1. Vorbereitung auf die Brustkrebstherapie

Wie geht es nach der Diagnose Brustkrebs weiter?

Die Diagnose Brustkrebs (Mammakarzinom) ist für die meisten Betroffenen erstmal ein Schock. Sie kommt oft unerwartet, denn Beschwerden gibt es in vielen Fällen keine. Häufig wird der Tumor bei einer Routineuntersuchung entdeckt. Erst durch eine Gewebeprobe stellt sich heraus, dass es sich um eine bösartige Veränderung handelt.

Nach der Diagnose beginnt eine Phase der Abklärung. Dabei wird untersucht:

  • um welche Art von Brustkrebs es sich handelt,
  • wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist,
  • ob bereits andere Körperbereiche betroffen sind,
  • welche Therapieformen notwendig und möglich sind.

Gerade diese erste Zeit nach der Diagnose kann sehr belastend sein. Bis alle Informationen vorliegen und die Therapie beginnen kann, vergeht oft einige Zeit. Weitere Informationen finden Sie in unserer Schulung „Diagnose Brustkrebs“.

Auch wenn moderne Therapien heute oft gut verträglich sind, berichten viele Patientinnen, dass sie sich nicht gesund fühlen, selbst wenn die Behandlung gut anschlägt. Es ist deshalb wichtig, gut vorbereitet zu sein und zu wissen, was Sie selbst tun können, um die Therapie zu unterstützen.

Was kann ich schon vor Therapiebeginn tun, um die Therapie besser zu vertragen und diese positiv zu beeinflussen?

In den letzten Jahren hat sich gezeigt: Sie sind der Therapie nicht nur ausgeliefert – Sie können selbst aktiv etwas beitragen. Und zwar schon bevor die Behandlung beginnt.

Eine Studie hat zwei Gruppen von Brustkrebspatientinnen untersucht: Eine Gruppe erhielt zusätzlich zur Therapie regelmäßige Ernährungsberatung und wurde motiviert, sich mehr zu bewegen – entweder 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche oder 75 Minuten intensive Bewegung, ergänzt durch zweimal wöchentliches Krafttraining. Die andere Gruppe erhielt keine dieser zusätzlichen Maßnahmen.

Das überraschende Ergebnis: Beide Gruppen erhielten die gleiche Dosis Chemotherapie . Doch bei den Frauen, die sich regelmäßig bewegten, konnte ein besseres Ansprechen auf die Chemotherapie festgestellt werden – es waren deutlich weniger lebende Tumorzellen nachweisbar. Auch die Nebenwirkungen wurden insgesamt besser vertragen.

Das bedeutet: Bewegung hat nicht nur das Wohlbefinden verbessert, sondern auch die Wirksamkeit der Therapie erhöht.

„Sie sind nicht nur ausgeliefert. Sie haben selbst Möglichkeiten, etwas dazu beizutragen, dass Sie die Chemotherapie besser vertragen – und dass sie besser wirken kann.“
– Prim. Dr. Marco Hassler

Disney-Filme: Kleine Auszeiten mit großer Wirkung

Eine kleine Studie mit Frauen, die eine Chemotherapie wegen gynäkologischer Krebserkrankungen erhalten haben, hat gezeigt: Patientinnen, die während der Chemotherapie Disney-Filme angesehen haben, fühlten sich emotional deutlich besser, waren weniger erschöpft (Fatigue ) und konnten die Therapie insgesamt als weniger belastend erleben.

Warum? Die positiven Geschichten, Musik und Bilder lenken ab, beruhigen und schenken Hoffnung – selbst in einer schwierigen Zeit.

So können Sie das für sich nutzen:

  • Machen Sie es sich während der Therapie mit einem Lieblingsfilm bequem.
  • Erstellen Sie sich eine persönliche „Wohlfühl-Playlist“ mit Filmen, die Sie zum Lächeln bringen.
  • Gönnen Sie sich bewusst kleine, schöne Momente, gerade dann, wenn Ihnen alles zu viel wird.
  • Bitten Sie Ihre Begleitperson, einen gemütlichen „Filmnachmittag“ mit Ihnen zu machen, zu Hause oder in der Klinik.

Ob es ein alter Disney-Klassiker ist oder einfach ein Film, der Ihr Herz berührt: Erlauben Sie sich Ablenkung, Freude und Leichtigkeit.

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    Geprüft Prim. Dr. Marco Hassler und Katharina Zwinz: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Chemotherapie
    Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
    Fatigue
    Häufige Begleiterkrankung von schweren Krankheiten, die mit anhaltender Müdigkeit, Kraftlosigkeit und fehlendem Antrieb einhergeht. 
    Tumor
    („Geschwulst“)
    Lokalisierte Vermehrung von Körpergewebe durch unkontrolliertes Wachstum von gutartigen oder bösartigen Zellen. Bösartige Tumore können in umliegendes Gewebe einwachsen und in entfernte Organe streuen. Der Begriff Tumor wird auch verwendet für eine Schwellung von Gewebe z.B. durch Einlagerung von Flüssigkeit im Rahmen von Entzündungsprozessen oder Blutungen.