2. Kraft tanken für die Brustkrebstherapie

Warum ist Bewegung bei Brustkrebs wichtig und welche konkreten Nebenwirkungen können dadurch gelindert werden?

Bewegung spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Ihre Brustkrebstherapie besser zu vertragen und Ihre Lebensqualität zu erhalten.

Wenn Sie aktiv bleiben, kann das auf mehreren Ebenen unterstützen:

  • Die Wirkung der medikamentösen Therapie kann durch verbesserte Durchblutung und Stoffwechselprozesse gefördert werden.
  • Ihr Immunsystem wird gestärkt. Das kann helfen, besser durch die Therapie zu kommen, wenn Ihr Immunsystem durch die Therapie geschwächt wird.
  • Bewegung wirkt sich ausgleichend auf den Hormonhaushalt aus, zum Beispiel durch niedrigere Insulin- und Stresshormonwerte.
  • Sie können Fatigue (chronische Erschöpfung) reduzieren und sich wieder kraftvoller fühlen.
  • Auch Übelkeit, Brechreiz und depressive Verstimmungen treten bei aktiven Patientinnen oft seltener oder schwächer auf.

Alltagstipps während der Brustkrebs-Therapie

Neben der Bewegung sind auch andere Gewohnheiten wichtig, um Ihre Energie zu erhalten:

  • Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten, auch wenn der Appetit mal nachlässt. Viele Patientinnen neigen dazu, sich „zu gesund“ zu ernähren. Wichtig ist aber vor allem, dass Sie genug Kalorien, Eiweiß und Kohlenhydrate zu sich nehmen.
  • Halten Sie einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus. Das hilft dem Körper, in Balance zu bleiben.
  • Versuchen Sie, möglichst viel von Ihrem gewohnten Alltag aufrechtzuerhalten, ohne sich zu überfordern.

Was kann mir helfen, auch während meiner Brustkrebserkrankung aktiv zu bleiben?

Gerade während einer Therapie kann es schwer sein, den inneren Schweinehund zu überwinden. Oft fehlt die Energie und der Tag ist ohnehin schon voll mit Terminen, Wartezeiten oder Nebenwirkungen.

Hilfreich kann es sein:

  • Freunde oder Angehörige zu bitten, Sie beim Spazierengehen oder Walken zu begleiten. Das schafft Verbindlichkeit und tut beiden gut.
  • Feste Tage für kleine Bewegungseinheiten zu vereinbaren, z.  leichtes Krafttraining oder Dehnübungen.
  • Bewegungseinheiten so zu gestalten, dass Sie sich hinterher besser fühlen als vorher: Entspannt, belebt oder einfach zufriedener.

Wenn Sie sich nach der Aktivität besser fühlen, haben Sie alles richtig gemacht. Ziel ist es nicht, sich zu überfordern, sondern etwas für sich zu tun.

Unterstützungsangebote

In vielen Krankenhäusern gibt es physikalische Abteilungen, in denen Physiotherapeut:innen oder Rehabilitationsmediziner:innen arbeiten, die auf onkologische Patient:innen spezialisiert sind. Auch die Krebshilfe, Sportvereine wie ASKÖ oder die Sportunion bieten in manchen Regionen Bewegungsgruppen für Betroffene an.

Fragen Sie im Krankenhaus oder bei Ihrer behandelnden Ärztin / Ihrem Arzt nach passenden Angeboten in Ihrer Nähe. Sie müssen das nicht allein schaffen!

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    Geprüft Prim. Dr. Marco Hassler und Katharina Zwinz: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Eiweiße
    (Proteine)
    Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
    Fatigue
    Häufige Begleiterkrankung von schweren Krankheiten, die mit anhaltender Müdigkeit, Kraftlosigkeit und fehlendem Antrieb einhergeht.