6. Herausforderungen meistern mit EoE

Welche Strategien helfen, Heißhunger auf "verbotene" Lebensmittel bei EoE zu bewältigen?

Bei eosinophiler Ösophagitis ist es notwendig, bestimmte Lebensmittel wegzulassen. Gerade dann kann der Heißhunger auf genau diese „verbotenen“ Dinge besonders stark werden. Doch es gibt hilfreiche Strategien, um damit gut umzugehen:

  • Regelmäßige Mahlzeiten einplanen: Heißhunger entsteht oft, wenn man längere Zeit nichts isst. Wer regelmäßig isst, kann solche Hungerattacken vorbeugen.
  • Alternative Lebensmittel nutzen: Oft lässt sich der Appetit auf bestimmte Speisen mit ähnlichen Lebensmitteln stillen, die gut verträglich sind. So kann z. B. ein eifreier Muffin oder ein milchfreier Kakao den Wunsch nach Süßem befriedigen, ohne Beschwerden auszulösen.

Was zu tun ist, wenn Sie unsicher, ob ein Lebensmittel für Sie aufgrund der EoE problematisch sein könnte, erfahren Sie in der Lektion „Einkaufen gehen mit EoE“.

Was soll ich tun, wenn ich unabsichtlich ein Trigger-Lebensmittel esse?

Trotz aller Vorsicht kann es im Alltag passieren, dass man aus Versehen ein Lebensmittel zu sich nimmt, das man im Rahmen der Eliminationsdiät meiden sollte.

Viele Betroffene von eosinophiler Ösophagitis wissen inzwischen, wie ihre Speiseröhre auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Häufig kommt es zu Schluckbeschwerden, Schmerzen oder Brennen hinter dem Brustbein. Diese Symptome sind meist unangenehm, aber in der Regel nicht gefährlich.

Dennoch: In seltenen Fällen kann es zu einer Art „Verklemmung“ von Nahrungsmitteln in der Speiseröhre kommen – besonders wenn die Speiseröhre verengt ist. Bei starken Beschwerden oder wenn das Essen im Hals stecken bleibt, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Wichtig ist, auf Ihren Körper zu hören und bei Bedarf weiche, gut verträgliche Speisen zu bevorzugen, bis sich die Symptome wieder beruhigen.

Was ist der Unterschied zwischen EoE und einer schweren Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Etwas anderes als die eosinophile Ösophagitis ist eine schwere Nahrungsmittelallergie. Sie verursacht meist sofort nach dem Essen heftige Reaktionen – zum Beispiel Hautausschlag, plötzliche Atemnot oder Kreislaufprobleme. Schon kleinste Mengen des Auslösers reichen dafür aus, und im schlimmsten Fall kann ein allergischer Schock auftreten. Diese Reaktionen sind im Gegensatz zur EoE akut, schnell und potenziell lebensbedrohlich. Was macht man, wenn eine schwere Nahrungsmittelallergie auftritt?

  • Sofort Notfallmedikamente anwenden, wenn vorhanden (z.B.  Antihistaminikum, Adrenalin-Autoinjektor).
  • Keine Zeit verlieren und im Zweifel die Notaufnahme aufsuchen oder den Rettungsdienst rufen.

Wie gehe ich mit sozialem Druck oder Unverständnis bei eosinophiler Ösophagitis um?

EoE ist eine eher unbekannte Erkrankung. Viele Menschen können daher nicht sofort verstehen, warum bestimmte Lebensmittel unbedingt gemieden werden müssen. Das kann zu Situationen führen, bei denen Sie Ihre Erkrankung und Ernährungsweise erklären müssen. Wie können Sie damit gut umgehen?

  • Offen und ruhig erklären: Wenn Sie anderen verständlich machen, dass es sich um eine chronische Erkrankung handelt und dass die Ernährung Teil der Therapie ist, erleben Sie oft überraschend viel Verständnis und Unterstützung.
  • Gemeinsam statt allein: Es kann helfen, wenn Sie nicht allein zur Ernährungsberatung gehen, sondern z.B. Ihre Partnerin oder Ihren Partner mitnehmen. So bekommt auch Ihr Umfeld ein besseres Verständnis dafür, wie wichtig Ihre Ernährung für Ihre Gesundheit ist.

Wie finde ich als EoE-Patient:in Unterstützung durch Ernährungsberatung und Selbsthilfegruppen?

Mit EoE stehen Sie nicht allein da, es gibt viele Möglichkeiten an Unterstützung. Besonders hilfreich sind eine qualifizierte Ernährungsberatung und der Austausch mit anderen Betroffenen:

  • Ernährungsberatung: Eine speziell geschulte Ernährungsfachkraft kann dabei unterstützen, den Speiseplan ausgewogen und individuell anzupassen. Fragen Sie Ihre Gastroenterologin oder Ihren Gastroenterologen nach einer Empfehlung. Auch online gibt es Beratungsangebote, zum Beispiel über die Webseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder über Allergiezentren.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen von eosinophiler Ösophagitis kann ermutigen, neue Anregungen geben und das Gefühl stärken, verstanden zu werden. Informationen zu passenden Gruppen finden Sie online oder über Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihren behandelnden Arzt. In Deutschland und Österreich gibt es zum Beispiel die Selbsthilfegruppe KEKS.

Angebote für Ernährungsberatung bei EoE in Deutschland, Österreich und Schweiz

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    Geprüft Marlein Stasche: Stand November 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.