6. Abseits der Therapie

Gerade bei einer Erkrankung wie Eierstockkrebs sollten Sie als Patientin sich selbst und Ihre Bedürfnisse stets in den Mittelpunkt stellen. Sie selbst spielen die Hauptrolle: mit Ihrem Lebensstil, Ihrer Aufmerksamkeit für den eigenen Körper – und mit der Entscheidung, sich weiter gut begleiten zu lassen.

Nachsorgeuntersuchungen

Wie erfolgt bei Eierstockkrebs die Nachsorge nach der Chemotherapie?

Nach Abschluss der Chemotherapie beginnt meist eine Erhaltungstherapie – insbesondere bei fortgeschrittenem Tumorstadium. Ist keine Erhaltungstherapie vorgesehen, kommen Sie in das reguläre Nachsorgeprogramm, das Ihre behandelnde Ärztin/ Ihr behandelnder Arzt gemeinsam mit Ihnen plant.

Ziel der Nachsorge:

  • Frühzeitiges Erkennen eines Rückfalls
  • Begleitung bei körperlicher und seelischer Erholung
  • Unterstützung bei Langzeitnebenwirkungen

Die erste Nachsorgeuntersuchung erfolgt meist 4–6 Wochen nach der letzten Chemotherapie.

Welche Untersuchungen werden nach der Therapie regelmäßig durchgeführt?

Die Nachsorge dient in erster Linie dazu, ein Rezidiv rechtzeitig zu erkennen. Üblicherweise umfasst sie:

  • Gynäkologische Untersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
  • Blutuntersuchungen
  • Bildgebung (CT , MRT )

Auch wenn bildgebende Verfahren nicht routinemäßig bei jeder Nachsorge gemacht werden, können sie bei auffälligen Symptomen sehr wichtig sein.

Leben mit Eierstockkrebs

Was kann ich selbst tun, um die Therapie möglichst gut zu bewältigen?

Ihre Gesundheit bleibt ein zentrales Thema. Was Sie selbst tun können:

  • Bewegen Sie sich regelmäßig – angepasst an Ihre Kraft und Ausdauer
  • Achten Sie auf ausgewogene Ernährung
  • Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte – sie geben Halt und Zuversicht
  • Gönnen Sie sich Ruhephasen, wenn Sie sie brauchen
  • Hören Sie auf Ihren Körper – melden Sie Veränderungen rechtzeitig
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel oder alternative Methoden anwenden – manche können die Wirkung Ihrer Behandlung beeinflussen

Was Ihnen guttut, darf Platz haben

Tun Sie sich bewusst Gutes – ob ein Spaziergang, ein gutes Buch oder ein Gespräch mit einer Freundin. Ihre seelische Gesundheit ist genauso wichtig wie Ihre körperliche. Und: Was Ihnen Freude macht, stärkt Ihr Immunsystem und Ihre innere Kraft.

Wie kann mich eine Cancer Nurse unterstützen – und wo finde ich eine Cancer Nurse als Ansprechperson für mich?

Cancer Nurses sind speziell weitergebildete Pflegekräfte mit onkologischem Schwerpunkt. Sie begleiten Patientinnen durch alle Phasen der Erkrankung – oft auch über lange Zeit.

Sie helfen unter anderem bei:

  • Information zu Nebenwirkungen und Selbstmanagement
  • Koordination von Terminen und Ansprechpartner:innen
  • emotionaler Unterstützung im Alltag

In Österreich sind Cancer Nurses vor allem an zertifizierten Tumorzentren tätig. Fragen Sie dort nach einer Ansprechperson – oder lassen Sie sich von Ihrem Team weitervermitteln.

Wie kann mich eine Selbsthilfegruppe unterstützen?

In einer Selbsthilfegruppe treffen Sie andere Frauen und Angehörige, die Ähnliches durchmachen oder durchgemacht haben. Sie können:

  • Fragen stellen, die Sie sich im Arztgespräch vielleicht nicht zu stellen trauen
  • von den Erfahrungen anderer profitieren
  • Ihre eigenen Gedanken und Sorgen mitteilen
  • neue Perspektiven gewinnen

Viele Frauen empfinden diese Treffen als entlastend, verbindend und stärkend.

Selbsthilfegruppen finden Sie z. B. über:

  • die Österreichische Krebshilfe
  • zertifizierte Tumorzentren
  • lokale Gesundheitsplattformen

Was kann ich im Rahmen der Nachsorge noch tun?

Ein gesunder Lebensstil beeinflusst nicht nur Ihr Wohlbefinden, sondern auch den Verlauf möglicher zukünftiger Behandlungen.

Warum das wichtig ist:

  • Kommt es zu einem Rückfall (Rezidiv), entscheidet Ihr Allgemeinzustand mit darüber, wie gut Sie eine erneute Therapie oder Operation verkraften.
  • Wer körperlich fit und stabil ist, hat bessere Chancen auf eine schnelle und gute Erholung – selbst nach größeren Eingriffen.

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    Geprüft Prof. PD DDr. Richard Schwameis: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Bildgebende Verfahren
    Sind medizinische Techniken, mit denen Ärzte Bilder vom Inneren des Körpers erstellen können. Beispiele sind Röntgen, Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Methoden helfen dabei, Krankheiten zu erkennen und zu überwachen, ohne dass eine Operation nötig ist.
    Chemotherapie
    Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
    CT
    (Computertomografie)
    Bildgebendes Verfahren. Dabei werden Röntgenstrahlen aus verschiedenen Richtungen durch den Körper geführt. Ein Computer verarbeitet die so erzeugten Bilder zu einer Schnittbildreihe. Dadurch ist eine genaue Beurteilung des untersuchten Körperteiles möglich. So können beispielsweise Lage und Größe von Organen und Tumoren dargestellt werden. Die Untersuchung ist schmerzlos.
    Erhaltungstherapie
    Eine Erhaltungstherapie wird nach der erfolgreichen Erstbehandlung einer Erkrankung eingesetzt, um den Behandlungserfolg langfristig zu sichern und einem Rückfall vorzubeugen. Sie kann über einen längeren Zeitraum erfolgen und besteht oft aus Medikamenten, die regelmäßig verabreicht werden.
    MRT
    (Magnetresonanztomografie, auch Kernspintomografie)
    Bildgebendes Verfahren, das sich besonders zur Darstellung von Weichteilen wie Muskeln oder Fettgewebe eignet. Magnetfelder lösen in den verschiedenen Geweben unterschiedliche Signale aus. Diese werden zu Bildern umgewandelt. Die Untersuchung ist schmerzlos und hat keine Strahlenbelastung.
    Rezidiv
    (Rückfall)
    Wiederauftreten einer Krankheit nach zunächst erfolgreicher Behandlung mit Heilung oder Verbesserung.