5. Kommunikation bei Spritzenangst

Wie kann ich meinen Behandler:innen mitteilen, dass ich Angst vor Spritzen habe?

Bei Spritzenangst, auch Trypanophobie genannt, ist es wichtig, offen über Ihre Angst zu sprechen, damit Ihre Ärztin, Ihr Arzt oder das Pflegepersonal Sie bestmöglich unterstützen kann. Sagen Sie es direkt und teilen Sie Ihre Spritzenphobie frühzeitig mit, am besten schon bei der Terminvereinbarung oder vor Beginn der Behandlung. Zum Beispiel: „Ich habe Angst vor Spritzen und würde mich über Unterstützung freuen.“

Beschreiben Sie Ihre Gefühle. Erklären Sie, was genau Ihnen schwerfällt. Zum Beispiel: „Ich habe Angst, dass es weh tut“ oder „Ich werde sehr nervös, wenn ich eine Spritze sehe.“ Wenn Sie es schwierig finden, darüber zu sprechen, können Sie Ihre Ängste oder Bedenken bereits zuhause aufschreiben und dem medizinischen Personal zeigen.

Bitten Sie um Verständnis. Ein Satz wie „Bitte seien Sie geduldig mit mir, da ich sehr nervös bin“ kann helfen, Ihre Situation zu verdeutlichen.

So können Sie während der Injektion um Unterstützung bitten

Wenn Sie Unterstützung benötigen, können Sie gezielt nach Anpassungen fragen.

Zögern Sie nicht, um Ablenkung zu bitten: Sie können während der Injektion Musik hören oder sich mit jemandem unterhalten.
Beispiel: „Können wir uns während der Injektion unterhalten? Das hilft mir, auf andere Gedanken zu kommen.“

Zögern Sie nicht zu fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Schmerzen zu lindern: Eine betäubende Creme, eine kalte Kompresse oder eine andere Methode können vorgeschlagen werden.
Beispiel: „Gibt es etwas, das die Schmerzen lindert, wie zum Beispiel eine betäubende Creme?“

Zögern Sie nicht, sich Zeit zu nehmen: Wenn Sie sich überfordert fühlen, bitten Sie um eine Pause.
Beispiel: „Können wir kurz warten, damit ich mich vorbereiten kann?“

Zögern Sie nicht, um eine Erklärung zu bitten: Manche Menschen fühlen sich sicherer, wenn jeder Schritt erklärt wird.
Beispiel: „Können Sie mir vorher sagen, was genau passiert?“

Zögern Sie nicht, eine Begleitperson mitzunehmen: Fragen Sie, ob eine vertraute Person Sie begleiten kann.
Beispiel: „Darf meine Freundin/mein Freund während der Injektion dabei sein?“

Welche Fragen kann ich stellen, um mich sicherer zu fühlen?

Fragen können helfen, Unsicherheiten abzubauen und Ihnen das Gefühl von Kontrolle zu geben. Hier sind Beispiele für hilfreiche Fragen:

  • Alternativen:
    • „Gibt es eine andere Möglichkeit, dieses Medikament zu bekommen?“
  • Vorbereitung:
    • „Wie kann ich mich auf die Injektion vorbereiten?“
    • „Kann ich vorher etwas tun, um mich weniger nervös zu fühlen?“
  • Die Injektion selbst:
    • „Wie wird die Injektion ablaufen?“
    • „Wie lange dauert es?“
    • „Tut die Spritze weh? Wie stark?“
  • Möglichkeiten zur Linderung:
    • „Gibt es Techniken, die den Einstich weniger unangenehm machen?“
    • „Kann ich während der Injektion etwas tun, um entspannter zu sein?“
  • Nachsorge:
    • „Gibt es etwas, das ich nach der Spritze beachten sollte?“
    • „Was kann ich tun, wenn die Einstichstelle nach der Injektion wehtut?“

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Geprüft Christel Madelaine-Bonjour, MScN: Stand Juli 2025 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Injektionen
Verabreichung einer Flüssigkeit, meist eines Medikaments, in den Körper mithilfe einer Spritze und einer Hohlnadel. Dabei wird die Substanz direkt in das Gewebe oder die Blutbahn eingebracht, um eine schnelle oder gezielte Wirkung zu erzielen.