2. Ursachen und Risikofaktoren von Blasenkrebs

Wie entsteht Blasenkrebs?

Blasenkrebs kann entstehen, wenn das Erbgut von Zellen der Blase beschädigt wird. Können die Zellen den Schaden nicht mehr reparieren, beginnen sie sich in manchen Fällen unkontrolliert zu vermehren. Dadurch kommt es zur Bildung von Tumoren, die letztendlich zur Entwicklung von Blasenkrebs führen können.

Ob ein Mensch im Laufe seines Lebens an Blasenkrebs erkrankt, hängt von zwei Faktoren ab:

  • Risikofaktoren: Im Laufe des Lebens kommen die Zellen der Blase mit vielen Dingen in Kontakt, die einen Schaden am Erbgut anrichten können. Dies sind die Risikofaktoren. In den meisten Fällen sind die Zellen in der Lage, den Schaden zu reparieren. Man kann jedoch beeinflussen, wie stark man diesen Risikofaktoren ausgesetzt ist, um das Risiko von dauerhaften Schäden zu verringern.
  • Genetische Disposition: Die Fähigkeit der Zellen, Schäden im Erbgut zu reparieren, ist bei Menschen unterschiedlich. Dadurch ist auch jeder Mensch unterschiedlich empfindlich gegenüber Risikofaktoren. Das nennt sich genetische Disposition und ist angeboren. Diesen Faktor kann man nicht beeinflussen.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Blasenkrebs?

Risikofaktoren sind Bedingungen, Verhaltensweisen oder Umstände, die das Risiko einer Person erhöhen, eine bestimmte Erkrankung zu entwickeln. Im Fall von Blasenkrebs können diese Faktoren das Auftreten der Erkrankung begünstigen:

  • Rauchen: Rauchen ist der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für Blasenkrebs und trägt zu mehr als der Hälfte der Fälle bei.
  • Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien: Der Umgang mit giftigen Chemikalien ist ein Risikofaktor, wenn keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
  • Chronische Entzündungen: Chronische Entzündungen, zum Beispiel bei Blasensteinen oder durch Dauerkatheter, können das Risiko erhöhen. Dies stellt besonders ein Risiko für die Entwicklung von Plattenepithelkarzinom dar.

Auch wenn Sie diesen Risikofaktoren nicht ausgesetzt waren, kann die Erkrankung auftreten. Es ist wichtig, sich regelmäßig untersuchen zu lassen und auf Symptome zu achten, um frühzeitig handeln zu können. Mehr dazu erfahren Sie in der Lektion “Symptome bei Blasenkrebs”.

Wie häufig ist Blasenkrebs und wer ist betroffen?

Bei etwa 4 % aller Krebserkrankungen handelt es sich um Harnblasenkrebs. In Österreich, Deutschland und der Schweiz erkranken pro 100.000 Einwohner jedes Jahr ca. 6 Personen neu an Blasenkrebs. Männer haben ein zwei bis drei Mal höheres Risiko, Blasenkrebs zu entwickeln als Frauen. Blasenkrebs ist bei Männern die fünfthäufigste Krebsart, bei Frauen steht diese Krebsart erst an vierzehnter Stelle.

Meist wird die Diagnose im höheren Alter gestellt, am häufigsten zwischen 65 und 85 Jahren. Mehr als die Hälfte aller Blasenkrebsfälle wird in einem frühen Stadium entdeckt, was bedeutet, dass der Tumor noch nicht weit fortgeschritten ist und gut behandelt werden kann.

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AT-NONO-00245; 08/2024 | Geprüft Prim. Priv.-Doz. Dr. Anton Ponholzer: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Tumor
(„Geschwulst“)
Lokalisierte Vermehrung von Körpergewebe durch unkontrolliertes Wachstum von gutartigen oder bösartigen Zellen. Bösartige Tumore können in umliegendes Gewebe einwachsen und in entfernte Organe streuen. Der Begriff Tumor wird auch verwendet für eine Schwellung von Gewebe z.B. durch Einlagerung von Flüssigkeit im Rahmen von Entzündungsprozessen oder Blutungen.