1. Vorbereitung auf die Eierstockkrebs-Therapie

Die Diagnose Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist für viele Betroffene ein Schock. In kurzer Zeit müssen viele Entscheidungen getroffen werden – das kann überwältigend wirken. Wir zeigen Ihnen wie Sie Schritt für Schritt Klarheit gewinnen, sich gut vorbereiten und aktiv mit Ihrem Behandlungsteam zusammenarbeiten können.

Wie finde ich ein geeignetes Krankenhaus zur Behandlung bei Eierstockkrebs?

Eine qualitätsgesicherte Behandlung macht einen Unterschied – das zeigen wissenschaftliche Studien ganz klar. Patientinnen, die in einem zertifizierten Tumorzentrum behandelt werden, haben bessere Überlebenschancen. In diesen spezialisierten Zentren arbeiten Teams aus erfahrenen Expert:innen zusammen, die sich genau mit Eierstockkrebs auskennen und Zugang zu modernen Verfahren und aktuellen Studien haben.

Zertifizierte Zentren werden z. B. ausgezeichnet von:

Auch die Österreichische Krebshilfe stellt auf ihrer Website eine Übersicht empfehlenswerter Einrichtungen bereit.

Der richtige Ort für Ihre Behandlung: So finden Sie ein spezialisiertes Tumorzentrum

  • Fragen Sie Ihre behandelnde Gynäkologin / Ihren Gynäkologen gezielt nach einem zertifizierten Zentrum
  • Recherchieren Sie online auf den Seiten von ESGO, Doc-Cert oder der Österreichischen Krebshilfe
  • Achten Sie darauf, ob dort auch klinische Studien angeboten werden – das ist ein gutes Zeichen für moderne, wissenschaftlich begleitete Behandlung

Wie verläuft üblicherweise die Therapie bei Eierstockkrebs und welche Therapiemöglichkeiten haben Patientinnen?

Die Behandlung von Eierstockkrebs richtet sich vor allem nach dem Tumorstadium zum Zeitpunkt der Diagnose. Häufig besteht die Therapie aus mehreren Bausteinen, die individuell aufeinander abgestimmt werden:

  • Operation: zur Diagnosesicherung und Entfernung des Tumors
  • Chemotherapie: zur Bekämpfung eventuell verbliebener Krebszellen bzw. um eine Reduktion der Tumorlast zu erzielen, wenn eine Operation nicht am Beginn der Behandlung steht
  • Erhaltungstherapie: bei fortgeschrittenem Stadium, um Rückfälle zu verhindern bzw. zu verzögern

Je nach Krankheitsverlauf kann die Reihenfolge unterschiedlich sein:

  • In frühen Stadien wird meist zuerst operiert, dann folgt die Chemotherapie .
  • In fortgeschrittenen Stadien beginnt man manchmal mit Chemotherapie, bevor operiert wird.

Ihr Behandlungsteam wird gemeinsam mit Ihnen den besten Plan erarbeiten.

Wann wird bei Eierstockkrebs eine Operation durchgeführt?

Eine Operation ist meist der erste Schritt – besonders bei Verdacht auf Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Genauere Informationen zum Eingriff erhalten Sie in der nächsten Lektion. Während des Eingriffs wird verdächtiges Gewebe entnommen und direkt von Patholog:innen untersucht. Wird der Verdacht auf Eierstockkrebs bestätigt, kann die Operation gleich ausgeweitet werden, um möglichst viel Tumorgewebe zu entfernen.

Diese Operation ist auch notwendig, um das exakte Tumorstadium zu bestimmen (Staging) – eine wichtige Grundlage für alle weiteren Therapieschritte.

Was sollte ich vor der Operation mit meinem Behandlungsteam besprechen?

Vor dem Eingriff steht ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit Ihrer Operateurin oder Ihrem Operateur an. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um alle Ihre Fragen zu stellen. Folgende Themen könnten für Sie im Vorhinein wichtig sein:

  • Nüchternheit: Wann darf ich zuletzt essen und trinken?
  • Darmvorbereitung: Ist sie erforderlich?
  • Operationstag: Wie ist der Ablauf? Wer informiert meine Angehörigen?
  • Familiäre Planung: Kann ein Fruchtbarkeitserhalt Thema sein?
  • Schmerztherapie: Welche Möglichkeiten zur Schmerzlinderung sind nach der Operation vorgesehen?
  • Thromboseprophylaxe & Infektionsvermeidung: Kann ich selbst etwas beitragen, um Komplikationen wie Blutgerinnsel oder Infektionen zu vermeiden?
  • Wundheilung: Was kann ich selbst dazu beitragen, damit die Wunde gut heilt?
  • Stoma: Wird möglicherweise ein künstlicher Darmausgang notwendig?
  • Intensivstation: Ist eine Überwachung nach der OP geplant?
Was Sie jetzt tun können
  • Informieren Sie sich über Ihre Erkrankung – aber dosiert. Nehmen Sie sich auch bewusst Zeit für anderes.
  • Machen Sie sich eine Liste mit Fragen für Ihr nächstes Arztgespräch.
  • Holen Sie sich Unterstützung: Familie, Freunde oder eine Selbsthilfegruppe können eine große Hilfe sein.

Achten Sie auf sich: Ausreichend Schlaf, Bewegung an der frischen Luft und kleine Ruheinseln im Alltag, in denen Sie bewusst nicht an die Erkrankung denken oder sich ablenken, können helfen, den ersten Schock der Diagnose und die Sorge um das Kommende besser zu verarbeiten.

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    Geprüft Prof. PD DDr. Richard Schwameis: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Chemotherapie
    Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.