6. Leistungssport bei HCM

Kann ich trotz hypertropher Kardiomyopathie Leistungssport betreiben?

Die Frage, ob Leistungssport bei hypertropher Kardiomyopathie (HCM) möglich ist, wird unterschiedlich bewertet. Oft wird von intensivem Sport abgeraten, um das Risiko für plötzlichen Herztod zu minimieren. ​Gleichzeitig ist es wichtig, Ihre persönlichen Bedürfnisse sowie Ihr Umfeld zu berücksichtigen. Gemeinsam mit medizinischen Fachkräften sollte eine Lösung gefunden werden, die sowohl Ihre Sicherheit als auch Ihre Lebensqualität berücksichtigt.​

Leistungssport ist nicht gleich Leistungssport: Auch innerhalb einer Sportart variieren die körperlichen Anforderungen je nach Position und Spielweise. So kann man Fußball, aber auch Golf als Leistungssportart betreiben. Ein Torwart hat beispielsweise andere Belastungen als ein Feldspieler. Diese Einschätzungen sollten daher einzeln und in enger Absprache mit der behandelnden Kardiologin oder dem Kardiologen getroffen werden.

Besteht ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod bei intensivem Sport mit HCM?

Intensive Aktivitäten, die zu einem schnellen Anstieg der Herzfrequenz führen, wie beispielsweise Sprints, können den bereits verdickten Herzmuskel zusätzlich belasten.

Allerdings hat eine Studie aus dem Jahr 2023 gezeigt, dass das Risiko für einen plötzlichen Herztod nicht unbedingt durch intensiven Sport erhöht wird. Hier spielt eine wichtige Rolle, wie gut die Patient:innen betreut werden und wie engmaschig Kontrollen durchgeführt werden. Sehr dynamische Sportarten wie Fußball oder Basketball sind unter Umständen gefährlicher als Sportarten mit kontinuierlicher Belastung. Sportarten, bei denen eine plötzliche Ohnmacht tödlich enden könnte, wie Freeclimbing oder Tauchen, sind unter keinen Umständen empfohlen.

Die Abwägung, wie intensiv Sport getrieben werden kann, sollte daher auf Basis regelmäßiger Untersuchungen mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt erfolgen.

Was sollte ich bei HCM und intensivem Sport beachten?

Folgende Empfehlungen können helfen, beim Sport die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten:

  • Eigenverantwortung: Achten Sie stets auf Ihren Körper und beenden Sie das Training bei Unwohlsein oder ungewöhnlichen Symptomen.
  • Umgebung berücksichtigen: Trainieren Sie in Umgebungen, in denen im Notfall schnell Hilfe verfügbar ist, wie z. B. in Fitnessstudios mit geschultem Personal.
  • Aufklärung des Umfelds: Informieren Sie Familie, Freund:innen und Trainingspartner:innen über Ihre HCM-Diagnose, damit sie im Ernstfall angemessen reagieren können.

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Geprüft Univ.-Prof. Dr. Martin Halle: Stand Juni 2025 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.