6. Nicht-medikamentöse Behandlungen der Anämie

Wie kann man einer Anämie vorbeugen?

Bei Myelofibrose ist eine Anämie ein häufiges Symptom der Grunderkrankung. Sie entsteht durch Veränderungen im Knochenmark, eine gezielte Vorbeugung der Anämie ist bei dieser Erkrankung also kaum möglich.

Man kann jedoch dafür sorgen, dass sich die Situation nicht zusätzlich verschlechtert. Dazu sollte man darauf achten, einen Mangel an wichtigen Nährstoffen vermeiden. Der Körper benötigt Eisen, Folsäure und Vitamin B12, um neue rote Blutkörperchen bilden zu können. Deshalb ist es sinnvoll, die entsprechenden Blutwerte kontrollieren zu lassen und bei Bedarf gegenzusteuern, etwa durch Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel. Auch eine ausgewogene Ernährung kann helfen, solche Mängel zu vermeiden.

Abgesehen davon ist es kaum möglich, das Auftreten einer Anämie bei Myelofibrose zu verhindern. Umso wichtiger ist es, die Anzeichen früh zu erkennen und gemeinsam mit dem Behandlungsteam passende Maßnahmen zu finden.

Wann ist eine Bluttransfusion nötig?

Bluttransfusionen kommen bei Myelofibrose dann zum Einsatz, wenn andere Behandlungen nicht wirken oder nicht infrage kommen. Sie sind eine bewährte Möglichkeit, um kurzfristig die Beschwerden einer ausgeprägten Anämie zu lindern.

Eine Bluttransfusion wird bei Myelofibrose individuell nach Symptomen und Allgemeinzustand entschieden. Belastende Beschwerden, die durch die Anämie ausgelöst werden und für eine Bluttransfusion sprechen sind zum Beispiel Kurzatmigkeit oder starke Müdigkeit. Ein Hämoglobin Wert unter 7 g/dL kann ein möglicher Richtwert sein, aber keine feste Grenze. Wann eine Transfusion notwendig wird, ist sehr unterschiedlich. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob eine Bluttransfusion in Ihrem Fall sinnvoll ist.

Nach einer Bluttransfusion tritt meist rasch eine Besserung ein. Viele berichten, dass sie sich schon ein bis zwei Tage später kräftiger fühlen. Der Effekt hält allerdings nur für einige Tage bis wenige Wochen an. Eine Transfusion kann also die Beschwerden lindern, aber sie löst das zugrunde liegende Problem nicht dauerhaft.

Bluttransfusionen gelten als sicher und gut verträglich. Gelegentlich kann es zu allergischen Reaktionen kommen, diese sind jedoch selten. Bei häufiger Anwendung kann sich im Körper viel Eisen ansammeln. In solchen Fällen ist es wichtig, das überschüssige Eisen wieder aus dem Körper zu entfernen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird darauf achten und regelmäßig entsprechende Kontrollen durchführen.

Wie kann meine Ernährung die Anämie beeinflussen?

Die Anämie bei Myelofibrose entsteht meist durch die Grunderkrankung selbst – sie lässt sich durch Ernährung allein nicht verhindern oder heilen. Dennoch spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Denn über die Nahrung nimmt der Körper die Grundstoffe auf, die er für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt.

Besonders wichtig ist Eisen, ein Mineralstoff, der für die Blutbildung unverzichtbar ist. Ob bei Ihnen ein Eisenmangel vorliegt und eine gezielte Ernährung oder ein Nahrungsergänzungsmittel notwendig ist, lässt sich einfach durch eine Blutuntersuchung feststellen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Sie dazu beraten und gegebenenfalls passende Maßnahmen vorschlagen.

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Wir entwickeln fortlaufend neue Kurse und lernen dabei nie aus. Dabei berücksichtigen wir gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Wir freuen uns daher sehr über Ihr Feedback. Bitte beachten Sie, dass wir keine personenbezogenen medizinischen Auskünfte geben können. Sollten Sie dazu Fragen haben, klären Sie diese bitte in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.


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    Geprüft Dr. Jörg Chromik: Stand August 2025 | Quellen und Bildnachweis
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    Anämie
    Verminderung der roten Blutkörperchen oder des Hämoglobins im Blut, die zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung des Körpers führt. Symptome können Müdigkeit, Schwäche und Blässe sein.
    Hämoglobin
    Roter Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, der Sauerstoff bindet und durch den Körper transportiert.
    Myelofibrose
    Erkrankung, bei der das Knochenmark vernarbt und weniger Blutzellen gebildet werden können; kann im Verlauf anderer Bluterkrankungen entstehen.