Sport und Bewegung bei HCM können viele Fragen aufwerfen. Sie erfahren, welche körperlichen Aktivitäten geeignet sind, worauf Sie beim Training achten sollten und wie Sie Bewegung sicher in Ihren Alltag integrieren können. Konkrete Empfehlungen helfen dabei, Risiken zu vermeiden und aktiv zu bleiben.
Einleitung durch Univ.-Prof. Dr. Martin Halle
Hallo, ich bin Martin Halle. Meine Freunde nennen mich Sporthalle. Damit ist alles gesagt. Die anderen sagen Turnhalle zu mir. Also Bewegungsport ist das, was ich mache und ich habe zwei Herzen in meiner Brust. Oder man könnte auch sagen zwei Herzkammern, die rechte und die Linke. Die rechte ist der Sport und die Linke ist die Kardiologie. Und ich verbinde beides und das heißt Sport–Kardiologie. Und dafür bin ich hier in München an der Technischen Universität und leite hier einen Lehrstuhl, eine große Ambulanz für den Bereich Präventive Sportmedizin und Sportkardiologie. Ich befasse mich also damit, wie ich das optimale Training wie eine Medizin an meine Patienten herantragen kann, und heute zum Thema hypertrophe Kardiomyopathie.
Hier geht es zur Einleitung des Kurses: „Sport und hypertrophe Kardiomyopathie“
Sport und Bewegung bei HCM
Darf ich bei hypertropher Kardiomyopathie (HCM) Sport machen und warum wird es HCM manchmal kritisch gesehen?
Sport und hypertrophe Kardiomyopathie. Wir als Ärzte haben immer gesagt „Oh nein, das sollte man nicht tun“. Warum denn eigentlich nicht? Nun, die hypertrophe Kardiomyopathie, wie der Name sagt: Hyper ist zu viel und es wächst der Herzmuskel und wird dicker. Und bei dieser Erkrankung ist es so, dass es nicht einfach nur, dass es dicker wird, sondern dass eben auch die Fasern so eine gewisse unruhige Struktur haben. Und das Herz ist ja ein elektrisches Organ, und das elektrische Organ feuert. Und das möchten wir ja auch, dass das Herz eben schlägt. Und diese Elektrik, die kann, wenn der Muskel gestresst wird, aus dem Ruder laufen. Und jetzt muss man sich vorstellen körperliche Aktivität. Was machen wir? Wir machen Sport. Wir bewegen uns: Treppensteigen, Joggen, Radfahren oder Basketball. Wenn wir uns dann vorstellen: Was passiert denn dann am Herzen? Dann ist es nicht nur so, dass der Puls hochgeht, sondern dass natürlich auch das Blut mehr durch den Kreislauf gepumpt werden muss. Und dann dieser Herzmuskel, der ja in gewisser Weise etwas geschädigt ist, weil die Elektrik da nicht mehr so geordnet funktioniert, weil der Muskel etwas dicker ist, weil eben diese elektrischen Zirkel nicht mehr so richtig gut funktionieren, weil der unter sportlicher Belastung gestresst wird. Und Stress führt dazu, dass es eben elektrische Entgleisungen geben kann. Rhythmusstörung nennen wir das. Und deswegen haben wir immer wieder gedacht als Ärzte Nein, keine Belastung auf den Herzmuskel, Sport eher nur ganz niedrig, wenn überhaupt. Denn wir hatten Angst davor, dass diese Rhythmusstörungen auftreten. Innerhalb der letzten Jahre hat sich viel in diesen Empfehlungen zu körperlichem Training bei der hypertrophen Kardiomyopathie getan. Das liegt daran, dass große Studien dazu durchgeführt worden sind, die geschaut haben: Wie sieht es denn eigentlich bei diesen Patienten aus? Können die denn nicht auch sportlich aktiv sein? Und können die in Einzelfällen sogar an Freizeitleistungssport teilnehmen? Und die Studien haben uns eigentlich beruhigt. Warum haben Sie uns beruhigt? Sie haben uns beruhigt dahingehend, dass unsere Furcht, unsere ärztliche, medizinische Furcht davor, dass Herzrhythmusstörungen auftreten können, etwas mehr in den Hintergrund geraten sind. Wir hatten Bedenken, Sport zu empfehlen und sehen jetzt sind Studien. Nein, es ist gar nicht so, dass die Herzrhythmusstörungen bei Patienten so viel mehr auftreten als bei denjenigen, die jetzt keine hypertrophe Kardiomyopathie haben. Natürlich ist es so, dass das Risiko etwas höher ist, dass diese Rhythmusstörungen auftreten. Und deswegen muss man natürlich sich untersuchen lassen. Man muss eine medizinische Empfehlung bekommen. Man sollte sehen, dass auch die optimale Trainingsherzfrequenz, der Bereich der Intensität festgelegt ist, dass man nicht zu intensiv trainiert im optimalen Bereich. Aber dann kann man sagen, wenn ich das befolge, dann ist es durchaus so, dass ich dann nur ein bedingt erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen habe. Und das hat sich eben innerhalb der letzten Jahre verändert. In unserem gesamten Verständnis zu Sport bei dieser Erkrankung der hypertrophen Kardiomyopathie.
Welche Vorteile hat Bewegung im richtigen Maß für meinen Körper und meine Psyche?
Nun kommt das Thema Bewegung ins Spiel. Bewegung ist in unterschiedlichen Intensitäten zu sehen: niedrige Belastung fürs Herz und Herz Kreislauf, mittlere oder gar hohe Belastung. Die hohe Belastung stresst das Herz viel, viel mehr als die niedrigen Belastungen. Und deswegen kann man durchaus sagen niedrige Belastung, überhaupt gar kein Problem. Bei mittlerer Belastung wird die Frage schon gestellt: Ja oder nein? Und bei höher intensiver Belastung muss man durchaus ein großes Fragezeichen machen, ob dann die Belastung überhaupt möglich ist. Das Herz wird mehr gestresst und dann ist es so, dass es bei dieser Herzmuskelerkrankung zwei unterschiedliche Formen gibt. Und zum Sport ist es wichtig zu verstehen, dass es diese beiden gibt. Denn beim einen ist der sogenannte Ausflusstrakt aus dem linken Herzen Richtung Hauptschlagader, dann Gehirn und in den Körper hinein, ist der ganz offen. Und bei der anderen Form ist er eingeengt und wird noch eingeengter unter sportlicher Belastung. Und dann ist es so: Je höher der Druck in der Herzhöhle, umso mehr drückt es auch auf diese Muskeln des Herzens, auf die Elektrik und kann da zu elektrischen Entgleisungen führen. Und jetzt muss man sich überlegen: Bei niedriger Belastung ist wieder bei der einen wie bei der anderen Erkrankung dieser hypertrophen Kardiomyopathie der Form ist es so: Das Blut fließt durch und Stress das Herz in keiner Weise. Im mittleren Bereich muss man sehen, ob es überhaupt der Fall ist, dass eine offene Situation beim Herzen da ist. Und bei mittlerer bis höherer Belastung ist es häufig so, dass diese Ausflusstrakt eingeengt wird. Und dann ist es so, dass bei höher intensiver Belastung mehr Druck auf dem Herzmuskel, auf der Elektrik da ist und die Rhythmusstörung zum Problem werden. Und deswegen muss man differenzieren. Niedrig, mittel und hohe Belastung, das ist das eine und das andere Hypertrophe Kardiomyopathie ohne Ausflusstrakt- und mit Ausflusstrakt-Einengung. Und dann weiß man, welche sportliche Aktivität man als Patient durchführen kann. Bewegung bei der hypertrophen Kardiomyopathie hat auch Vorteile, nicht nur Risiken. Und die Vorteile sind Entlastung des Herzmuskels. Jetzt muss man sich vorstellen, wie kann denn da der Herzmuskel entlastet werden? Wir können nur so viel an Bewegung durchführen und Intensität auch von Belastungen durchführen, wenn wir gleichzeitig die Peripherie, das heißt die Muskulatur der Beine und des Körpers, insgesamt in gleicher Weise angepasst haben. Das Herz ist nicht alleine dafür da, dass Herz-Kreislauf funktioniert, sondern es ist eine der zentralen, sicherlich aber auch nur ein Teil des ganzen Herz-Kreislauf-Systems. Wenn ich das Herz nicht trainieren kann, wie bei der hypertrophen Kardiomyopathie, das kann ich nicht trainieren, dann muss ich in die anderen Bereiche des Körpers hineinschauen. Das ist eben vor allen Dingen die Muskulatur. Und was kann ich da trainieren? Die Muskelfasern, die Gefäße, die zu den Muskeln führen und auch den Stoffwechsel innerhalb der Muskelfasern. Und wenn ich das alles trainiert habe, dann kann ich das Herz entlasten. Man muss sich das so vorstellen: Bei einem Sportler, einem Leistungssportler, ist es so, dass die Peripherie, die Muskulatur so gut ausgeprägt ist, dass beides halt sehr gut funktioniert und Höchstleistungen zu erzielen sind. Aber stellen Sie sich mal vor, Sie haben einen Kraftsportler, der halt die Muskulatur sehr gut trainiert hat, aber das Herz in dem Sinne gar nicht. Dann sieht man schon auch daran Ja, der Kraftsportler, der kann mit dem Training der Muskulatur durchaus auch seine Belastung, seine sportliche Belastung erhöhen. Und das Herz gehört eigentlich da gar nicht so richtig zu der Maximalbelastung dazu. Und das ist die Idee dabei. Und das bedeutet dann auch für Sie als Patient, wenn Sie ein sportliches Training durchführen wollen, dann auf die Peripherie zu achten, auf die Muskulatur und das als Ziel zu haben und das zu verbessern. Und damit wird das Herz entlastet und damit auch geschützt.
Welche Verbesserungen kann ich mir durch eine passende Therapie und gezieltes Training erwarten, wenn ich aktuell durch die Symptome der HCM eingeschränkt bin?
Patienten, die Symptome haben für die HCM, die hypertrophe Kardiomyopathie wie zum Beispiel, dass sie Luftnot unter Belastung haben, weil eben das Herz nicht so richtig pumpen kann, weil die Muskulatur noch nicht aufgebaut ist. Weil sie als Patient vielleicht auch leicht Schwindel haben unter höherer Belastung, weil der Herzmuskel sich verengt unter Belastung und dann nicht genug Blut und Sauerstoff im Gehirn ankommt. Oder wenn sie Druck auf dem Brustkorb haben, weil die Herzkranzarterie nicht ausreichend durchblutet sind, weil auch wiederum eine Einengung des Herzmuskels beim Ausflusstrakt zu beobachten ist. Wenn Sie das haben, dann muss man sich natürlich die Frage stellen: Welche körperliche Aktivität kann ich denn dann überhaupt durchführen? Und da ist es ganz wichtig, zwei Sachen zu berücksichtigen. Das erste ist, nicht in diese Symptome hinein sich zu belasten. Das heißt, wenn Sie die Symptome spüren, dann sind Sie von der Intensität schon zu hoch und zu viel. Und das andere ist, dass Sie bedenken müssen, Belastungen, die vor allen Dingen den Muskel stärken. Das heißt auch einfach zum Beispiel Übungen wie leichtes Krafttraining oder mit oder ohne Gewichte oder an der Wand sitzen zum Beispiel, welches eben das Herz-Kreislauf-System, das Herz vor allen Dingen von den Herzschlägen nicht erhöht. Dann ist es genau das, was man dann machen muss. Also keine Symptome, Punkt Nummer eins und das Training auf die periphere Muskulatur zu verlagern, das wäre Regel Nummer zwei.
Hier geht es zum Video-Interview: „Sport und Bewegung bei HCM“
Bewegung im Alltag bei HCM
Welche alltäglichen Bewegungen kann ich bei HCM bedenkenlos ausführen?
Sie stellen sich auch immer wieder die Frage: Was kann ich denn jetzt tun? Wie ist es denn mit Treppensteigen? Soll ich da die Rolltreppe nehmen oder soll ich die Stufen nehmen? Wie sieht es aus mit Einkaufen? Schwere Taschen tragen? Wie sieht es dabei aus? Auch mit dem Spaziergang? Längerer Spaziergang durch den Park oder auch mal in die Berge hinein? Höhere intensive Belastungen mit dem Fahrradfahren und dem Skilaufen etc. Und da ist es ganz wichtig, dass man seine Obergrenze des optimalen Pulses und ab diesem Puls ist es so, dass meine Veränderungen wie Herzrhythmusstörung dann besonders auftreten oder die Einengung des Ausflusstraktes dann besonders auftritt, da in dem Bereich möchte man, sollte man als Patient nicht gehen. Aber alles, was unterhalb ist, kann ohne Bedenken durchgeführt werden. Und da ist es natürlich schon auch gut, wenn ich eine Pulsuhr habe, weil mit der Pulsuhr kann ich genau sagen, dass der Trainingsbereich, in dem ich mich bewege oder auch der sportliche Belastungsbereich, dass der optimal ist, dass der nicht über meine individuell, für mich persönliche Grenze hinausgeht. Und dann kann man es so einstellen, dass die Pulsuhr piepst, und dann weiß ich ja, jetzt bin ich vielleicht ein bisschen zu intensiv, das ist kein Problem, aber es wäre schon so, dass man dann auch sehr gut lernen kann, welche Belastungen man durchführen kann. Und dann weiß ich auch, ob ich dann beim Skilaufen vielleicht die Skier auf dem Rücken nicht noch den Berg hochtragen sollte, sondern dass ich dann doch eher den Lift nehme. Und bei den Treppenstufen und dem Fahrstuhl ist es ganz genauso. Und die niedrigen Belastungen, die kontinuierlichen Belastungen sind immer besser als die, die so in die Höhe gehen. Also wie so ein Intervall oder kurze Belastung am Berg oder schnell die Treppen hinauf sprinten. Langsam geht immer. Im moderaten Bereich geht es auch und den Puls haben sie im Blick. Und dann ist man eigentlich gut gewappnet zu wissen, welche Belastung man als Patient durchführen kann und welche man vielleicht noch nicht. Denn man kann diese Bereiche ja auch trainieren, durch das Training der Muskulatur und damit das Herz entlasten und damit auch diese höheren Belastungen ermöglichen. Also Training der Peripherie, um das Herz zu entlasten. Belastung, wo ich jetzt noch Beschwerden habe, Belastung, wo mein Puls vielleicht noch aus dem Takt kommt. Den Bereich kann ich nur trainieren, indem ich die Peripherie trainiere, aber den kann ich durchaus auch über Monate, dauert ein bisschen, verbessern.
Welche Aktivitäten können bei HCM im Alltag problematisch sein?
Und jeder stellt sich doch dann die Frage: Was darf ich denn dann überhaupt gar nicht machen? Und das ist natürlich wichtig, weil diese Rhythmusstörungen auftreten können und weil der Druck im linken, in der linken Herzkammer, in dem linken Ventrikel, wie wir als Mediziner sagen, der geht dann hoch, wenn diese Pulsbeschleunigung da ist, unter Belastung und vielleicht auch und ganz besonders diese Ausflusstrakt eingeengt ist. Und da muss ich dann schon aufpassen, da sollte ich nicht in diesen Bereich hinein. Die Pulsuhr, das wissen Sie jetzt, darauf kann und sollte man achten, dass man nicht in den oberen Bereich hineinkommt. Und denken Sie daran, diese Kursbelastung, dieses schnell, hoch, weiter, Basketball zum Korb hin oder Treppen schnell nach oben laufen, dass sind Sachen, da muss man ein bisschen aufpassen. Und die kontinuierlichen Belastungen sind die, die für sie genau die richtigen sind.
Wie kann ich mehr Bewegung in meinen Alltag integrieren?
Wichtig, wichtig, wichtig. Es sollte so sein, dass die Muskulatur, die Peripherie, die Muskulatur auch vom Rumpf. Also alles das, was Sie so kennen, was vielleicht noch nicht ausgebildet ist, dass das trainiert wird. Weil das, wie schon gehört von mir, das eben das Herz entlastet. Und dann ist verständlich, dass so ein Training wie Krafttraining für die Muskulatur der Oberschenkel, Krafttraining für Bauch und Rücken und Rumpf, dass das genau das ist, was man verfolgen sollte. Und da ist es so, jeden Tag ist besser als jeden zweiten Tag, jeden dritten Tag. Je mehr Training, umso besser. Jetzt müssten Sie das auch irgendwie einen zwölf Stunden Tag integrieren. Und da reichen auch 5 bis 10 Minuten am Tag. Und wenn die richtig und gut gezielt ausgeführt sind, dann haben sie schon viel gewonnen. Morgens aufstehen uns gleich ein kleines Trainingsprogramm von 5 bis 10 Minuten. Und wenn man abends, bevor man zu Bett geht, nochmal 5 bis 10 Minuten, ein Sitzen an der Wand geht auch mal in der Mittagspause. Also einfach so sich mit dem Rücken an die Wand lehnen, 90 Grad Winkel der Beine, im Kniegelenk abgewinkelt. Und dann kann ich Ihnen sagen, sind 30 Sekunden schon ganz schön viel.
Und wer eine Minute schafft, wunderbar. Und dann, in einem Monat sind es anderthalb Minuten, dann noch zwei. Und da sehen Sie mal den Zuwachs an Kapazität der Muskulatur. Und das Schöne an diesen Übungen ist, es belastet das Herz kaum. Wenn Sie als weitere Übung zum Beispiel eine Plank machen, also sich auf den Unterstütz am Boden, zu Hause auf dem Bett oder auf dem Teppich, einfach mit den Unterarmen dann auf den Boden legen und dann ein Brett bilden, dann können Sie das halten. Vielleicht so 20 Sekunden, 30 Sekunden schon mal nicht schlecht. Und da sehen Sie dann auch, wenn morgens und abends durchgeführt, einfach nur einmal, wie lange es geht. Führt dann dazu, dass der ganze Körper alle Muskulatur angespannt wird. Und was wird nicht angespannt? Ganz genau. Der Herzmuskel. Das sind die Übungen, die sie täglich durchführen sollten und die dann auch relativ schnell in vier bis sechs Wochen ihnen auch zeigen, da werde ich viel besser. Und was ich Ihnen sagen kann, ist das Herz wird es Ihnen danken.
Was tun, wenn Symptome während alltäglichen Bewegungen auftreten, und wann sollte ich zum Arzt gehen?
Ganz wichtig sind natürlich die Alarmglocken, die bei Ihnen läuten müssen und die Alarmglocken heißen vielleicht zu viel Sport gemacht, zu intensiv. Oder ich bin gerade zu intensiv in körperlicher Intensität-Belastungszone. Wenn das Herz anfängt zu poltern, Sie merken, dass es unregelmäßig wird. Wenn Sie ein bisschen schwindelig werden oder etwas unsicher auf den Beinen sind, wenn Sie Druck haben auf dem Brustkorb. Dann sind Sie zu intensiv in der Belastung. Und dann, wenn Sie merken: Das konnte ich doch noch vor kurzem und jetzt hat es sich irgendwie verändert. Dann ist es so Der Weg zum Arzt ist der richtige. Der muss dann schauen, was sich vielleicht verändert hat, ob Sie weiter genau den Sport durchführen können, den sie schon durchgeführt haben. Und deswegen müssen Sie für sich immer wieder darauf schauen. Tritt irgendwas von diesen Alarmglocken auf? Wenn ja, ganz entspannt sein. Termin beim Herzspezialisten optimalerweise ausmachen und den möglichst zeitnah sehen. Und dann kann der danach schauen, was los ist und dann auch wieder grünes Licht geben, wenn sie weiter Sport aktiv treiben können.
Hier geht es zum Video-Interview: „Bewegung im Alltag bei HCM“
Wichtige Hinweise für Sport bei HCM
Welche Risiken bestehen beim Sport mit HCM und wie kann ich sie minimieren?
Kann ich jetzt denn wirklich Sport machen? Habe ich da nicht ein erhöhtes Risiko? Ist es nicht besser, ich bleibe auf der Couch sitzen? Da passiert mir ja dann schon nichts. Aber das ist ein Trugschluss. Bewegung ist wichtig, weil eben das Herz dadurch entlastet wird. Und dann werden Sie antworten Ja, ich habe doch aber ein erhöhtes Risiko, wenn ich sportlich aktiv bin. Ja, das stimmt durchaus auch. Aber wenn es der optimale Sport und die Intensität vor allen Dingen ist, dann ist er wieder gut. Und wenn Sie diese Prinzipien einhalten, dann ist es sicherlich so, dass Sie kein höheres, sondern ein niedrigeres Risiko haben. Und deswegen ist es so wichtig, auch daran zu denken, sich körperlich aktiv zu verhalten. Und es ist ja nicht nur so, dass es das Herz gibt und die hypertrophe Kardiomyopathie. Ja, was ist denn, wenn Sie übergewichtig werden und einen Diabetes entwickeln? Wenn Ihr Blutdruck zu hoch ist? Wenn die Cholesterinwerte aus dem Ruder laufen. Wenn andere Erkrankungen, die auch mit Bewegung oder Inaktivität, also fehlender Bewegung vergesellschaftet sind, wenn die Einzug finden bei Ihnen, dann haben Sie zwar die hypertrophe Kardiomyopathie irgendwie im Schach gehalten, aber da kommt alles Mögliche nebendran. Wollen Sie das? Nein, sicher nicht. Und deswegen ist es so wichtig, schlank zu bleiben. Weil dadurch das Herz auch weniger pumpen muss, denn bei weniger Körpermasse ist einfach auch so, dass das Herz weniger pumpen muss.
Und das ist besser für jemand mit hypertropher Kardiomyopathie. Und dass sie ihre Gefäße schön elastisch erhalten müssen, das geht auch nur, indem sie diese Gefäße trainieren, indem sie eben ein kontinuierliches Ausdauertraining machen und dann auch den Blutdruck damit im Griff halten können. Und der Diabetes? Den möchte keiner. Bewegung führt dazu, dass Übergewicht bei den Patienten vermieden werden kann. Gut, Sie können auch zu viel essen aber die Bewegung ist halt der Gegenspieler dessen. Da können Sie auch mal auf der anderen Seite mal ein bisschen zulangen. Denn wenn Kalorien abgebaut werden, dann bleibt es nach wie vor im Gleichgewicht. Und es führt aber auch dazu, dass der Stoffwechsel, der Zuckerstoffwechsel optimal bleibt. Denn die, die wenig Bewegung haben, haben fünffach erhöhtes Risiko für Diabetes. Und das ist auch nicht gut für den Herzmuskel und die Herzkranzarterien. Und deswegen, um das gesunde Herz zu erhalten, ist es wichtig, nicht nur auf die hypertrophe Kardiomyopathie, sondern alle Herz-Kreislauf-Risikofaktoren zu schauen, die im optimalen Bereich zu halten und durch Bewegung, Ernährung und den richtigen Lebensstil auch gesund und intakt über viele, viele Jahre zu erhalten. Dann kann man sehr viel insgesamt für sich und seine Gesundheit tun, auch wenn man Patient ist mit hypertropher Kardiomyopathie.
Wann darf ich mit HCM Sport machen?
Wann darf ich mit HCM Sport machen? Wenn Sie alles verfolgt haben, was ich jetzt schon gesagt habe, dann ist es doch logisch. Sport jeden Tag ist optimal und das sollte man tun. Ein Basistraining unbedingt, um halt den Körper fit zu halten, alles Mögliche im Alltag auch zu machen, ohne das Herz großartig zu belasten. Denn das ist einfach wichtig. Insgesamt Herzgesundheit zu erhalten. Und was sollte man nicht tun, wenn man doch Rhythmusstörungen vermeiden möchte? Ja, nicht zu intensiv bis zu der individuellen oberen Grenze gehen, die sie für sie nur sie festgelegt wird durch Ihren Arzt und dann auch darauf zu achten, dass man jetzt nicht free climbing macht und dass man nicht zum Beispiel auf dem Seil tanzt zwischen der Zugspitze und dem Herzogstand hier in München oder oben irgendwo in den Bergen, wo man sich nicht entsprechend auch halten kann, auf dem schmalen Grat gehen, Angst hat, die Belastung nicht kennt und nicht fit genug ist. Das ist ja logisch, dass man das nicht machen sollte. Oder Freischwimmen beim großen Wettkampf gegen die Wellen. Auch das ist klar, wenn da irgendwie Herzrhythmusstörungen auftreten. Das ist nicht wirklich das, was ein Medium dann darstellt, wo man auch dann, wenn man Probleme hat, gerettet werden kann.
Hier geht es zum Video-Interview: „Wichtige Hinweise für Sport bei HCM“
Training beginnen bei HCM
Was sollte ich mit meinen Behandler:innen bei HCM abklären, bevor ich sportlich aktiv werde?
Jetzt sagen sie: Ach, jetzt geht’s los. Ja, jetzt muss ich meinen Sport machen. Hab noch nichts gemacht. Offensichtlich tut der mir gut. Wie gehe ich jetzt vor? Und da suchen Sie am besten Ihren Herzspezialisten auf. Der soll Ihnen doch mal den optimalen Trainingsbereich sagen. Vielleicht ist es auch der so genannte Sportkardiologe, der noch mal ein bisschen mehr weiß zu dem Thema und sie da einführen kann. Denn man muss dann ja sehen. Erstens, welche Art von hypertropher Kardiomyopathie habe ich mit oder ohne Ausflusstrakteinengung. Und dann die Frage Nummer zwei, wenn ich einen Belastungs-EKG mache bei meinem Kardiologen, also auf dem Fahrradergometer oder vielleicht sogar auf dem Laufband, aber meistens ist ein Fahrradergometer, wie man da einen Stufentest macht, niedrig beginnt, langsam die Belastung steigert und dann ein EKG mitschreiben lässt, einen Blutdruck gleichzeitig erfasst. Manche machen das sogar noch mehr, indem man so eine Maske aufsetzt und die Sauerstoffaufnahme für den Körper noch erfasst. Also da gibt es die ganze Bandbreite. Aber der normale Kardiologe, der diese Untersuchung macht, würde so einen Stufentest machen und dann im EKG sehen, ab welcher Stufe treten denn Herzrhythmusstörungen auf? Ab welcher Stufe kann es vielleicht sogar sein, dass der Blutdruck abfällt, weil die Einengung des Herzmuskels beim Ausflusstrakt dann zu beobachten ist oder man selber als Patient Beschwerden hat. Und da sehen Sie, da weiß man dann bis zu der Obergrenze, guckt dann im EKG nach und sagt okay, das ist die Obergrenze für den Puls. Ihr optimaler Trainingsbereich sieht dann unterhalb so und so aus. Also jetzt nehmen wir mal an, irgendwas tritt auf bei einem Puls von 150. Dann sagt man, man bleibt drunter, nämlich bei 140 und sagt, dann stellen Sie doch bitte Ihre Pulsuhr auf 140 ein, weil Sie dann halt bis zu dieser Grenze kommen oder nicht überschreiten. Und dann bleibt man halt beim Puls, beim Training, bei 120, 130 und dann ist es so, dass man da dann auch ohne Probleme trainieren kann. Und diese Grenzen kann der Kardiologe Ihnen vermitteln.
Welche Bewegungsformen und Sportarten sind bei HCM besonders geeignet?
Jetzt kommt dann der nächste Schritt. Wenn man weiß, man ist sicher, man hat die Vorgaben von dem Kardiologen, dann geht es darum, welche Belastung ist denn jetzt optimal? Eher diese kontinuierlichen Belastungen bei einem bestimmten Puls, also das heißt Walking oder langsames Joggen oder Radfahren, aber kontinuierlich. Oder ein kleines Bootcamp, mal so ein bisschen höher, intensiv und dann mal ein Intervalltraining zu machen, mit dem Puls nach oben zu gehen, dann wieder runter. Bootcamp zu machen, dann nicht kontinuierlich, sondern hoch und runter. So ein Intervalltraining bis zu einer oberen Grenze zu gehen oder sogar fast ein bisschen daran zu kratzen, an der Obergrenze. Da muss man sagen, die kontinuierlichen Belastungen sind die besten. Die führen dazu, dass weniger Herzrhythmusstörungen auftreten und vor allen Dingen auch, dass der Druck möglicherweise der entstehen kann, wenn es zu einer Einengung bei höherem Puls im Ausflusstrakt kommt, dass dann der Druck in der linken Herzkammer sich nicht erhöht. Und bei den kontinuierlichen Belastungen ist das nicht der Fall. Deswegen ja, Ausdauerbelastungen sind das Optimale, und dann im kontinuierlichen Bereich. Und dann natürlich die Frage: Wie sieht es aus mit einem Krafttraining? Und Krafttraining ist gut, möglichst dann auch viele Wiederholungen machen.
Dass man dann auch die Pulskontrolle einfügt in das Training. Aber da müssen Sie meistens keine Angst haben, dass der Puls über die obere Grenze hinausgeht. Schön durchatmen. Krafttraining auch an den Geräten machen, wenn Sie im Fitnessstudio sind oder zu Hause, wenn Sie Ihre Übungen machen. Zum Beispiel auch die Plank, wie schon angesprochen. Oder sie sagen, ich will ein bisschen mehr machen, wie langsame Liegestütz zum Beispiel. Immer schön durchatmen, immer sehen, dass dadurch das Herz weniger belastet ist. Und wenn Sie das machen, sind Sie eigentlich vom Trainingskonzept gut unterwegs. Eine Frage, die häufiger kommt: Wie sieht es mit Schwimmen aus? Da bin ich nicht so ein super überzeugter Fan, weil Sie irgendwo im Becken unterwegs sind und wenn da was passieren sollte, dann ist die Rettung doch schwieriger als gedacht. Und da bin ich so ein bisschen skeptisch. Die anderen Trainingsformen sind durchaus möglich. Immer dran denken, oberer Puls, kontinuierlich. Dann sehe ich überhaupt keine oder wenig Probleme.
Was sollte ich bei HCM vor dem Einstieg in das Training beachten?
Jetzt kommt die erste Trainingssession, muss ich da mich aufwärmen? Klar müssen Sie sich aufwärmen. Ja. Warum? Weil die Gefäße weiter werden beim Aufwärmen, dauert so zehn Minuten leichte Übung. Und es ist nicht nur das Herz-Kreislauf-System, es sind ja auch die Gelenke, die dadurch mobilisiert werden. Ja, aber auch die Gefäße sollten so ein bisschen weiter werden. Wann werden die weiter? Indem man zum Beispiel aufs Fahrrad-Ergometer geht und im Fitnessstudio zum Beispiel schon mal so ein bisschen, zehn Minuten, einfach ganz niedrig intensive, mehr Bewegung als Training macht. Was passiert? Die Gefäße werden weiter. Sie kommen so langsam ins Schwitzen. Es ist nichts anderes als ein Ausdruck, dass die Gefäße weit werden. Und wenn die Gefäße weit werden, muss das Herz nicht mehr so arg pumpen, denn die Zirkulation des Blutes ist erleichtert. Das ist die Basis. Dann dieses Mobilisieren der Gelenke für Ihre Orthopädie, dann können Sie ein bisschen was zur Mobilisierung der Gelenke machen, aber auch dann gleich eingebaut der Koordination. Da belasten Sie das Herz auch gar nicht, indem Sie einfach mal auf einem Bein, Augen zu, das andere Bein in der Schwebe halten. Das können Sie auf einer weichen Matte machen. Sie sehen, der Körper muss das dann ausgleichen. Alles keine Belastung fürs Herzen, aber für Ihr Gestell insgesamt. Das heißt, die Muskulatur, die ihren Körper schön im Lot hält, gegen den Rücken, für die lockeren Schulter, heißt Sie sitzen ja häufig sicherlich auch im Job. Und um weniger Rückenbeschwerden haben ist das auch gut. Und wenn sie dann erst mal aufgewärmt sind, sich mobilisiert haben, ein bisschen Koordination gemacht haben, dann sind sie bereit für das Training der Peripherie und weniger dann für das Training des Herzmuskels, den mehr schonen.
Und jetzt, nach dem Aufwärmen, nach dem Training. Was ist eigentlich Cool-Down? Cool-Down ist, dass man von seinen Stoffwechselprodukten wieder erholt. Das heißt, alles das, was angesammelt worden ist während des Trainings, wieder abgebaut wird, und das ist auch gut. Sie haben vielleicht viel Krafttraining gemacht, wodurch die Herz-Kreislauf-Zirkulation angesprochen wurde. Und Cool-Down heißt ein bisschen, ganz niedrig dosiert über zehn Minuten ein z. B. Fahrradergometer-Training durchführen, wenn Sie im Fitnessstudio sind oder draußen noch ein zügiges Walken machen. Sie kommen runter, der Puls geht runter und Sie sind wieder da, wo Sie am Anfang gestartet sind. Von Ihrem Puls, von ihrer Intensität. Und das ist eine optimale Trainingseinheit. Und wenn Sie das schaffen, Aufwärmen, Zehn bis 20 Minuten Training konzentriert und zehn Minuten Cool-Down. Dann sind wir bei 40 Minuten. Wenn Sie das schaffen, dreimal in der Woche, dann sind Sie ein optimal trainierter und auch Freizeitsportler. Klar, mit hypertropher Kardiomyopathie aber Sie wissen ja, ohne Training wird es nix mit Anpassung. So muss man auch das Training konzipieren. Ein Tag Training, ein Tag Pause, ein Tag Training, ein Tag Pause und dann kommt man gut über die Woche. Und warum die Pause? Weil man durchaus dann bei diesen intensiveren 40-minütigen Training auch der Anpassung Zeit geben sollte. Und diese Anpassung findet dann am Folgetag statt und dann der nächste Tag wieder obendrauf. Also sind es dieses die 3 bis 4 Trainingseinheiten und das hat aber nichts damit zu tun, was sie morgens und abends machen. Das hat nichts damit zu tun, dass sie nicht morgens ihre Plank machen, an der Wand sitzen oder ihre Sit-Ups machen. Das bleibt jeden Tag 365 Tage im Jahr ist das ihr Trainingsprogramm, was dazugehört und ihre 5 bis 10 Minuten am Tag, morgens und abends optimal. Und dann kommen diese drei richtigen Trainingseinheiten dazu und da wird mancher neidisch werden bei so einem Trainingsprogramm. Und Sie werden merken, nach sechs Wochen werden sie so viel fitter werden, nach drei Monaten nimmt das nochmal mehr zu und nach einem halben Jahr sagen sie, ich bin ein ganz anderer Mensch geworden und kann mit meiner Erkrankung auch viel besser umgehen, habe auch, eine ganz wichtige Komponente, mein Kopf wieder mehr frei. Und es ist ja nicht nur das Training und die Arbeit, die ansteht. Wie sieht es aus mit Freunden? Mal Spaziergänge zu machen, mal in die Berge zu gehen? Zu sagen ja, ich komme mit. Ja, ich mache mit. Das ist ganz wichtig, denn nur so kann man auch an all dem im Leben teilnehmen, was einem selber und was seinem Umfeld, Freundeskreis, Familie wichtig ist und ist damit nicht ausgegrenzt, sondern integriert in all das, was die anderen auch machen.
In welchen Fällen sollte ich bei HCM mit dem Training aufhören oder das Training anpassen?
Jetzt sind sie in diesem Training drin und es geht gut. Sie verfolgen alles. Sie machen jetzt ein Ausdauertraining auf dem Fahrrad Ergometer, vorher haben Sie schon ein bisschen Krafttraining gemacht und auf einmal merken Sie, jetzt klopft es in meinem Brustkorb oder Ich bin doch nicht so konzentriert. Wird Ihnen vielleicht sogar ein bisschen schwindlig? Dann ist es so, dass möglicherweise irgendwas nicht ganz stimmt mit der Pumpe. Und dann wissen Sie, Achtung, eines der Signale, dass ich vielleicht von der Intensität runtergehen muss. Und wenn es dennoch bleibt, wieder meinen Kardiologen aufsuchen muss, um zu sehen, ob alles mit meiner Pumpe gut funktioniert.
Hier geht es zum Video-Interview: „Training beginnen bei HCM“
Mein Trainingsplan bei HCM
Wie kann mein Trainingsplan bei HCM aussehen?
Wie ist es denn jetzt mit diesem optimalen Training bei HCL? Drei Komponenten sind wichtig.
- der dicke Daumen – Krafttraining
- den zweiten Schlanken – Koordinationstraining
- der lange – Ausdauertraining
Diese drei Komponenten kommen zusammen. Das heißt, ich kombiniere möglichst Kraft, Koordination und Ausdauer. Und wenn ich dann überlege, was ist denn beim Krafttraining das Richtige? Viele Wiederholungen, also ungefähr 15 Wiederholungen. Zehn ist die Untergrenze. 10 bis 15 Wiederholungen, die ich ohne Probleme ganz locker machen kann. Also nicht bis an die oberste Grenze gehen, sondern zum Beispiel, wenn ich Liegestütze mache, mich noch unterhalten kann, während ich sie durchführe. Das ist dann die richtige Intensität. Es mag sein, dass es am Anfang vielleicht nur vier Wiederholungen sind, dann sind es halt nur vier Wiederholungen. Wenn es dann drei, vier Wochen 5-6 Wiederholungen sind, sieht man schon den Zuwachs. Und so können sie über die Zeit in diese Belastungen hineingehen und dann das Krafttraining umsetzen. Die zweite Komponente: Koordination. Da wird es nie so sein, dass das Herz in irgendeiner Weise belastet ist. Koordination geht immer, überall. Stehen Sie auf einem Bein, machen Sie so was wie Slackline. Die Jüngeren unter Ihnen, so ein Band spannen von einem Baum zum anderen und auf der Slackline dann noch eine Yogaübung. Alles ist möglich. Seien Sie kreativ. Die Koordination ist wichtig, nicht nur für die Muskeln, um das Herz zu entlasten, sondern auch, um orthopädischen Problemen entgegenzuwirken.
Und Nummer drei ist das Ausdauertraining. Da kann es auch alles sein. Vom Walking, vom Nordic Walking, vom Fahrradfahren, von langsamem Joggen. Es muss nicht immer das schnelle Joggen sein. Sie können auch ein langsames Joggen machen. Wichtig dabei ist, sich immer locker und gut unterhalten können. Oder mit der Uhr dabei auf den optimalen oberen Puls achten. Und dann weiß man, wie man optimalerweise unterwegs ist, dann sind auch keine Grenzen gesetzt. Und da kann es dann zum Beispiel auch der Skilanglauf sein im Winter. Und da sieht man dann, wenn ich noch keine Technik habe, komme ich schnell an meine Grenze. Wenn ich aber eine super Technik habe, dahin gleite über den pulvrigen Schnee bei schönem Sonnenschein macht es Spaß. Dann kann man sehen, wenn man schon ein bisschen trainiert ist, das auch ganz locker abfedern kann. Und was man jetzt hier schon an diesem Konzept sieht, je besser ich insgesamt vorbereitet bin, je besser ich meine Koordination und Kraft trainiert habe und auch Technik, z. B. bei Sportarten, die ich früher gemacht habe, aufgreife, dann ist es natürlich sehr viel einfacher, da einzusteigen, denn dann brauche ich gar nicht so viel Intensität. Und das ist genau die Sportart, die für mich als Patient mit HCM die richtige ist. Also die drei Komponenten und überlegen, was man sonst alles noch machen kann. Und da gibt es ganz viel, was ihnen Spaß macht und mit anderen zusammen durchaus noch mehr.
Wie finde ich einen geeigneten Trainingsplan bei HCM?
Vieles haben Sie jetzt schon gehört. Jetzt sagen sie, ja, aber gebt mir doch mal bitte einen Trainingsplan, wo kann ich den denn runterladen? Ja, gegoogelt habe ich schon, aber so einen richtigen Trainingsplan für mich, den finde ich da gar nicht. Und da muss man sagen, das ist auch so, da gibt es nicht One-Size-Fits-All, also ein Trainingsplan für alle mit HCM. Es muss für Sie zugeschneidert sein. Ein Trainingsanzug, im übertragenen Sinne, genau für Sie. Das heißt die Schulterbreite, die Taille, damit meine ich die Koordination, das Krafttraining, die Intensität. Ein Trainingsanzug, der auf Sie zugeschneidert ist und den müssen Sie sich mit Ihrem Arzt zusammen erarbeiten, mit Ihrem Kardiologen. Den bitte auch Fragen, Fragen, Fragen. Das möchte ich machen. Kann ich das machen? Welche Intensität? Ja, ich habe gehört, das geht. Was sagen Sie dazu? Kann ich da in diesen oberen Bereich hineingehen? Wie sieht es mit Krafttraining aus? Usw. Und da sollten sich dann an die Experten wenden, die Ahnung haben und dann mit ihnen zusammen auch das diskutieren und für Sie individuell einen Trainingsplan zusammenstellen.
Wie kann ich die Intensität meines Trainings bei HCM richtig einschätzen und gegebenenfalls anpassen?
Viel habe ich schon berichtet darüber, dass man Kraft, Koordination, Ausdauer macht. Dass bei der Ausdauer die Kontinuität des Trainings wichtig ist und das Einzige, was man immer wieder im Kopf haben muss bei der HCM ist, ich möchte nicht, dass Rhythmusstörungen auftreten. Ich möchte nicht, dass der Herzmuskel zu stark belastet ist, weil dann mehr Druck auf dem Herzmuskel ist und Rhythmusstörungen auftreten können. Deswegen muss man einen Belastungstest machen. Den können Sie nicht selber machen, Sie müssen zu Ihrem Herzspezialisten gehen. Und der muss sehen, ab dieser Grenze z. B. Puls 145, da treten Herzrhythmusstörung auf, daraufhin diese Grenze eingeben auf der Pulsuhr. Dann weiß ich entweder durch die Uhr oder den Puls-Gurt, der das EKG abfragt oder bei neueren, die auch direkt das EKG ableiten können, da bin ich an meiner Obergrenze, die habe ich erreicht. Das ist die Aussage für sie, dann sich selber zu steuern, dann unterhalb der Grenze zu bleiben und sind dann im sicheren Bereich und das Training kann durchgeführt werden.
Wie kann ich mein Training steigern, ohne Risiken einzugehen?
Jetzt sind sie über die ersten Phasen des Trainings hinweg. Also, es hat alles gut funktioniert. Sie machen Krafttraining, Koordination und Ausdauertraining. Sie verlängern jetzt von zu Beginn 10 Minuten Trainingseinheit auf 15 Minuten, sind jetzt schon bei 30 Minuten angekommen. Alles funktioniert tipptopp. Wie geht es jetzt weiter? Sie sagen sich, da kann ich noch mehr. Wie kann ich denn da ein Training gestalten? Und dann kommt die Steigerung der Intensität. Und da muss man einen ganz wichtigen Punkt berücksichtigen: Zuerst die Dauer und dann die Intensität. Wenn Sie 20 Minuten ein Ausdauertraining gemacht haben, kontinuierlich, dann ist es der erste Schritt, auf die 30 Minuten zu gehen. Der zweite Schritt, auf die 40 Minuten zu gehen und der nächste Schritt auf die 50 Minuten zu gehen bei derselben Intensität, also verlängern. Und wenn man dann diese Verlängerung hat? Jetzt nehmen wir mal an, Sie sind bei 45 Minuten. Dann gehen Sie einfach zurück und sagen okay, kann ich vielleicht auch noch die Intensität etwas steigern, nicht zu sehr steigern, sondern nur etwas? Sie wissen ja, es gibt den oberen Puls, aber da kann man sich rantasten, denn man trainiert erst im unteren Bereich und dann geht man an diese Grenze. Das kann man zuerst machen und dann auf dem höheren Bereich, längere Einheiten und später dann mehr Intensität. Aber erst die Intensität steigern, wenn Sie es nochmals gecheckt haben mit Ihrem Kardiologen, denn der muss wissen, hat das Training dieser Peripherie, Ihr wunderbares Training über mehrere Monate, hat das dazu geführt, dass das Herz entlastet ist? Oder ist es so, dass man davon noch nichts merkt? Und das kann nur er feststellen, das können Sie selber nicht. Also heißt der Weg zum Kardiologen führt in die nächste Phase Ihres Trainings, um dann den oberen Puls wieder festzulegen. Die kontinuierlichen Trainings dann wiederum mit der höheren Intensität. Und dann kommt die dritte Phase, ihn wieder zu fragen, ob das Training noch intensiver gestaltet werden kann.
Und dass das Ausdauertraining. Und Steigerung im Koordinationstraining, was spricht dagegen? Gar nichts. Und der Steigerung im Krafttraining? Meistens spricht auch nichts dagegen, denn sie kommen mit dem Puls ja gar nicht so hoch und deswegen können Sie dann auch mehr Gewichte auflegen und merken, es geht noch gut, ich bin nicht außer Atem, es funktioniert gut. Und dann können Sie auch noch mal Gewichte drauflegen. Es müssen ja nicht gleich zehn Kilo mehr sein. Es kann auch ein halbes Kilo oder ein Kilo draufgelegt werden und über die nächsten zwei, drei Wochen eine Anpassung sein. Und wenn die Anpassung da ist, wieder ein bisschen drauflegen. Und ein Training nicht innerhalb von wenigen Wochen, sondern über mehrere Monate stattfindet und die Anpassungen auch wirklich zu beobachten sind.
Hier geht es zum Video-Interview: „Mein Trainingsplan bei HCM“
Leistungssport bei HCM
Kann ich trotz hypertropher Kardiomyopathie Leistungssport betreiben?
Diese Frage, Leistungssport und hypertrophe Kardiomyopathie, ist eine ganz schwierige, auch für uns als Mediziner. Da sagt der eine das eine und der andere das andere. Das heißt, wir möchten auch, dass unsere Patienten alles an sportlicher Aktivität machen können. Aber auf der anderen Seite sehen wir auch Gefahren dahingehend. Wir haben uns auch als Mediziner da weiterentwickelt, in unserem Verständnis nicht zu sagen nein, geht nicht, sondern mit dem Patienten auch zu sprechen, die Bedürfnisse zu erfassen, zu sehen. Dann von unserer Seite, wie hoch ist das Risiko, das auch zu besprechen mit der Patientin, dem Patienten, deren Umfeld wie z. B. Vater, Mutter, Ehefrau, Ehemann und dann in Abstimmung mit unseren Patienten festlegen. Es kann auch dann mal sein, dass der Leistungssport durchgeführt werden kann. Leistungssport ist nicht nur Fußball, auch wenn man das manchmal meint, sondern es sind auch ganz viele andere Sportarten und das muss man auch besprechen. Vielleicht ist es nicht mehr der Leistungssport Fußball, sondern ist dann der Leistungssport Golf? Denn ja, es ist wirklich so, diejenigen, die gut Fußball spielen können, sind häufig auch diejenigen, die andere Sportarten gut können. Und dann muss man vielleicht auch die Sportart frühzeitig wechseln und dann zum Beispiel auf Golf, Schießen oder eine andere Sportart zurückgreifen, die nicht die Herzfrequenzen so in die Höhe treibt wie z. B. Fußball. Und da gibt es ja auch noch andere Positionen. Es ist etwas anderes, ob ich der Innenverteidiger, der Stürmer oder der Torwart bin. Vielleicht muss man dann Richtung Torwart umschulen. Man sieht also in der Abstimmung zwischen dem Arzt und dem Sportler, findet man die beste Lösung, und auf die kann man sich zusammen festlegen.
Besteht ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod bei intensivem Sport mit HCM?
Intensiver Sport, das heißt den Puls richtig nach oben treiben, Sprint, zum Basketballkorb, hinter dem Ball her… all das führt dazu, dass der Herzmuskel gestresst wird. Und jeder Stress für diesen Herzmuskel mit hypertropher Kardiomyopathie ist nicht gut und deswegen kann das auch zu Herzrhythmusstörungen führen und das potenziell zu dem plötzlichen Herztod. Und deswegen muss man darauf achten und das möglichst vermeiden mit allen Regeln, die ich bereits angesprochen habe.
Was sollte ich bei HCM und intensivem Sport beachten?
Da muss man selber, Sie als Patient Obacht geben. Kann ich das machen? Wenn ich Probleme habe und wenn es auch nur ist, dass ich schwindlig werde, dass man das und diese Belastung möglichst von der Intensität vermeidet. Und da ist jeder auch selber für sich verantwortlich und sollte das abschätzen. Man kann auch durch jemand anders Unterstützung bekommen, vielleicht auch im schlimmsten Fall gerettet werden. Und das ist auch noch mal ein ganz wichtiger Punkt, den man im Kopf haben muss. Ja, man ist selber der Patient, aber man hat ein Umfeld. Man hat die Familie, man hat Freunde, man hat Arbeitskollegen. Und denen muss man sagen, Hey, pass mal auf, ich habe diese Erkrankung, da kann auch mal was passieren. Nicht schlimm, aber wenn mal was passiert, dann wäre es gut, wenn ihr vorbereitet seid. Und wenn ihr vorbereitet seid, dann könnt ihr mir dieses und jenes passieren, dann könnte ich auch mal das Bewusstsein verlieren und dann ist es wichtig. Was können die Familie, die Ehefrau, der Ehemann, die Freundin, vielleicht auch die erwachsenen Kinder? Oder auch der Freund oder die Freundin oder der Nachbar machen? Und wenn die wissen, was zu tun ist, wie eine Wiederbelebung geht, dann ist es auch eine Lebensversicherung für Sie selbst, aber natürlich auch eine Versicherung für alle, mit denen sie zusammen sind. Und deswegen ist es nicht nur der Sport alleine, nicht nur die Bewegung selber, sondern ist es, mit wem mache ich es? Ist derjenige oder diejenige informiert? Weiß die Person, was zu tun ist wenn was passiert? Deswegen sollte man als Patient offen mit HCM umgehen und auch die anderen in das eigene Krankheitsbild miteinbringen. Denen sollte man auch sagen, ich habe meine Pulsuhr, ich bin gut durchgecheckt, ich kann das machen, ich habe das Go von meinem Arzt, meinem Kardiologen. Ich bin bestens vorbereitet. Ich mache meine Übungen morgens und kann dann natürlich auch mit dir als Freund, Freundin, Nachbar, Ehefrau oder Ehemann sportlichen Belastungen am Wochenende durchführen. So wird der Sport eingebettet in das ganz normale Leben. Denn das ist, worum es geht. Man hat die Erkrankung, aber man sollte auch ganz normal leben.
Hier geht es zum Video-Interview: „Leistungssport bei HCM“
HCM beim Sport erkennen
Welche Anzeichen beim Sport können auf HCM hindeuten?
Die HCM ist eine genetische Erkrankung und deswegen ist der Baustein für den Herzmuskel schon im Mutterleib nicht optimal programmiert. Und diese Störung wird noch mehr, wenn wir in die Pubertät kommen. Und dann bildet sich häufig das aus, was wir dann als Verdickung des Herzmuskels sehen. Das kann einzelne Bereiche des Herzmuskels betreffen, das kann das ganze Herz betreffen, das kann auch den Ausschlusstrakt des Herzens betreffen. Also unterschiedliche Bereiche in unterschiedlicher Ausprägung. Und da es ein Baustein Problem ist, ist es wichtig, dass man bei denjenigen, die Sport treiben, auch bei Kindern oder Jugendlichen, dass man dann schaut, ob nicht so ein Baustein-Problem da ist. Vor allen Dingen muss man darauf achten, wenn in der Familie z. B. Großmutter, Großvater, Onkel, Tante jemand mal früh verstorben ist, ohne dass man es richtig erklären konnte. Ist zum Beispiel jemand nachts verstorben, 35 Jahre, 40 Jahre alt und unerklärt beim Autounfall verstorben, ein 16-jähriger, der vom Fahrrad gestürzt ist und dann schwerste Verletzungen von sich getragen hat. Vielleicht war es nicht nur einfach Unachtsamkeit, vielleicht war es auch eine hypertrophe Kardiomyopathie. Und da achtsam sein, in die Familie Hineinschauen, ob da schon jemand ein Problem gehabt hat. Und wenn das so ist, dann muss man besonders achtsam sein, was die eigene Situation angeht und natürlich auch die der eigenen Kinder. Dann sind in diesen Familien definitiv Vorsorgeprogramme sinnvoll, das heißt ein EKG zu schreiben und im Zweifelsfall auch ein Herz Ultraschall durchzuführen, um dann genau die herauszufiltern, die eine hypertrophe Kardiomyopathie haben. Vorsorge ist besser als Nachsorge und bei der hypertrophen Kardiomyopathie noch einmal mehr. Jeder, der richtig intensiv Sport treibt und vielleicht den einen oder anderen in der Familie hat, der einem plötzlichen Herztod erlegen ist oder hypertrophen Kardiomyopathie hat, muss man gucken, ob HCM vorliegt. Denn es wird ja nicht an jeden vererbt und da muss man wissen, ob man derjenige ist, der es nun hat oder der es nicht hat.
Was sind mögliche Ursachen für einen Leistungsabfall beim Sport?
Jetzt hat alles soweit mit dem Training funktioniert. Sie sind sportlich aktiv, es läuft einfach so, wie Sie sich das nie haben vorstellen können. Und dann auf einmal geht es Ihnen schlechter. Die Belastbarkeit wird schlechter. Sie sind die Runde immer in zehn Minuten gelaufen und jetzt auf einmal brauchen Sie elf Minuten oder zwölf Minuten. Oder Sie merken, wenn Sie die Runde laufen, irgendwie fühle ich mich nicht mehr so gut. Oder auch zu Hause brauchen Sie zwei Tage mehr, um mich zu erholen von der Belastung, die früher überhaupt kein Problem war. Natürlich ist es so, dass das andere Ursachen haben kann. Das muss nicht die hypertrophe Kardiomyopathie sein, es kann auch ein Infekt sein. Es können auch post-virale Erkrankungen sein, wie zum Beispiel nach einer Covid-Erkrankungen, dass man insgesamt schlapper ist oder nach anderen Virusinfektionen. Es aber auch eine andere Erkrankung sein, die sie gar nicht auf dem Schirm haben. Dann ist es gut, einfach mal zu sagen, ich lasse mich durchchecken. Gucke mal, das wäre das Wichtigste, ob es irgendwas mit meiner hypertrophen Kardiomyopathie zu tun hat. Oder wenn es das nicht ist, dass es eine andere Ursache ist, also den ganzen Körper muss auch Ihr Arzt und Sie im Kopf haben. Denn es kann ja auch was anderes als die HCM sein. Also halten Sie einen engen Kontakt zum Hausarzt und zu Ihrem Herzspezialisten und dann denke ich, dass Sie dann auch wenn Sie was merken, beim Sport und mir Symptome auftreten oder sich insgesamt unwohl fühlen, dass Sie dann einen optimalen Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin haben.
Patientenbeispiel
Ich möchte Ihnen noch was erzählen, was mir selber widerfahren ist. Ich spiele gerne Tischtennis und Basketball, eine tolle Sportart. Ich komme gar nicht mehr so häufig zu dem Zweiten, zum Ersten schon. Und ich habe da einen Tischtennispartner und mit dem spiele ich und wir verausgaben uns und es macht total Spaß, ein Kollege aus dem Klinikum. Und dann sagt er irgendwann, draußen ist doch so ein Basketballkorb, kannst du eigentlich Basketball? Ja, klar. Komm, spiel ein bisschen Basketball. Und dann sagt er mir, nachdem wir da ein bisschen so auf den Korb gespielt haben, du, weißt du, was mir in letzter Zeit aufgefallen ist? Wenn ich zum Korb sprinte, dann kriege ich immer so ein bisschen Druck auf den Brustkorb. Und ich, Oh Gott, hoffentlich hast du jetzt nicht irgendwie so eine koronare Herzerkrankung, also eine Verengung der Herzkranzarterien? Er war zehn Jahre jünger als ich, so um die 50, und da kann man schon mal auch eine Verengung der Herzkranzarterien haben. Ich habe gesagt, das musst du unbedingt abklären lassen. Also kommst du zu mir, wir checken dich und dann ist gut. Bei mir angekommen schreibe ich ein EKG und sehe, das ist ja ein bisschen komisch, der hat so hohe Ausschläge und nicht, dass er noch irgendwas anderes hat. So hohe Ausschläge heißt viel Elektrik, weil viel Muskel vom Herzmuskel. Und dann dachte ich mir schon, vielleicht ist es gar keine koronare Herzerkrankung. Vielleicht hat er doch irgendwas anderes. Nämlich, dass der Herzmuskel nicht in Ordnung ist. Zerre ihn auf die Liege und sage, ich muss unbedingt bei dir ein Herz-Ultraschall machen. Und Bingo! Hypertrophe Kardiomyopathie. Also ein Kollege, der auch nicht ganz realisiert hat, dass diese hypertrophe Kardiomyopathie dann durchaus auch zu den Beschwerden, nämlich Schwindelsymptomatik, Luftnot unter Belastung führen kann, so wie wir es auch bei Einengung der Herzgefäße kennen und der sportlich aktiv ist, der halt nichts bisher gemerkt hat, der aber auch und jetzt kommt es natürlich auch kleine Kinder hat und mit dem dann zu besprechen zu sagen pass mal auf, Da muss man sicherlich was tun. Vielleicht auch sogar medikamentöse Therapie. Aber da gibt es viel, was man auch an medikamentöse Therapie machen kann. Man kann den Herzmuskel entlasten. Heutzutage kann man auch Medikamente geben, die diese Verdickung des Herzmuskels auch dann beeinflussen. Das es weniger wird. Und gerade diese Kombi kann dann dazu führen, dass wieder unser Training nicht nur Tischtennis ist, sondern eben wir auch wieder auf den Basketballkorb werfen können und uns da so richtig challengen können. Dafür bedarf es aber das eine, die optimale Therapie, dann das optimale Training und als drittes das Screening der Familie, der Kinder und der Eltern und der Geschwister. Das wurde gemacht und alle waren gesund. Nur hatte er das Problem optimal behandelt und gelegentlich spielen wir auf dem Court, aber spielen immer noch ein bisschen Tischtennis zusammen.
Hier geht es zum Video-Interview: „HCM beim Sport erkennen“
Meine Nachricht an Sie
Viel gehört jetzt zu körperlicher Belastung, Sport und HCM. Was ist wichtig? Was ist meine Botschaft? Do it! Mach den Sport, mach ihn richtig, optimal. Denn dann kann das Herz entlastet werden. Und auch alles andere, was wir mit Bewegung im Körper positiv bewirken können, kann auch angeschoben werden. Denn es geht darum, ein Leben zu führen, was Beteiligung heißt, mit der Familie und mit Freunden alles zu machen. Und da sollte die HCM kein Bremsklotz sein. Und wenn man es richtig macht, ist es das auch nicht und es muss alles zusammenkommen. Medikamente, der Sport, die Ernährung und alles andere. Wenig Alkohol und nicht rauchen, um das auch noch mal anzusprechen. Und dann heißt es, Do it!
Hier geht es zum Video: „Meine Nachricht an Sie“