Die eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Speiseröhre, bei der das Immunsystem u.a. überempfindlich auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Diese Reaktionen ähneln einer Allergie, verlaufen aber anders als klassische Sofortreaktionen – sie entwickeln sich schleichend und betreffen vor allem die Speiseröhrenschleimhaut.
Viele Patient:innen erleben Symptome wie Schluckbeschwerden oder Schmerzen beim Essen, die durch eine längerfristige Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Lebensmittel verstärkt werden können. Die Symptome treten meist nicht sofort nach dem erstmaligen Kontakt mit dem ursächlichen Nahrungsmittel auf, sondern entwickeln sich über die Zeit durch wiederholten Kontakt mit unverträglichen Lebensmitteln.
Bisher gibt es keinen zuverlässigen Test, um eine direkte Verbindung zwischen bestimmten Nahrungsmitteln und der EoE festzustellen. Deshalb kann die Ernährungstherapie einen zentralen Baustein in der Behandlung der EoE darstellen.
Lebensmittelgruppen, die bei EoE häufig Reaktionen auslösen
Wissenschaftlich gut belegt ist, dass folgende sechs Lebensmittelgruppen besonders oft Reaktionen verursachen:
- Milch und Milchprodukte (von Kuh, Schaf, Ziege)
- Glutenhaltiges Getreide (z.B. Weizen, Roggen, Dinkel)
- Eier
- Soja und Sojaprodukte
- Nüsse (Baumnüsse wie Walnüsse, Mandeln, Cashews etc. und Erdnüsse)
- Fisch und Meeresfrüchte
Gut verträgliche Lebensmittelgruppen bei EoE
Folgende Produkte werden in der Regel von EoE-Patient:innen gut vertragen:
- Gekochtes Gemüse (z.B. Karotten, Zucchini, Kürbis)
- Weiches Obst (z.B. Banane, Mango, Apfelmus)
- Pürierte Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Kichererbsen)
- Pflanzliche Öle (z.B. Oliven-, Raps-, Hanf-, Avocadoöl)
- Fleisch (gut gekaut und nicht zu trocken)
- Glutenfreies Getreide (z.B. Reis, Mais, Hirse, Buchweizen oder Quinoa – Manche Getreidesorten enthalten von Natur aus kein Gluten, können jedoch durch den Herstellungsort kontaminiert sein. Achten Sie daher beim Einkauf darauf, ob die Produkte auch wirklich als „glutenfrei“ zertifiziert sind wie z.B. glutenfreie Haferflocken.)
Persönliche Trigger, also auslösende Lebensmittel, sind individuell verschieden. Manche Menschen mit eosinophiler Ösophagitis vertragen beispielsweise Tomaten, Paprika oder Zitrusfrüchte gut, andere meiden sie, weil sie als säurehaltig wahrgenommen werden. Hier gilt: Hören Sie auf Ihr eigenes Empfinden – und stimmen Sie sich eng mit Ihrem Behandlungsteam ab, um Ihre Ernährung gut an Ihre Bedürfnisse anzupassen.