Trotz moderner Therapien kann es bei Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) zu einem Rückfall kommen – das nennen Fachleute ein Rezidiv . Das Risiko dafür ist in den ersten Jahren nach der Therapie am höchsten. Wichtig ist: Auch ein Rezidiv ist behandelbar. Entscheidend ist, es frühzeitig zu erkennen und die Behandlungsmöglichkeiten wahrzunehmen.
Was sind mögliche Symptome, bei denen ich umgehend mein Behandlungsteam kontaktieren sollte?
Ein Rezidiv zeigt sich oft mit unspezifischen Symptomen. Achten Sie auf:
- Ungewöhnliche Bauchschmerzen, Blähungen oder Verstopfung
- Zunahme des Bauchumfangs (Aszites , also Wasseransammlung)
- Übelkeit oder Erbrechen
- Vaginale oder rektale Blutungen
- Atemnot
- Allgemeine Abgeschlagenheit, die sich nicht erklärt
Ihre Intuition zählt: Wenn Ihnen etwas „eigenartig“ vorkommt, zögern Sie nicht, Ihr Behandlungsteam zu kontaktieren.
Wie wird ein Rezidiv bei Eierstockkrebs behandelt?
Mögliche Behandlungswege:
- erneute Operation (wenn zielführend)
- erneute Chemotherapie
- zielgerichtete Therapien (z. B. PARP-Inhibitoren , Antikörper )
- Studienteilnahme mit neuen Therapiekonzepten
Das Ziel ist immer: möglichst lange Krankheitskontrolle bei guter Lebensqualität.
Welche Möglichkeiten gibt es, wenn die platinhaltige Chemotherapie nicht die gewünschte Wirkung zeigt?
Falls ein Tumor nicht (mehr) auf platinhaltige Chemotherapie anspricht, können entweder andere Chemotherapeutika oder neue, zielgerichtete Medikamente eingesetzt werden.
Ein wichtiger Test ist die Untersuchung auf das Merkmal „Folatrezeptor-alpha (FRα)” im Tumorgewebe. Ist es vorhanden, kann möglicherweise eine spezielle zielgerichtete Therapie infrage kommen, sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate.
Diese Therapien sind in spezialisierten Zentren oder im Rahmen von Studien verfügbar – fragen Sie Ihr Behandlungsteam aktiv danach.
Es gibt immer Optionen
Auch wenn die Nachricht eines Rezidivs belastend ist: Die Forschung macht große Fortschritte. Neue Medikamente, individuelle Therapien und eine engmaschige Betreuung geben vielen Frauen Hoffnung und echte Perspektiven – auch in späteren Krankheitsphasen.
Was ist eine Palliativtherapie – und wann sollte damit begonnen werden?
Palliativmedizin bedeutet nicht „aufgeben“. Sie bedeutet: Die Lebensqualität steht im Mittelpunkt – mit allen medizinischen Möglichkeiten, Beschwerden wie Schmerzen, Übelkeit oder Erschöpfung zu lindern.
Eine palliative Begleitung kann sinnvoll sein:
- parallel zur Krebstherapie
- bei fortgeschrittenem Rezidiv ohne Aussicht auf Heilung
- zur Unterstützung bei komplexen Symptomen oder im Alltag
Ein Palliativteam besteht aus Fachleuten aus Medizin, Pflege, Psychoonkologie und Sozialarbeit – es kann Sie entlasten, stärken und durch diese Phase begleiten.
Frühzeitige palliative Begleitung ist sinnvoll
Ein frühzeitiger Kontakt zur Palliativmedizin verbessert nachweislich die Lebensqualität und kann sogar die Lebenszeit verlängern. Sie haben das Recht auf gute Begleitung – in jeder Phase Ihrer Erkrankung.
Wir freuen uns über Ihr Feedback
Wir entwickeln fortlaufend neue Kurse und lernen dabei nie aus. Dabei berücksichtigen wir gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Wir freuen uns daher sehr über Ihr Feedback. Bitte beachten Sie, dass wir keine personenbezogenen medizinischen Auskünfte geben können. Sollten Sie dazu Fragen haben, klären Sie diese bitte in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.