Wie entsteht Blasenkrebs?
Blasenkrebs ist eine Erkrankung, die grundsätzlich eine genetische Disposition ausweist. Von daher wissen wir natürlich noch nicht alles.
Genetische Disposition bedeutet, dass jeder Mensch eine gewisse Grundausstattung hat in seinem Erbgut, die mitverantwortlich dafür ist, ob ein Gewebe dann letztendlich nach Jahren der Beeinflussung durch die Umwelt vielleicht eine Krebsform entwickelt oder nicht. Das ist bei jedem Menschen unterschiedlich wahrscheinlich und dahinter liegt eben die Information im Erbgut und in den Mechanismen, wie da Schäden repariert werden können. Ob wir eher dazu neigen, so etwas zu entwickeln oder nicht.
Bösartige Tumoren entstehen im Wesentlichen dadurch, dass im Erbgut einer Zelle ein Schaden entsteht und dieser Schaden nicht korrekt repariert werden kann. Und wenn diese Zelle sich dann teilt und vermehrt, entsteht aus diesem veränderten Gewebe ein Tumor. Wenn dieser Tumor nicht aufhört zu wachsen und die Tendenz hat, auch Absiedlungen zu bilden, dann sprechen wir von einem bösartigen Tumor.
Wie häufig ist Blasenkrebs und wer ist betroffen?
In Österreich erkranken pro Jahr circa 1600 Menschen neu an Blasenkrebs. Das ist überwiegend eine Erkrankung, die bei Männern auftritt. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen beträgt circa zwei zu eins. Und die meisten Tumore, die wir neu entdecken, sind Tumore, die oberflächlich in der Harnblase zu finden sind und noch nicht in die Tiefenschichten der Muskulatur eingewachsen sind.
Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Blasenkrebs?
Es ist auch eine Krebserkrankung, wo es ganz klare Risikofaktoren gibt. Der allergrößte Risikofaktor für die Entstehung von Urothelkarzinomen ist das Rauchen. Rauchen, sei es als aktiver Raucher oder als Passivraucher, egal ob das Zigaretten oder Zigarren oder Tabak ist, aus der Pfeife. Circa 80 bis 90 % aller Menschen, die einen Blasenkrebs dieser Art entwickeln, sind Raucher. Andere Ursachen sind heutzutage verhältnismäßig selten anzutreffen. Das war vielleicht früher häufiger. Da gab es gewisse Berufe in der chemischen Industrie, zum Beispiel in Färbereien oder auch in Putzereien, wo gewisse chemische Stoffe dazu geführt haben, dass die Nieren einen Stoff ausscheiden, der ein Karzinom der Harnblase erzeugen kann.
Hier geht es zum Video-Interview: „Ursache und Risikofaktoren von Blasenkrebs“