Früher haben Ärzt:innen Menschen mit hypertropher Kardiomyopathie (HCM) generell von Sport abgeraten. Sie hatten Angst, dass Sport das Herz zu stark belastet und Herzrhythmusstörungen verursacht.
Woher kamen die Bedenken bei Sport mit HCM?
Bei HCM ist der Herzmuskel verdickt und hat eine unregelmäßige Struktur. Dies kann bei körperlicher Belastung die Aktivität des Herzens stören und zu Herzrhythmusstörungen führen.
Das Herz funktioniert ähnlich wie eine Pumpe, die unseren Körper mit ausreichend Blut versorgt. Diese Pumpe besteht aus verschiedenen Teilen, die durch elektrische Signale gesteuert werden. Irritation im elektrischen System kann zu Herzrhythmusstörungen führen und dazu, dass die Pumpe (das Herz) nicht mehr ausreichend funktioniert. Das bedeutet, dass das Herz nicht genug Blut weiterpumpt, um den Körper zu versorgen. Daher bekommen Organe wie das Gehirn oder die Muskulatur zu wenig Sauerstoff. Das Risiko für diese Herzrhythmusstörungen steigt bei HCM unter Stress oder starker körperlicher Anstrengung.
Mehr allgemeine Information zur Erkrankung erhalten Sie in der Schulung „Hypertrophe Kardiomyopathie verstehen“.
Da das Herz bei Sport stärker arbeiten muss, wurde früher angenommen, dass die Belastung sich schlecht auf den bereits veränderten Herzmuskel auswirken könnte. Deshalb galt die Empfehlung, sich so wenig wie möglich zu belasten, um das Risiko für Rhythmusstörungen zu vermeiden.