5. Beratung und Selbsthilfe bei Multiplem Myelom

Wo finde ich verlässliche Informationen?

Gut informiert zu sein über die eigene Erkrankung heißt, selbstbestimmt leben zu können. Daher sollten Sie bei allen Fragen, Unsicherheiten oder Problemen nicht zögern, professionelle Beratungsstellen zu kontaktieren.

Mehr Informationen zur Diagnose Multiples Myelom finden Sie in unserer Schulung „Multiples Myelom verstehen“.

Für fachliche und sozialrechtliche Fragen stehen Ihnen unter anderem folgende Stellen zur Verfügung:

  • Fachgesellschaften und Patientenorganisationen

  • Kliniken und spezialisierten Krebszentren

  • Krankenkassen und Sozialberatungsstellen

  • Öffentlichen Gesundheitsinstitutionen

  • Krebsberatungsstellen

Psychologische Beratung im Rahmen einer Krebserkrankung

Kliniken und Krebsberatungsstellen bieten psychosoziale Unterstützung und Begleitung durch Psychoonkolog:innen an. Speziell ausgebildete Psycholog:innen oder Psychotherapeut:innen unterstützen Sie bei der emotionalen Verarbeitung und Bewältigung der Diagnose und der Therapie.

Diese Leistungen sind für Sie kostenfrei und können ohne Überweisung genutzt werden. Beratung und Begleitung enden aber nicht mit dem Aufenthalt im Behandlungszentrum. Vielfach angebotene Hotlines, Telefon- und Videosprechstunden gewinnen an Bedeutung, der „Krebsinformationsdienst“ oder „Myelom am Telefon“ bieten beispielsweise individuelle Beratung an.

Kleine Routinen helfen

Entwickeln Sie mit Ihrer Familie oder Freund:innen kleine Routinen, um Ihr Wohlbefinden zu stärken:

  • Gemeinsame Spaziergänge
  • Entspannte Gesprächsrunden
  • Bewusstes Genießen von Mahlzeiten
  • Kleine kreative Projekte

Ergänzende Unterstützungsangebote bei einer Krebserkrankung

Wenn man an Krebs erkrankt, verändert sich das Leben oft sehr schnell. Das kann eine große Krise auslösen – für die Betroffenen und für ihre Angehörigen. Unterstützung kann helfen, den Alltag besser zu bewältigen und sich wohler zu fühlen.

Viele Kliniken, Behandlungszentren und Beratungsstellen bieten verschiedene ergänzende Angebote an:

  • Ernährungsberatung
    Fachleute helfen dabei, die Ernährung an die Behandlung anzupassen und das Wohlbefinden zu verbessern.

  • Naturheilkunde und Komplementärmedizin
    Diese Angebote können ergänzend zur Behandlung eingesetzt werden, zum Beispiel mit Kräutern, Homöopathie oder Akupunktur.

  • Sport- und Bewegungsangebote
    Spezielle Sportprogramme für Krebspatient:innen können Kraft, Ausdauer und Lebensqualität fördern.

  • Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken
    Yoga, Meditation oder Atemübungen helfen, Stress und Anspannung zu reduzieren.

  • Kreative Angebote
    Malen, Musik oder Tanz können dabei helfen, Gefühle auszudrücken und neue Energie zu tanken.

  • Digitale Angebote
    Apps oder Online-Beratungen unterstützen Ernährung, Bewegung, Entspannung oder bieten Informationen.

  • Unterstützung für Angehörige
    Spezielle Beratungen helfen Partnern, Kindern oder anderen Familienmitgliedern, die Situation besser zu verstehen und zu bewältigen.

  • Und oft vieles mehr!

Wichtig: Jeder Mensch ist anders. Es gibt keinen „einzig richtigen Weg“. Probieren Sie aus, lassen Sie sich beraten und schauen Sie, was Ihnen gut tut.

Selbsthilfe bei Krebserkrankungen

Wenden Sie sich bei Bedarf auch an Selbsthilfegruppen, entweder persönlich vor Ort oder im Internet. Diese fördern den Austausch mit anderen Betroffenen, bieten praktische Tipps zum Umgang mit der Erkrankung und dem Alltag und vermitteln Informationen über aktuelle Therapieoptionen.

Auch in diversen Informations- und Austauschplattformen, wie zum Beispiel geschützten Online-Foren, Facebook-Gruppen und Veranstaltungen von Patientenorganisationen finden Sie Unterstützung. Achten Sie bei Online-Foren auf das Gütesiegel der Deutschen Krebshilfe oder das Kennzeichen „Zertifizierte Community“, um sich vor unseriösen Gesundheitsangeboten oder „Wundermitteln“ bestmöglich zu schützen. Fragen Sie Ihre behandelnde Klinik, Ihre Ärzt:innen oder das Pflegeteam nach digitalen Adressen oder Foren und probieren Sie aus, was zu Ihnen passt.

Bleiben Sie aktiv in der Suche nach Unterstützung und nutzen Sie nach Möglichkeit diese Angebote, um Ihre körperlichen und seelischen Kräfte zu stärken.

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    Geprüft Sabine Mahner: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Komplementärmedizin

    Behandlungen, die zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie eingesetzt werden. Sie ist kein Ersatz für Standardtherapien. Ziel ist es, Beschwerden zu lindern, das Wohlbefinden zu verbessern oder Nebenwirkungen zu reduzieren. Beispiele sind Akupunktur, Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) oder Entspannungsverfahren.

    Multiples Myelom
    Das Multiple Myelom ist eine bösartige Tumorerkrankung, die von den Plasmazellen des Knochenmarks ausgeht und zur Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome zählt.
    Psychoonkolog:innen
    Psychologische Unterstützung von Menschen, die an Krebs erkrankt sind. Hauptziel ist es, den Patienten bei der Bewältigung der emotionalen, sozialen und psychologischen Herausforderungen zu helfen, die mit der Krebsdiagnose und -behandlung verbunden sind.