Patient:innen mit Multiplem Myelom brauchen manchmal Unterstützung, um den Alltag trotz körperlicher und seelischer Belastungen gut zu bewältigen. Schon viele kleine Hilfen im Alltag können einen großen Unterschied machen.
Versorgung im Haushalt – welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?
Bei der Häusliche Krankenpflege kommen Pflegekräfte regelmäßig zu Ihnen nach Hause und unterstützen Sie bei medizinischen und pflegerischen Tätigkeiten wie Medikamentengabe, Wundversorgung, Körperpflege oder Begleitung zu Arztterminen. Die Kosten übernimmt meist die Kranken- oder Pflegekasse. Wie auch bei Hilfsmitteln (Badewannengriff, Rollator, Rollstuhl, orthopädische Sitz- bzw. Liegehilfen, Pflegebett o.ä.) ist dafür eine ärztliche Verordnung notwendig, die vom Haus- oder Fachärzt:innen ausgestellt und bei der Kasse eingereicht wird.
Für die Unterstützung im Haushalt gibt es verschiedene weitere Angebote:
- „Essen auf Rädern“,
- mobile Einkaufsdienste,
- Wäschereien
- oder Reinigungsdienste für die Wohnung.
Scheuen Sie sich nicht Hilfe anzunehmen. Auch die Möglichkeit der Nachbarschaftshilfe und die Unterstützung durch Ihre Familie und Freund:innen bieten sich zum Beispiel bei Besorgungen und Botengängen an und leisten wertvolle emotionale Begleitung. Darüber hinaus stehen Ihnen in Deutschland flächendeckend Pflegestützpunkte zur Verfügung, die Sie kostenlos und unabhängig beraten. Auch Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt kann eine wichtige erste Anlaufstelle sein und Sie über passende Hilfsangebote informieren.
Unterstützung durch das Entlassungsmanagement nach dem Klinikaufenthalt
Vor Ihrer Entlassung aus der Klinik steht Ihnen das Entlassungsmanagement der Klinik zur Seite. Es sorgt dafür, dass Sie nach dem Krankenhausaufenthalt gut betreut nach Hause zurückkehren und aus der stationären Behandlung entlassen werden können. Ziel ist eine lückenlose medizinische, pflegerische und psychosoziale Anschlussbetreuung.
Das Entlassungsmanagement hilft unter anderem bei:
- Koordination der Anschlussversorgung
- Organisation von Nachsorgeuntersuchungen, Medikamenten und Hilfsmitteln
- Sozialrechtlicher und psychosozialer Beratung
- Unterstützung bei Anträgen bei Kranken- oder Pflegekassen
- Terminvereinbarung mit weiterbehandelnden Ärzt:innen, Physiotherapeut:innen oder Selbsthilfegruppen
So wird sichergestellt, dass Sie nach der Klinikentlassung gut betreut sind und keine wichtigen Schritte verloren gehen.
Onkologische Rehabilitation bei Multiplem Myelom – wie kann sie helfen?
Die onkologische Rehabilitation unterstützt Betroffene mit Multiplem Myelom dabei, die Folgen der Erkrankung und der oft belastenden Therapien besser zu bewältigen und wieder in den Alltag und Beruf zurückzufinden. Eine Reha findet meist nach Abschluss der Primärtherapie statt.
Die Maßnahmen sind individuell auf Ihre Krankheitsphase und Ihre persönlichen Einschränkungen abgestimmt. Ziel der Reha ist es, Ihre körperliche und psychosoziale Leistungsfähigkeit wiederherzustellen, Ihre Lebensqualität zu verbessern und Ihnen Hilfestellungen zu geben, um ein möglichst beschwerdefreies Leben zu führen. Dazu bieten Rehabilitationseinrichtungen gezielte Programme für körperliche, psychische und soziale Stabilisierung (zum Beispiel Bewegung, Ernährung, Entspannung, Sozialberatung, Nachsorge).
Viele Betroffene profitieren auch von ambulanten Reha-Maßnahmen. Dabei handelt es sich um Therapieangebote in spezialisierten Einrichtungen, die in Wohnortnähe stattfinden, so dass keine Übernachtung erforderlich ist. Sie kommen tagsüber zur Behandlung und können abends wieder nach Hause gehen. Ambulante Reha ermöglicht eine flexible Integration der Therapien in den Alltag und erleichtert Vereinbarkeit mit Familie und anderen Verpflichtungen. Gleichzeitig kann sie aber auch anstrengend sein. Deshalb ist es wichtig, genau zu prüfen, ob diese Form der Reha zu den eigenen Bedürfnissen passt.
Wenn Sie sich fragen, welcher Zeitpunkt und welche Art von Reha für Sie am besten geeignet ist, wenden Sie sich auch hier an den Sozialdienst oder Krebsberatungsstellen.
Wie kann mich der Palliativdienst unterstützen?
Neben diesen klassischen Unterstützungsangeboten gibt es die Palliativversorgung, die schon frühzeitig helfen kann, Belastungen und Symptome zu lindern. Sie richtet sich an Menschen mit schweren, fortschreitenden oder unheilbaren Erkrankungen. Ziel ist nicht, die Krankheit zu heilen, sondern Ihre Lebensqualität zu verbessern und Schmerzen oder andere belastende Symptome zu verringern.
Palliativdienste können genutzt werden, sobald belastende Symptome oder Unterstützungsbedarf bestehen. Die Versorgung kann ambulant (zum Beispiel durch mobile Palliativdienste zu Hause) oder stationär (im Krankenhaus, auf einer Palliativstation oder im Pflegeheim) erfolgen.
Im Mittelpunkt stehen:
- Medizinische und pflegerische Begleitung
- Psychosoziale und spirituelle Unterstützung für Sie und Ihre Angehörigen
- Linderung von Symptomen und Stabilisierung des Gesundheitszustands
- Möglichkeit zur Rückkehr nach Hause, wenn dies gewünscht und möglich ist
Sie können jederzeit Kontakt zu einem Palliativdienst aufnehmen, es muss nicht gewartet werden, bis die Situation kritisch wird.
Wir freuen uns über Ihr Feedback
Wir entwickeln fortlaufend neue Kurse und lernen dabei nie aus. Dabei berücksichtigen wir gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Wir freuen uns daher sehr über Ihr Feedback. Bitte beachten Sie, dass wir keine personenbezogenen medizinischen Auskünfte geben können. Sollten Sie dazu Fragen haben, klären Sie diese bitte in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.

