7. Mein Beitrag zur Therapie bei hypertropher Kardiomyopathie (HCM)

Was kann ich selbst tun, um die Therapie zu unterstützen?

Es lohnt sich, die bekannten Risikofaktoren gut im Blick zu behalten. Ein gut eingestellter Blutdruck, stabile Blutzucker- und Blutfettwerte sowie ein gesundes Körpergewicht senken das Risiko für Herzereignisse.

  • Die regelmäßige und konsequente Einnahme Ihrer Medikamente und das Wahrnehmen von Kontrollterminen ist wichtig, um die Symptome zu behandeln und Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
  • Körperliche Aktivität kann Ihre Lebensqualität verbessern. Wichtig ist, dass die Bewegung an Ihre individuelle Belastbarkeit angepasst ist, sprechen Sie daher am besten mit Ihrem Behandlungsteam über für sie passenden Sportarten. Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren wollen, finden Sie hier die Schulung „Sport bei HCM“.
  • Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Übergewicht zu reduzieren und Blutzucker sowie Cholesterinwerte zu verbessern. Empfehlenswert ist vor allem eine mediterrane Ernährung. Der Alkoholkonsum sollte so gering wie möglich sein, denn Alkohol kann die Herzfunktion negativ beeinflussen.
  • Anhaltender Stress kann das Herz belasten und sollte möglichst reduziert werden. Entspannungstechniken wie Meditation oder gezielte Atemübungen können helfen, zur Ruhe zu kommen und den Blutdruck zu senken.

Herzgesund essen mit mediterraner Ernährung

Die mediterrane Ernährung ist eine herzgesunde und schmackhafte Ernährungsweise, die sich leicht in den Alltag integrieren lässt. Sie basiert auf frischen, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln und betont den Verzehr von pflanzlichen Produkten, gesunden Fetten und moderaten Mengen an Fisch. Einfach umsetzbare Tipps:

  • Viel frisches Gemüse und Obst: Integrieren Sie täglich verschiedene Sorten in Ihre Mahlzeiten.
  • Gesunde Fette nutzen: Verwenden Sie pflanzliche, kaltgepresste Öle statt tierischen Fetten.
  • Fisch und Hülsenfrüchte bevorzugen: Essen Sie regelmäßig Fisch und pflanzliche Eiweißquellen wie Bohnen und Linsen.
  • Vollkornprodukte wählen: Greifen Sie zu Vollkornbrot, -nudeln und -reis statt zu Weißmehlprodukten.
  • Wasser trinken: Bevorzugen Sie Wasser als Hauptgetränk. Wenn Sie Alkohol trinken, dann in geringen Mengen.

Welche weiteren Therapien und Maßnahmen können bei HCM unterstützen?

Neben der medikamentösen Behandlung und einem gesunden Lebensstil bieten Rehabilitationsprogramme eine wertvolle Unterstützung für Patient:innen mit hypertropher Kardiomyopathie (HCM). Insbesondere für Personen, die sich mit eigenständigem Sport schwertun oder nach einer Phase der Inaktivität wieder aktiv werden möchten, kann ein kardiales Rehabilitationsprogramm hilfreich sein.

Unter Anleitung von Ärzt:innen und Physiotherapeut:innen wird ein Trainingsprogramm erarbeitet, das auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Die Rehabilitation ermöglicht einen raschen Wiedereinstieg in den Alltag. Nach Abschluss des betreuten Programms erhalten Patient:innen einen individuellen Übungsplan, um das Training zu Hause fortzusetzen. Dies fördert die langfristige Stabilisierung der erreichten Fortschritte und unterstützt die Integration gesunder Gewohnheiten in den Alltag.

Für Patient:innen mit HCM kann die Teilnahme an einem Rehabilitationsprogramm eine sinnvolle Ergänzung zur bestehenden Therapie sein. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam über die Möglichkeiten und Voraussetzungen für eine solche Maßnahme.

Was kann ich bei neuen oder veränderten Symptomen tun?

Bei der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) können Symptome über lange Zeit stabil bleiben oder sich schleichend verändern. Treten jedoch plötzlich neue Beschwerden auf, ist rasches Handeln wichtig. Bitte nehmen Sie umgehend Kontakt zu Ihrem Behandlungsteam oder einer Notfallambulanz auf, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bemerken:

  • Plötzlich auftretende oder zunehmende Atemnot, insbesondere in Ruhe oder bei geringer Belastung.
  • Brustschmerz oder -druck, der neu ist oder sich verstärkt.
  • Herzrasen, unregelmäßiger oder schneller Puls, eventuell begleitet von einem „Flattern“ im Brustkorb.
  • Schwindel, Benommenheit oder Ohnmachtsanfälle.
  • Erhöhte Müdigkeit oder Leistungsschwäche, die über das gewohnte Maß hinausgeht.

Diese Symptome können auf Veränderungen der Herzfunktion oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern hinweisen.

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CV-CH-2500038, 06/25 I Geprüft Priv.-Doz.in Dr.in Christiane Gruner Stand: Juli 2025 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.