Viele Frauen fühlen sich während oder nach der Brustkrebstherapie dauerhaft müde und ausgelaugt. Diese Form der Erschöpfung nennt man auch Fatigue . Sie ist nicht vergleichbar mit der Müdigkeit, die man durch Schlafmangel kennt. Fatigue kann bleiern und zäh wirken, der Körper fühlt sich schwer an, der Kopf unkonzentriert, die Stimmung gedrückt. Und oft bleibt dieses Gefühl auch dann bestehen, wenn man ausreichend geschlafen oder geruht hat. Viele Frauen denken, sie müssten „einfach durchhalten“ oder dass es ohnehin nichts gäbe, was helfen könnte. Das stimmt aber nicht.
Warum sollte ich meinem Arzt oder meiner Ärztin sagen, wenn ich mich nach meiner Brustkrebstherapie ständig erschöpft fühle?
Was hilft am besten gegen diese dauerhafte Erschöpfung im Rahmen der Brustkrebstherapie?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie aktiv gegensteuern können:
- Regelmäßige Bewegung: Auch wenn es paradox klingt, Bewegung ist das wirksamste Mittel gegen Erschöpfung. Schon kleine Einheiten können helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen und die Stimmung zu verbessern.
- Achtsamkeit und mentale Unterstützung: Psychotherapeutische Begleitung, Yoga, Meditation oder Akupunktur können helfen, besser mit der Situation umzugehen und einen gesunden Rhythmus zu finden.
- Verstehen, was mit Ihnen passiert: Wissen gibt Sicherheit. Viele Betroffene empfinden es als große Erleichterung, wenn sie mehr über Fatigue erfahren und darüber, wie sie ihre Kräfte besser einteilen oder wieder mehr Lebensfreude in den Alltag bringen können.
Wie finde ich das richtige Maß an Bewegung?
Wichtig ist, dass Sie auf Ihr persönliches Belastungsempfinden achten. Die sogenannte BORG-Skala, ist eine Skala, auf der Sie selbst einschätzen, wie anstrengend sich die Bewegung anfühlt (von 0 = gar nicht anstrengend bis 10 = maximal anstrengend). Sie kann Ihnen dabei helfen, die Intensität einzuschätzen:
- Moderates Training (Reden während der Bewegung möglich): Intensität 4–5
- Intensives Training (nur Einwortsätze möglich): Intensität 7–8
Bewegen Sie sich so, dass es angenehm fordernd ist, aber nicht überfordernd. Und vor allem:
Sie sollten sich danach besser fühlen als vorher. Wenn Sie nach dem Training entspannter, zufriedener oder klarer im Kopf sind, dann haben Sie Ihr persönliches Maß gut getroffen.
Wir freuen uns über Ihr Feedback
Wir entwickeln fortlaufend neue Kurse und lernen dabei nie aus. Dabei berücksichtigen wir gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Wir freuen uns daher sehr über Ihr Feedback. Bitte beachten Sie, dass wir keine personenbezogenen medizinischen Auskünfte geben können. Sollten Sie dazu Fragen haben, klären Sie diese bitte in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.