6. Sportlich aktive Kinder mit HAE

Ihr Kind sollte trotz hereditärem Angioödem (HAE) unbedingt am Schulsport teilnehmen, da Sport wichtig für die körperliche und soziale Entwicklung ist.

Informieren Sie die Lehrkräfte umfassend über die Erkrankung

Stellen Sie sicher, dass ein schriftlicher Notfallplan vorliegt. Besonders bei Kontaktsportarten wie Fußball oder Volleyball sollten Lehrer:innen ein wachsames Auge auf Ihr Kind haben, um mögliche Schwellungen frühzeitig zu erkennen. Das bedeutet nicht, dass Ihr Kind von solchen Aktivitäten generell ausgeschlossen werden muss. Mit guter Vorbereitung und klarer Kommunikation kann es sicher und aktiv am Sportunterricht teilnehmen.

Ihr Kind sollte unbedingt Freude an Sport und Bewegung haben, auch wenn HAE gewisse Risiken birgt. Bewegung hilft Ihrem Kind, ein positives Körpergefühl zu entwickeln und einen gesunden Ausgleich zu finden. Als Eltern haben Sie dabei eine wichtige Vorbildrolle.

Es ist wichtig, das Risiko zu berücksichtigen und einen Notfallplan zu haben. Kinder sind sich oft noch nicht bewusst, wie gefährlich eine Attacke tatsächlich sein kann. Daher ist es entscheidend, das Bewusstsein auf altersgerechte Weise zu schärfen und gut vorbereitet zu sein.

Bei Kindern mit HAE sollten keine bestimmten Sportarten von vornherein ausgeschlossen werden. Nur weil eine Aktivität möglicherweise eine Attacke auslösen kann, heißt das nicht, dass dies zwangsläufig geschieht. Wenn Ihr Kind Interesse an risikoreicheren Sportarten wie Kampfsport hat, kann es diese in Absprache mit dem Behandlungsteam ausprobieren und herausfinden, ob das Interesse länger anhält. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und dank der modernen, sehr wirksamen medikamentösen Therapien, können Kinder sicher am Sport teilnehmen, ohne unnötige Einschränkungen hinnehmen zu müssen.

Es ist verständlich, dass Sie sich Sorgen machen, wenn Ihr Kind mit HAE sportlich aktiv ist. Um diese Sorgen zu reduzieren, ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über geeignete Sportarten und Vorsorgemaßnahmen und erstellen Sie einen Notfallplan. Informieren Sie Lehrkräfte und Trainer:innen über die Krankheit und das Vorgehen bei einem Anfall. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind weiß, wie es sich im Ernstfall verhalten soll. Geben Sie ihm außerdem einen Notfallausweis mit, der wichtige Informationen über die Erkrankung und Notfallmaßnahmen enthält. So ist Ihr Kind immer gut vorbereitet und Personen in seiner Umgebung wissen, wie sie im Ernstfall handeln müssen.

Wenn Sie sicher sind, dass alle informiert und vorbereitet sind, können Sie beruhigter sein und Ihr Kind den Sport genießen lassen.