazu beizutragen, dass man den Weg besser gehen kann. Bitte stellen Sie Fragen. Bleiben Sie aktiv und denken Sie daran, es gibt Hilfe. Sie sind nicht alleine.

Hier geht es zum Video: „Meine Nachricht an Sie“

Geprüft Prim. Dr. Marco Hassler und Katharina Zwinz: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
ambulant
Die Behandlung erfolgt ohne einen nächtlichen Aufenthalt im Krankenhaus.
Chemotherapie
Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
Eiweiße
(Proteine)
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
Fatigue
Häufige Begleiterkrankung von schweren Krankheiten, die mit anhaltender Müdigkeit, Kraftlosigkeit und fehlendem Antrieb einhergeht. 
Gefühlsstörungen
Veränderungen des normalen Empfindens, wie Kribbeln, Taubheit oder Brennen.
Immunantwort
Reaktion des Immunsystems auf Organismen oder Substanzen, die es für schädlich hält. Das Abwehrsystem des Körpers kann nach einer durchgemachten Krankheit oder nach einer Impfung einen Krankheitserreger erkennen. Das Immunsystem reagiert und bekämpft den Krankheitserreger.
Kontrollgruppe
In einer vergleichenden klinischen Studie die Gruppe von Patient:innen, die nicht die zu prüfende Therapie oder das Medikament erhält, sondern die übliche Standardtherapie oder ein Scheinmedikament (Placebo).
Onkologie
Fachbereich der Medizin, der sich mit bösartigen Tumoren und anderen Krebserkrankungen beschäftigt.
Polyneuropathie
Bei einer Polyneuropathie kommt es zu einer Schädigung der Nerven. Dabei ist die Reizweiterleitung durch diese Nerven gestört. Oftmals können vor allem sensible Reize wie Berührungen nicht mehr richtig wahrgenommen werden. So kann es auch dazu kommen, dass die Betroffenen unter Gleichgewichtsstörungen leiden.
Stoffwechsel
Biochemische Vorgänge, die innerhalb und zwischen den Zellen ablaufen und zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen notwendig sind.