Bei Menschen mit hypertropher Kardiomyopathie (HCM) treten bestimmte Herzrhythmusstörungen häufiger auf. Besonders oft kommt es zu Vorhofflimmern (VHF). Es handelt sich dabei um eine unregelmäßige elektrische Aktivität in den Vorhöfen des Herzens, die zu einem unkoordinierten Herzschlag führen kann.
Vorhofflimmern tritt nicht nur bei Menschen mit Herzerkrankungen auf, auch Gesunde können davon betroffen sein. Etwa jede:r zweite bis dritte Patient:in mit HCM hat im Leben mindestens eine Episode von Vorhofflimmern. Die Symptome sind sehr unterschiedlich, können aber unangenehm sein. Zu den häufigen Beschwerden zählen:
- Herzrasen
- Unregelmäßiger Puls
- Pulsieren im Hals
- Unwohlsein oder reduzierte Belastbarkeit
Vorhofflimmern stellt in den meisten Fällen keine direkte Lebensgefahr dar, trotzdem ist es ernst zu nehmen. Durch die unregelmäßige Bewegung des Blutes in den Vorhöfen kann sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) bilden. Wird dieses mit dem Blutstrom ins Gehirn gespült, kann es zu einem Schlaganfall kommen.
Deshalb ist es entscheidend, bei neu auftretenden Symptomen Kontakt zum Behandlungsteam oder zur hausärztlichen Praxis aufzunehmen. So kann eine medikamentöse Therapie zur Blutverdünnung eingeleitet werden, die das Risiko reduziert.
Langfristig versuchen Ärzt:innen, den normalen Herzrhythmus mit Medikamenten oder durch eine elektrische Kardioversion wiederherzustellen. Bei einer elektrischen Kardioversion wird ein kurzer Stromstoß an das Herz abgegeben, um den unregelmäßigen Herzschlag zu stoppen und den normalen Rhythmus wiederherzustellen. Der Stromimpuls hilft, die elektrische Aktivität im Herzen, ähnlich dem „reset“ bei einem elektronischen Gerät, neu zu starten. Damit der Eingriff schmerzfrei abläuft, erhalten die Patient:innen in der Regel vorher Beruhigungsmittel.
Sollte es trotz dieser Massnahmen im Verlauf immer wieder zu Vorhofflimmern kommen, kann in Abhängigkeit des Leidensdrucks auch eine kathetertechnische Vorhofflimmernablation ins Auge gefasst werden.