9. Blasenkrebs verstehen – Alle Fragen

Der Begriff Blasenkrebs (auch Urothelkarzinom) beschreibt bösartige Erkrankungen der Harnblase. Es gibt verschiedene Arten und Stadien von Blasenkrebs. Welche Therapie angewendet werden muss und welche Einschränkungen Patient:innen mit Blasenkrebs haben, ist sehr unterschiedlich

In dieser Schulung erhalten Sie grundlegende Informationen zu Blasenkrebs. Sie lernen, was Harnblasenkrebs ist, welche Risikofaktoren und Symptome es gibt, und wie die Diagnose erfolgt. Außerdem erhalten Sie wertvolle Tipps für den Alltag mit Blasenkrebs und Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten.

Einleitung durch Prim. Priv.-Doz. Dr. Anton Ponholzer

Mein Name ist Dr. Anton Ponholzer. Ich bin Vorstand der Abteilung für Urologie und Andrologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien. Ich bin außerdem Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Vorstandsmitglied der Österreichischen Krebshilfe. Als Facharzt für Urologie beschäftige ich mich tagtäglich mit urologischen Krebserkrankungen, und eine der häufigsten Krebserkrankungen ist das sogenannte Harnblasenkarzinom. Im Folgenden möchte ich meine persönlichen Antworten zu vielen verschiedenen Fragen zum Thema Blasenkarzinom darlegen. Es geht hierbei um die typischen Symptome, mit denen diese Erkrankung beginnt. Es geht hierbei um den ersten Kontakt mit Ärztinnen und Ärzten, um die Abklärung, um die Diagnose, aber auch um die ersten therapeutischen Schritte, wenn sie von dieser Diagnose betroffen sind.

Hier geht es zur Einleitung des Kurses: „Blasenkrebs verstehen”

Blasenkrebs einfach erklärt

Was ist die Blase und welche Aufgaben erfüllt sie?

Also die Harnblase ist ein Organ, das im Unterleib sitzt. Und die Aufgabe der Harnblase ist es, den Harn, den die Nieren produzieren und der über die Harnleiter dann abtransportiert wird, zu sammeln. Und das ermöglicht es uns, dass wir nicht permanent  den Harn ausscheiden müssen, sondern dass wir nur in langstündigen Intervallen auf die Toilette gehen müssen, um dann die Blase zu entleeren.

Die menschliche Harnblase besteht aus verschiedenen Schichten. Die innere Schichte der Harnblase ist eine Schleimhautschicht, die die Blase abdichtet. Dann kommt im Wesentlichen eine muskuläre Schichte, die der Blase ermöglicht, den Harn durch Zusammenziehen der Muskulatur auch auszutreiben, aktiv. Und dazu gehören dann auch noch versorgende Elemente, wie zum Beispiel Nervenstrukturen oder Blutgefäße, die die Blase versorgen und steuern.

Welche Arten von Blasenkrebs gibt es?

Die Blase kann leider von Krebsformen betroffen sein. Das bedeutet, dass in der Harnblase ein Tumor entsteht, der schlechte Eigenschaften ausweist. Das heißt, er wird immer größer, wächst in die Schichten der Blase ein und kann leider Gottes auch Absiedelungen bilden. Der Ausgangspunkt kann von verschiedenen Gewebezellen in der Harnblase sein. In den meisten Fällen ist es das sogenannte Urothel. Das ist die Schleimhautschichte der Harnblase und die meisten bösartigen Blasentumore sind Urothelkarzinome. Seltener kann von der Schleimhaut auch ein Tumor ausgehen, den wir Plattenepithelkarzinom nennen. Das ist zum Beispiel eine häufige Erkrankung bei Patient:innen, die wiederkehrende Infektionen haben, zum Beispiel durch Blasensteine. Und dann gibt es noch seltenere Formen, die zum Beispiel auch von der Muskulatur der Blase ausgehen oder von anderen Geweben.

Welche Stadien von Blasenkrebs gibt es und wie werden sie eingeteilt?

Grundsätzlich betrachten wir beim Blasenkrebs drei Informationen. Die erste Information ist, von welcher Zelle der Tumor ausgeht. Wie gesagt, das ist meistens das sogenannte Urothelkarzinom, das von der Schleimhaut der Blase ausgeht. Dann betrachten wir die Frage: Wie aggressiv ist der Tumor unter dem Mikroskop? Und die dritte Frage ist: Wie tief reicht der Tumor in die muskulären Schichten der Harnblase hinein? Es gibt sogenannte nicht-muskelinvasive Tumore, die wirklich nur in der Schleimhaut zu finden sind und verhältnismäßig einfacher zu behandeln sind. Und es gibt Tumore, die schon in die Muskulatur der Harnblasenwand hineinreichen. Da ist die Behandlung aufwendiger.

Hier geht es zum Video-Interview: „Blasenkrebs einfach erklärt”

Ursachen und Risikofaktoren von Blasenkrebs

Wie entsteht Blasenkrebs?

Blasenkrebs ist eine Erkrankung, die grundsätzlich eine genetische Disposition ausweist. Von daher wissen wir natürlich noch nicht alles.

Genetische Disposition bedeutet, dass jeder Mensch eine gewisse Grundausstattung hat in seinem Erbgut, die mitverantwortlich dafür ist, ob ein Gewebe dann letztendlich nach Jahren der Beeinflussung durch die Umwelt vielleicht eine Krebsform entwickelt oder nicht. Das ist bei jedem Menschen unterschiedlich wahrscheinlich und dahinter liegt eben die Information im Erbgut und in den Mechanismen, wie da Schäden repariert werden können. Ob wir eher dazu neigen, so etwas zu entwickeln oder nicht.

Bösartige Tumoren entstehen im Wesentlichen dadurch, dass im Erbgut einer Zelle ein Schaden entsteht und dieser Schaden nicht korrekt repariert werden kann. Und wenn diese Zelle sich dann teilt und vermehrt, entsteht aus diesem veränderten Gewebe ein Tumor. Wenn dieser Tumor nicht aufhört zu wachsen und die Tendenz hat, auch Absiedlungen zu bilden, dann sprechen wir von einem bösartigen Tumor.

Wie häufig ist Blasenkrebs und wer ist betroffen?

In Österreich erkranken pro Jahr circa 1600 Menschen neu an Blasenkrebs. Das ist überwiegend eine Erkrankung, die bei Männern auftritt. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen beträgt circa zwei zu eins. Und die meisten Tumore, die wir neu entdecken, sind Tumore, die oberflächlich in der Harnblase zu finden sind und noch nicht in die Tiefenschichten der Muskulatur eingewachsen sind.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Blasenkrebs?

Es ist auch eine Krebserkrankung, wo es ganz klare Risikofaktoren gibt. Der allergrößte Risikofaktor für die Entstehung von Urothelkarzinomen ist das Rauchen. Rauchen, sei es als aktiver Raucher oder als Passivraucher, egal ob das Zigaretten oder Zigarren oder Tabak ist, aus der Pfeife. Circa 80 bis 90 % aller Menschen, die einen Blasenkrebs dieser Art entwickeln, sind Raucher. Andere Ursachen sind heutzutage verhältnismäßig selten anzutreffen. Das war vielleicht früher häufiger. Da gab es gewisse Berufe in der chemischen Industrie, zum Beispiel in Färbereien oder auch in Putzereien, wo gewisse chemische Stoffe dazu geführt haben, dass die Nieren einen Stoff ausscheiden, der ein Karzinom der Harnblase erzeugen kann.

Hier geht es zum Video-Interview: „Ursache und Risikofaktoren von Blasenkrebs”

Symptome bei Blasenkrebs

Was sind die ersten Symptome bei Blasenkrebs?

 Das ganz typische Symptom bei Blasenkrebs ist, wenn man Blut im Harn sieht und dabei aber keine Beschwerden hat beim Wasserlassen. Unter Beschwerden versteht man Brennen beim Wasserlassen, dass man sehr häufig aufs Klo gehen muss oder dass man immer wieder Blasenentzündungen entwickelt.

Bei welchen Symptomen sollte ich mich an eine Ärztin/einen Arzt wenden?

Ein unbedingter Grund, den Arzt oder die Ärztin aufzusuchen ist, wenn sie Blut im Harn sehen. Das gehört unbedingt abgeklärt und ist bis zum Beweis des Gegenteils verdächtig für eine Tumorerkrankung der Harnblase. Andere Beschwerden, die Sie dazu führen sollten, die Harnblase abklären zu lassen, sind wiederkehrende Harnwegsinfektionen oder grundsätzlich Beschwerden beim Wasserlassen.

 Unterscheiden sich die Symptome zwischen Frauen und Männern?

Also grundsätzlich betrachtet unterscheiden sich die Symptome bei Männern und Frauen kaum. Wobei wir heutzutage annehmen, dass es trotzdem bei Frauen etwas länger dauert, bis die Diagnose getroffen wird. Weil Frauen eher gewöhnt sind, dass sie vielleicht mal eine Blasenentzündung entwickeln und abwarten, bis sich das beruhigt und erst wenn es wiederkehrt oder oftmals wiederkehrt, dann zur Abklärung gehen.

Bei Beschwerden mit der Harnblase, insbesondere wenn Blut im Harn zu sehen ist, sollte man unbedingt an eine baldige Abklärung durch eine Fachärztin oder einen Facharzt für Urologie denken.

Hier geht es zum Video-Interview: „Symptome bei Blasenkrebs”

Der Weg zur Diagnose von Blasenkrebs

An welche Fachärztin/welchen Facharzt sollte ich mich bei Verdacht auf Blasenkrebs wenden?

Krebs der Harnblase ist ganz klar eine Erkrankung, die durch Urologinnen und Urologen diagnostiziert werden muss und kann.

Welche Untersuchungen werden zur Diagnose von Blasenkrebs durchgeführt?

 Bei Verdacht auf ein Blasenkarzinom ist es üblich, zuerst einmal einen Ultraschall der Niere und der Harnblase durchzuführen, dann den Harn abzuklären auf Bestandteile wie rote Blutkörperchen oder weiße Blutkörperchen. Und bis zum Beweis des Gegenteils ist es auch notwendig, eine sogenannte Blasenspiegelung durchzuführen. Wenn dann der Verdacht nicht bestätigt ist, kann man noch eine Computertomographie des oberen Handtraktes durchführen mit Kontrastmittel, um die Nierenbecken und die Harnleiter zu beurteilen.

Diagnoseverfahren bei Verdacht auf Blasenkrebs

Was ist eine Blasenspiegelung und wie läuft diese ab?

Eine Blasenspiegelung oder im Fachbegriff auch Zystoskopie genannt, bedeutet, dass man mit einem ganz dünnen Instrument, in dem eine Optik und eine Lichtquelle eingebaut sind, durch den Harn, also durch die Harnröhre, die Blase innerlich anschaut. Man kann das normalerweise heutzutage sehr problemlos mit sehr komfortablen Instrumenten in rascher Zeit durchführen und eine eindeutige Diagnose der Blase von innen dadurch vornehmen.

Diese Untersuchung findet für gewöhnlich in einer Ambulanz oder in einer Ordination statt. Dauert nur wenige Minuten und ist nicht aufwendig. Eine Narkose ist nicht nötig.

 Hier geht es zum Video-Interview: „Der Weg zur Diagnose von Blasenkrebs”

Arztgespräch bei Blasenkrebs

Was soll ich bei meinem Arztbesuch beachten?

Wenn Sie mit dem Verdacht auf einen Blasentumor oder auf Blasenkrebs zum Arzt oder zur Ärztin gehen, empfehle ich Ihnen alle Befunde, die zu dieser Fragestellung vielleicht schon vorhanden sind, mitzunehmen. Ob das Laborbefunde sind oder zum Beispiel Röntgenuntersuchungen. Ich empfehle Ihnen dann alle Fragen, die Sie schon zu Hause sich überlegt haben, vielleicht sogar auf einer kleinen Liste mitzunehmen, damit Sie nichts vergessen. Ich empfehle Ihnen, beim Arzt in Ruhe vorzutragen, welche Beschwerden Sie haben und im Zweifelsfall sich auch durchaus eine zweite Meinung einzuholen. Das ist heutzutage üblich, dass man vor großen Entscheidungen oder wenn man sich nicht ganz sicher ist, auch einen zweiten Facharzt oder eine Fachärztin zu Rate zieht. Was ich auch ganz ausdrücklich empfehlen möchte, ist, dass Frauen, die mit wiederkehrenden Blasenentzündungen zum Beispiel beim Allgemeinmediziner oder zum Beispiel bei der Gynäkologin behandelt werden, relativ rasch auch zu einem Facharzt oder zu einer Fachärztin für Urologie gehen, um einen Blasentumor auszuschließen.

Welche Fragen können im Gespräch mit der Ärztin/dem Arzt aufkommen?

Wenn man davon absieht, dass man sich grundsätzlich über die gemeinsame Abklärung und Behandlung des fraglichen Tumors mit der Ärztin oder dem Arzt ausgetauscht hat, sind Fragen, die heutzutage sehr oft gestellt werden, Fragen zum Thema Sport, Ernährung und Lebensumstände. Es wird oft gefragt, ob man weiter Sport betreiben kann. Es wird oft gefragt, ob man spezielle Lebensmittel vermeiden soll oder vielleicht sogar spezielle Lebensmittel zum Beispiel zuführen soll, um den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen. Im Normalfall ist dies jedoch nicht nötig und man kann normal weiter Sport betreiben, sich normal ernähren und muss nicht auf spezielle Aspekte des Alltags verzichten.

All diese Maßnahmen sind unabhängig davon, dass man zügig darauf achten sollte, gemeinsam die Erkrankung oder den Verdacht der Erkrankung abzuklären.

 Ich kann Ihnen auch dazu noch sagen, dass es mitunter nötig ist, blutverdünnende Medikamente zu pausieren oder zumindest dem Arzt oder der Ärztin mitzuteilen, wenn sie Blutverdünnung nehmen. Was ich auch ganz klar sagen kann, ist, dass Sie bitte heutzutage keinerlei Sorgen haben müssen von der Blasenspiegelung. Diese Maßnahme ist sehr einfach durchzuführen und sehr gering aufwendig für Sie.

Hier geht es zum Video-Interview: „Arztgespräch bei Blasenkrebs”

Vorbereitung auf das Arztgespräch bei Blasenkrebs
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Verlauf und Prognose bei Blasenkrebs

Wie sieht der Krankheitsverlauf bei Blasenkrebs aus?

Der Krankheitsverlauf bei Blasenkrebs sieht im Durchschnitt so aus, dass sie mit den ersten Symptomen bei einer Ärztin vorstellig werden. Im Rahmen einer Blasenspiegelung wird dann die Diagnose gestellt. Der nächste Schritt ist dann, dass Sie an ein entsprechendes Krankenhaus überwiesen werden, wo eine urologische Abteilung besteht. An sämtlichen urologischen Abteilungen in Österreich ist es dann möglich, diese Erkrankung zu behandeln.

Die Erkrankung wird im ersten Schritt dahingehend behandelt, dass man in Narkose oder mit einem Kreuzstich über die Harnröhre das entsprechende Gewächs aus der Blase entfernt. Das hat zwei Gründe. Einerseits, weil es dort nicht hingehört, andererseits aber, dass man unter dem Mikroskop das Gewebe im Detail beurteilen kann. Diese Operation dauert im Durchschnitt 20 bis 30 Minuten, und es ist normalerweise üblich, dass man danach für 1 bis 2 Tage noch einen Katheter belässt und dann den Patienten oder die Patientin aus der Spitalsbehandlung entlässt.

Wenn jetzt nun unter der Diagnose eindeutig das Ergebnis festgestellt wird, dass es sich um einen bösartigen Blasentumor handelt, dann gibt es im Wesentlichen drei Möglichkeiten, was mit dem Patienten oder der Patientin weiter geschieht. Es kann sein, dass das eine sehr wenig aggressive Form ist, die sehr früh entdeckt worden ist. Dann ist es meistens ausschließlich notwendig, die Patient:innen nachzukontrollieren. Das bedeutet heutzutage, dass man regelmäßige Blasenspiegelungen durchführt. Eine zweite Gruppe sind Patienten oder Patientinnen, die einen oberflächlichen Blasentumor haben, der aber schon gewisse Zeichen von Aggressivität hat. Diesen Patientinnen kann man zum Beispiel ein Medikament in die Blase einfüllen, das verhindern soll, dass diese Blase wieder, dass diese Erkrankung wiederkehrt oder fortschreitet. Und die kleinste Gruppe, aber die Gruppe mit dem größten Aufwand sind jene Patient:innen, wo der Tumor bereits in die muskuläre Schicht der Blase eingewachsen ist. Hier ist eine größere Therapie nötig. Hier ist es entweder nötig, die Blase operativ zu entfernen oder die Blase zu bestrahlen.

Wie verändert sich meine Lebenserwartung mit Blasenkrebs?

Eine häufig gestellte Frage ist Wie ist die Auswirkung auf meine Lebenserwartung? Bei früh festgestellten oberflächlichen Tumoren ist die Lebenserwartung für die meisten Patient:innen normal. Bei Tumoren, die in die muskulären Schichten einwachsen, ist die Lebenserwartung schon deutlich beeinträchtigt.

Ist Blasenkrebs heilbar?

Blasenkrebs ist heutzutage auf jeden Fall eine Erkrankung, die heilbar ist. Aber es ist nötig, dass Sie den Rest Ihres Lebens in einer Nachsorge bleiben.

Das bedeutet, dass Sie nach einem speziellen Nachsorge Schema bei Ihrem Urologen oder bei Urologin entweder Blasenspiegelungen machen

Hier geht es zum Video-Interview: „Verlauf und Prognose bei Blasenkrebs”

Leben mit Blasenkrebs

Wie wirkt sich Blasenkrebs auf meinen Alltag aus?

Also Blasenkrebs in frühen Stufen wirkt sich auf Ihren Alltag gar nicht aus. Und Blasenkrebs in fortgeschrittenen Stadien wirkt sich auf Ihren Alltag insofern aus, als die Funktion der Blase natürlich im Rahmen einer großen Operation oder einer Strahlentherapie beeinträchtigt sein kann. Der wichtigste Appell auf Ihr Leben betrachtet wenn Sie diese Diagnose erfahren, ist auf jeden Fall, dass Sie unbedingt mit dem Rauchen aufhören sollten. Das betrifft sowohl das aktive Rauchen als auch das passive Rauchen.

 Wie kann ich meinen Krankheitsverlauf positiv beeinflussen?

Grundsätzlich empfehlen wir bei jeder Krebserkrankung einen ausgewogenen Lebensstil. Das heißt, abgesehen davon, dass Sie nicht rauchen dürfen, empfiehlt man, bei Alkoholkonsum mäßig zu sein Ausgewogene Schlafszenarien, ausgewogene Ernährung, kein Übergewicht. Das sind grundsätzliche Empfehlungen zusammen mit Sport und Bewegung an der frischen Luft, die dazu beitragen, dass Ihr Abwehrsystem gut gewappnet ist, um mit dieser Erkrankung langfristig fertig zu werden.

Im Falle einer Krebsdiagnose empfehle ich Ihnen jedenfalls, sich an entsprechende Fachleute zu wenden, vielleicht auch an Selbsthilfegruppen oder beispielsweise die Österreichische Krebshilfe mit ihren Beratungsstellen, wo ihnen Profis mit seriöser Information zur Seite stehen. Wovon ich abrate, ist, allzu viel im Internet zu recherchieren. Sie finden hier auch Informationen, die widersprüchlich ist oder die Sie verunsichern kann, weil sie schlicht und einfach nicht korrekt ist.

Tipps für ausgewogenen Lebensstil

Wie können mich Familie und FreundInnen beim Umgang mit der Krankheit unterstützen?

Grundsätzlich empfehle ich bei einer Diagnose Blasenkrebs, das auch offen mit dem familiären und freundschaftlichen Umfeld zu kommunizieren. In meiner Erfahrung hat das sehr dazu beigetragen, dass man mit dieser Erkrankung gut umgehen kann.

Hier geht es zum Video-Interview: „Leben mit Blasenkrebs”

Meine Nachricht an Sie

Als Facharzt für Urologie möchte ich allen Menschen, die von einem Blasenkarzinom betroffen sind oder potenziell betroffen sind, mitgeben, dass Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihre Fachärztin oder Ihren Facharzt für Urologie wenden können in der Abklärung dieser Erkrankung, aber auch in der Behandlung. Es gibt ganz klare Informationen, wie man diese Erkrankung behandelt. Es gibt sehr gute Aussichten für die meisten Patient:innen. Es gibt vielfältige, lang erprobte Behandlungsmethoden und auch in fortgeschrittenen Stadien gibt es momentan extrem neue und gute Erkenntnisse, wie man diese Behandlung schonend durchführt und erfolgreich durchführt.

Hier geht es zum Video: „Meine Nachricht an Sie”

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AT-NONO-00245; 08/2024 | Geprüft Prim. Priv.-Doz. Dr. Anton Ponholzer: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Karzinom
Bösartiger Tumor.
Katheter
Dünner Schlauch, meist aus Kunststoff, der in den Körper eingeführt werden kann.
Strahlentherapie
Behandlung mit hochenergetischen Strahlen, um Krebszellen abzutöten.
Tumor
(„Geschwulst“)
Lokalisierte Vermehrung von Körpergewebe durch unkontrolliertes Wachstum von gutartigen oder bösartigen Zellen. Bösartige Tumore können in umliegendes Gewebe einwachsen und in entfernte Organe streuen. Der Begriff Tumor wird auch verwendet für eine Schwellung von Gewebe z.B. durch Einlagerung von Flüssigkeit im Rahmen von Entzündungsprozessen oder Blutungen.