Eine Operation kommt in Frage, wenn der Tumor weiterwächst und eine Active Surveillance damit nicht mehr ausreicht. Auch wenn Sie sich aus persönlichen Gründen gegen die Active Surveillance entscheiden, kann eine Operation bereits frühzeitig durchgeführt werden. Hierbei wird die gesamte Prostata entfernt, die Operation wird „Prostatektomie“ genannt.
Wann kommt bei lokal begrenztem Prostatakrebs eine Operation in Frage?
Welche Nebenwirkungen können bei einer Prostatektomie auftreten?
Nebenwirkungen bei einer Prostatektomie sind möglich. Durch neue Operationstechniken wie beispielsweise durch den Einsatz hochpräziser Roboter konnten jedoch Nebenwirkungen reduziert und der Erfolg einer Prostatektomie erhöht werden. Wie häufig diese Nebenwirkungen auftreten, hängt unter anderem vom Alter, dem Gesundheitszustand und der Erfahrung des Operationsteams ab.
Kurzfristig kann es wie bei jeder größeren Wunde zu Wundheilungsstörungen kommen. Das Auftreten von Wundheilungsstörungen ist häufiger bei Patienten mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, oder auch bei älteren Patienten.
Da an der Prostata viele feine Nerven sitzen, können auch diese bei einer Operation verletzt werden. Mögliche Nebenwirkungen umfassen dann Störungen der Blasenfunktion sowie eine Beeinträchtigung der Potenz. Besprechen Sie die möglichen Risiken mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Ihr Behandlungsteam kann Ihnen genau darlegen, welche Risiken bestehen und wie sich diese am besten optimieren lassen.
Wann wird bei lokal begrenztem Prostatakrebs eine Strahlentherapie durchgeführt?
Eine Strahlentherapie kann in den gleichen Fällen wie eine Operation durchgeführt werden und führt meist zu gleichwertigen Ergebnissen. Die Strahlentherapie kann sinnvoll sein, wenn beispielsweise das Narkoserisiko bei einer Operation zu hoch ist. Sie kann außerdem mit anderen Therapien wie zum Beispiel einer medikamentösen Hormontherapie kombiniert werden.
Welche Therapieform für Sie am besten in Frage kommt, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrer Strahlentherapeutin oder Ihrem Strahlentherapeuten. Holen Sie sich hierbei auch gerne eine Zweitmeinung von Ihrem Urologen oder Ihrer Urologin ein, wenn Sie sich unsicher fühlen.
Was passiert bei einer Strahlentherapie und welche Nebenwirkungen können auftreten?
Bei einer Strahlentherapie werden durch radioaktive Strahlung die Zellen des Tumors abgetötet. Da die radioaktive Strahlung jedoch auch für die gesunden Körperzellen schädlich ist, muss die Strahlung genau auf den betroffenen Ort ausgerichtet werden. Das kann mittels einer sogenannten Brachytherapie oder einer Teletherapie erreicht werden.
- Bei der Brachytherapie wird eine Strahlungsquelle unter Narkose direkt in die Prostata eingesetzt, welche dann den Tumor angreift. Die Therapie wirkt ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich.
- Bei der Teletherapie wird der Tumor von außen bestrahlt, ein Eingriff ist hierbei nicht notwendig. Dabei sind mehrere Sitzungen notwendig, um den Krebs effektiv zu bekämpfen.
Eine Strahlentherapie ist in der Regel gut verträglich, kann aber wie jede Behandlung Nebenwirkungen verursachen, beispielsweise Reizungen der Blase oder des Darms. Diese sind meist vorübergehend und gut behandelbar. Ihr Strahlentherapieteam wird Sie über mögliche Nebenwirkungen ausführlich aufklären.
Was versteht man unter einer fokalen Therapie bei Prostatakrebs?
Eine fokale Therapie ist keine gängige Behandlungsform von Prostatakrebs. Sie kommt in Frage, wenn der Tumor klein ist und damit nur lokal behandelt werden muss. Mögliche Verfahren hierbei sind die Kryotherapie sowie eine stereotaktische Bestrahlung.
- Bei der Kryotherapie wird durch sehr feine Nadeln ein kaltes Gas in die Prostata eingebracht, welches diese auf bis zu -40°C abkühlt. Dadurch sterben die Tumorzellen ab.
- Eine stereotaktische Bestrahlung ist eine besonders präzise Form der Strahlentherapie, bei der in wenigen Sitzungen sehr gezielt eine hohe Strahlendosis auf einen kleinen Tumorbereich abgegeben wird. Dafür sind sorgfältige Voruntersuchungen erforderlich, etwa ein CT oder Markierungen für die exakte Zielerfassung des Bestrahlungsorts.
Wir freuen uns über Ihr Feedback
Wir entwickeln fortlaufend neue Kurse und lernen dabei nie aus. Dabei berücksichtigen wir gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Wir freuen uns daher sehr über Ihr Feedback. Bitte beachten Sie, dass wir keine personenbezogenen medizinischen Auskünfte geben können. Sollten Sie dazu Fragen haben, klären Sie diese bitte in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.