5. Dialyse meistern

Wie kann ich mich gut auf die Dialyse vorbereiten?

Die Dialyse stellt eine neue Lebensphase für Sie dar, die anfangs besonders herausfordernd sein kann. Viele Patient:innen finden mit der Zeit jedoch ihren eigenen Rhythmus. Dabei hilft Ihnen vor allem Wissen über die Behandlung, die Zusammenarbeit mit den Pflegepersonen und die Akzeptanz, dass Sie selbst aktiv Ihre Gesundheit beeinflussen können.

Eine gute Vorbereitung auf den Dialysetag hilft, Stress zu vermeiden:

  • Machen Sie sich bereits am Vortag der Dialyse Gedanken über Ihre Medikamente, Ihre Mahlzeiten und die Kleidungswahl – legen Sie Wichtiges griffbereit zurecht.
  • Notieren Sie Ihre Fragen oder Beobachtungen vor Behandlungs- oder Pflegeterminen.
  • Tauschen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Behandlungsteam aus.
  • Führen Sie ein kleines Tagebuch über Ihr Wohlbefinden und Symptome. Das hilft Ihnen und den Behandelnden, Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Dialyse und Ernährung

Eine an Ihre Behandlung angepasste, ausgewogene Ernährung trägt wesentlich zu Ihrem Wohlbefinden bei. Bei der Dialyse ist es wichtig, dass Sie Ernährungsempfehlungen einhalten und insbesondere den Salz-, Kalium- und Phosphatgehalt der Speisen beachten. Lassen Sie sich hierzu individuell von Ihrem Ärzteteam beraten oder vereinbaren Sie einen Termin bei einer Ernährungsberaterin oder einem Ernährungsberater. Auch die erlaubten Trinkmengen sollten eingehalten werden, da zu viel Flüssigkeit die Behandlung erschweren kann. Sprechen Sie sich hierzu mit Ihrem Behandlungsteam ab, an welche Richtwerte Sie sich halten sollten.

Ernährungstipps bei Dialyse

  • Verwenden Sie Gewürze und frische Kräuter statt Salz zum Würzen Ihrer Speisen.
  • Kochen Sie Gemüse vor und gießen Sie das Kochwasser weg, um Kalium zu senken.
  • Nutzen Sie Messbecher oder kleine Flaschen, um Ihre Tagesmenge an Flüssigkeit im Blick zu behalten. Planen Sie Ihre Trinkmengen über den Tag ein.

Dialyse und Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität fördert Ihre Gesundheit und wirkt gegen Begleiterscheinungen der Nierenerkrankung wie Muskelschwäche oder Müdigkeit. Suchen Sie sich eine Bewegungsart, die Ihnen Freude bereitet, seien es Spaziergänge, leichtes Training oder andere Aktivitäten. Starten Sie langsam und bewegen Sie sich regelmäßig. Bei Unsicherheiten sprechen Sie Ihr Behandlungsteam oder spezialisierte Physiotherapeut:innen darauf an.

Psychische Gesundheit & Selbsthilfe

Stimmungsschwankungen, Erschöpfung, Unsicherheiten und Ängste sind ganz normale Begleiter der ersten Wochen und Monate. Suchen Sie das Gespräch mit Pflegepersonen und Psycholog:innen. Niemand muss das allein schaffen. Suchen Sie auch den Kontakt zu anderen Patient:innen, sowohl vor der Dialyse als Unterstützung zur Entscheidungsfindung, als auch während der Dialyse, um sich mit Personen mit ähnlichen Erfahrungen austauschen zu können.

Scheuen Sie sich nicht, auch psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn die Belastungen durch die Krankheit und die Behandlung zu groß werden. Gespräche mit Fachkräften entlasten die Seele, helfen beim Verarbeiten der neuen Lebenssituation und öffnen oft den Blick für neue Perspektiven.

Pflegepersonen als Schlüsselpersonen

Pflegepersonen sind oft die ersten Ansprechpartner, wenn Veränderungen auftreten. Geben Sie dem Pflegepersonal daher auch Rückmeldung zu Ihrem Befinden, auch kleine Veränderungen sind wichtig. Das Behandlungsteam ist geübt im frühzeitigen Erkennen von Symptomen. Sie beobachten, wie es Ihnen unmittelbar während und nach der Behandlung geht, und geben diese Informationen an das Ärzteteam weiter. Durch diese Zusammenarbeit sind Sie stets gut betreut. Zögern Sie auch nicht, Fragen zu stellen oder Unsicherheiten anzusprechen. Ihre Rückmeldungen tragen dazu bei Ihre Therapie zu optimieren.

Pflegepersonen sind nicht nur bei der Behandlung an Ihrer Seite, sondern bieten auch Pflegeberatung zu Themen wie Shuntpflege, Medikamentenmanagement, Schmerz, Alltagsgestaltung, Hautpflege oder Urlaubsplanung. Zudem sind Pflegekräfte auch psychologisch im Umgang mit chronisch kranken Patient:innen geschult. Gerne werden Sie bei der Bewältigung von Sorgen oder Problemen unterstützt.

Was sollte ich dem Behandlungsteam unbedingt mitteilen?

Teilen Sie dem Pflegepersonal sofort jede Art von Unwohlsein mit, wie z. B.:

  • Schwindel, Hitzegefühl
  • Rötungen, Juckreiz (Mehr zum Thema finden Sie in der Schulung: Dialyse und Juckreiz)
  • Atemnot
  • Muskelkrämpfe
  • Verfärbung/Trübung der Flüssigkeit (bei Peritonealdialyse )
  • Bauchschmerzen
  • Fieber

Kontrollieren Sie regelmäßig die Eintritts- bzw. Austrittsstelle des Katheters, um Veränderungen frühzeitig zu bemerken.

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    Geprüft Brigitte Zinner-Wanggo BSc, MSc: Stand Oktober 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Chronisch
    (Gegenteil: akut)
    Sich über einen längeren Zeitraum allmählich entwickelnd oder bereits lange andauernd.
    Dialyse
    Verfahren, um den Körper von Stoffwechselabbauprodukten und überschüssigen Flüssigkeiten zu befreien.
    Peritonealdialyse
    Die Peritonealdialyse ist eine Form der Nierenersatztherapie, bei der eine spezielle Lösung, welche die Abfallprodukte aus dem Blut aufnimmt, direkt in die Bauchhöhle eingeführt und wieder abgeleitet wird.