7. Selbstfürsorge und Unterstützung

Was kann ich selbst tun, um die Behandlung zu unterstützen?

Sie können maßgeblich mitwirken, um Ihre Behandlung bestmöglich zu gestalten.

  • Informieren Sie sich umfassend zu Ihrer Erkrankung und holen Sie sich gegebenenfalls die Meinung von mehreren Ärztinnen und Ärzten ein.
  • Auch die Form Ihrer Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Fragen Sie nach einer Ernährungsberatung bei Ihrem Behandlungsteam, so können Sie gemeinsam daran arbeiten.
  • Wie bei vielen Erkrankungen spielt auch körperliche Bewegung eine wichtige Rolle. Hierbei zählt vor allem, dass die Aktivität Ihnen Spaß macht, so dass Sie eine Routine aufbauen können. Wenn bei Ihnen Knochenmetastasen bestehen, sollte Sie jedoch vorab mit Ihren Ärztinnen und Ärzten Ihre körperlichen Aktivitäten besprechen. In manchen Fällen kann ein erhöhtes Bruchrisiko vorliegen, so dass belastende Bewegungen vermieden werden sollten.
  • Um die Muskulatur um und in der Blase zu kräftigen, können Sie ein Beckenbodentraining beginnen. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam konkret nach Übungen, welche Sie zu Hause ausprobieren können.
  • Auch eine psychologische Betreuung ist kein Symbol der Schwäche und kann maßgeblich helfen, mit dieser neuen Lebenssituation umzugehen.

Beckenbodentraining

Mit Beckenbodenübungen können Sie gezielt Ihre Muskulatur stärken und Inkontinenz entgegenwirken. Besprechen Sie mit Ihrem Ärzteteam oder Physiotherapeut:innen, welche Übungen für Sie geeignet sind.

Beispiel-Übung: Beckenbodenübung im Sitzen

  1. Setzen Sie sich auf einen Stuhl.
  2. Stellen Sie Ihre Füße flach auf den Boden.
  3. Spannen Sie den Beckenboden an, als würden Sie den Urinfluss stoppen.
  4. Halten Sie die Spannung für 5-10 Sekunden.
  5. Entspannen Sie für 5-10 Sekunden.
  6. Wiederholen Sie die Anspannung und Entspannung 10-15 Mal.

Dieses Verfahren können Sie in verschiedenen Positionen anwenden:

Bauchlage: Atmen Sie in Bauchlage langsam und gezielt aus. Spannen Sie dabei die Beckenboden- und Bauchmuskulatur an und drücken Sie gegen die Unterlage.

Brücke: Versuchen Sie in Rückenlage, Ihr Gesäß vom Boden abzuheben und eine Brücke zu machen. Achten Sie darauf, Ihre Beckenbodenmuskulatur gezielt anzuspannen.

Wie können Angehörige und Freund:innen helfen und die Therapie unterstützen?

Ihre Familie und Freundinnen und Freunde können helfen, indem sie für Sie da sind und Unterstützung bieten. Verbringen Sie Zeit mit Ihnen und sprechen Sie auch über Dinge abseits der Erkrankung. Vielleicht haben Sie selbst auch Angehörige oder Freunde, welche von Prostatakrebs betroffen sind. Ein Austausch, was geholfen oder was vielleicht auch nicht so gutgetan hat, kann sehr hilfreich sein.

An wen kann ich mich für weitere Unterstützung wenden?

Die Österreichische Krebshilfe ist eine große Organisation, welche allen Krebspatient:innen Unterstützung anbietet. In Deutschland und der Schweiz gibt es ebenfalls nationale Verbände für Krebsbetroffene. Auch spezielle Patientenorganisationen können den Austausch mit anderen Betroffenen fördern. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, welche Organisation in Ihrer Nähe aktiv ist oder suchen Sie im Internet nach Hilfsangeboten bei Prostatakrebs.

Wir freuen uns über Ihr Feedback

Wir entwickeln fortlaufend neue Kurse und lernen dabei nie aus. Dabei berücksichtigen wir gerne Ihre Wünsche und Anregungen. Wir freuen uns daher sehr über Ihr Feedback. Bitte beachten Sie, dass wir keine personenbezogenen medizinischen Auskünfte geben können. Sollten Sie dazu Fragen haben, klären Sie diese bitte in einem persönlichen Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.


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    Geprüft Prim. Dr. Thamer Sliwa: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.