Viele Sportarten, die längeren Druck auf bestimmte Körperstellen ausüben, können bei hereditärem Angioödem (HAE) problematisch sein. Beim Klettern beispielsweise kann die punktuelle Belastung an den Händen oder das Tragen enger Kletterschuhe Schwellungen auslösen. Auch das Sichern durch Seile beim Seilklettern übt Druck auf bestimmte Körperstellen aus. Beim Radfahren kann der Druck durch den Sattel Schwellungen im Genitalbereich hervorrufen, die im Extremfall den Urinfluss beeinträchtigen. Lassen Sie sich jedoch nicht entmutigen, wenn Sie eine neue Sportart ausprobieren möchten. Beginnen Sie langsam und achten Sie auf eine passende Ausrüstung. Beim Fahrradfahren könnte beispielsweise ein E-Bike eine gute Alternative sein.
Dennoch gibt es einige Sportarten, die für Menschen mit hereditärem Angioödem (HAE) besonders gut geeignet sind, da sie ein geringes Risiko für Verletzungen und HAE-Anfälle mit sich bringen:
- Ausdauersportarten: Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren und leichtes Joggen sind oft sicher, da sie den Körper nicht übermäßig belasten und das Verletzungsrisiko gering ist.
- Yoga und Pilates: Diese Sportarten fördern die Flexibilität und das allgemeine Wohlbefinden. Sie helfen zudem bei der Entspannung, was wichtig ist, da Stress ein häufiger Auslöser für HAE-Anfälle ist.
- Spazierengehen und moderates Wandern: Diese Aktivitäten sind schonend für den Körper und fördern gleichzeitig die allgemeine Gesundheit und Fitness.
- Leichtes Krafttraining: Wenn Sie an Krafttraining interessiert sind, sollten Sie mit leichten Gewichten und ohne plötzliche, intensive Belastungen trainieren. Vermeiden Sie Übungen, die starken Druck auf einzelne Körperstellen ausüben.
Grundsätzlich können Sie jede Sportart ausüben. Achten Sie dabei auf die Signale Ihres Körpers und wägen Sie Risiken ab. Bei Sportarten wie Fußball sollten Sie besonders vorsichtig sein, da es durch Kontakt und Verletzungen zu Schwellungen kommen kann. Vermeiden Sie starke Druckeinwirkung auf den Körper, um das Risiko von Schwellungen zu minimieren.