5. Bei HAE das richtige Maß an Bewegung finden

Als hereditäres Angioödem (HAE)-Patient:in ist es wichtig, die Intensität Ihrer Bewegung sorgfältig zu überwachen, wenn Sie neue Sportarten ausprobieren. Gerade wenn man mit einer neuen Sportart beginnt, besteht die Gefahr, dass man übermotiviert ist und sich zu viel vornimmt. Beginnen Sie langsam und steigern Sie die Intensität schrittweise. So können Sie sicherstellen, dass Ihnen die Freude am neuen Sport nicht gleich wieder vergeht.

Achten Sie dabei auf die Signale Ihres Körpers: Beschwerden wie Atemnot, Müdigkeit oder beginnende Schwellungen deuten darauf hin, dass die Belastung zu hoch ist. Nutzen Sie eine subjektive Belastungsskala von 1 bis 10. Bei einer moderaten Intensität (4 – 6) sollten Sie sich noch unterhalten können, aber die Anstrengung spüren. Auf diese Weise können Sie herausfinden, welche Aktivitäten für Sie geeignet sind.

Nach einer HAE-Schwellung oder einer Infektion sollten Sie mit dem Training warten, bis alle Symptome vollständig abgeklungen sind und Sie sich wieder fit fühlen. Die Dauer der Pause hängt von der Art und dem Ort der Schwellung ab. Bei Schwellungen an den Extremitäten kann das Training oft schneller wieder aufgenommen werden. Bauchattacken erfordern oft längere Erholungszeiten. Wichtig ist, mindestens ein bis zwei Tage nach dem vollständigen Abklingen aller Symptome zu warten, bevor Sie mit leichten Übungen beginnen.

Besonders wichtig: Trainieren Sie niemals, wenn Sie Schmerzen haben. Schmerzen sind ein klares Signal, dass Ihr Körper noch nicht bereit für körperliche Belastung ist. Warten Sie, bis die Schmerzen vollständig verschwunden sind, um erneute Schwellungen oder Komplikationen zu vermeiden. Auch nach einer Infektion gilt: Geben Sie Ihrem Körper ausreichend Zeit zur Erholung, bevor Sie wieder mit dem Sport beginnen.

Ausreichende Erholung und Entspannung nach dem Sport sind von entscheidender Bedeutung. Sport an sich kann bereits entspannend und stressreduzierend wirken. Zusätzlich können aber gezielte Techniken wie autogenes Training oder Dehnübungen helfen, den Körper weiter zu entspannen und die Erholung zu fördern. Auch Atemübungen wie die 4-7-8-Technik, können dabei unterstützend wirken. Probieren Sie diese Atemtechnik einmal aus, um Ihren Körper nach dem Training zu beruhigen.