Die Diagnose einer Anämie bei Myelofibrose erfolgt ähnlich wie bei anderen Formen der Blutarmut, vor allem durch eine Blutuntersuchung. Im Mittelpunkt steht dabei der sogenannte Hämoglobinwert, kurz Hb-Wert. Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff, der den Sauerstoff im Körper transportiert. Ist dieser Wert unter der Norm, liegt eine Anämie vor.
Doch der Hb-Wert allein reicht nicht aus, um die Ursache der Anämie zu erkennen. Deshalb werden weitere Blutwerte untersucht:
- Retikulozyten: Das sind junge rote Blutkörperchen. Anhand Ihres Anteils lässt sich sehen, ob das Knochenmark noch neue Blutkörperchen produziert – wie bei einer Fabrik, die neue Zellen herstellt. Ein niedriger Retikulozytenwert weist auf eine Störung der Blutneubildung hin. Ist der Wert erhöht, kann es sich um eine kompensatorische Reaktion bei Blutverlust oder manchen Formen von Anämie handeln. In diesen Fällen kann der Wert allerdings auch normal sein.
- Eisen, Vitamin B12 und Folsäure: Diese Nährstoffe sind wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen. Ein Mangel kann ebenfalls zu einer Anämie führen und sollte ausgeglichen werden.
- Abbauprodukte von roten Blutkörperchen: Beim Abbau alter roter Blutkörperchen entstehen bestimmte Stoffe, die man im Blut messen kann. Wenn diese erhöht sind, zeigt das, dass vermehrt Zellen abgebaut werden. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass die roten Blutkörperchen zu früh abgebaut werden. Bei Myelofibrose geschieht das häufig in der Milz.
Die Kombination dieser Laborwerte hilft der Ärztin oder dem Arzt dabei, die genaue Ursache der Anämie zu erkennen. So kann entschieden werden, welche Behandlung notwendig ist.