4. Diagnose von hypertropher Kardiomyopathie (HCM)

An welche Ärztin oder welchen Arzt sollte ich mich bei Verdacht auf HCM wenden?

Wenn der Verdacht auf eine hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) besteht, ist Ihre hausärztliche Praxis die erste Anlaufstelle. Dort werden erste Untersuchungen durchgeführt und bei Bedarf eine Überweisung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt für Kardiologie ausgestellt. In der kardiologischen Ordination erfolgen dann weiterführende Untersuchungen wie ein EKG oder eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie), um die Diagnose zu sichern.

Wenn es sich um eine besondere Form der HCM handelt oder eine spezielle Therapie notwendig wird, kann eine Überweisung in ein auf HCM spezialisiertes Zentrum erfolgen. Dort arbeiten Fachleute mit viel Erfahrung in der Behandlung dieser seltenen Erkrankung.

Was erwartet mich beim ersten Arztbesuch und wie kann ich mich darauf vorbereiten?

Beim ersten Arztbesuch bei Verdacht auf eine hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) steht vor allem das Erstgespräch im Mittelpunkt. Das bedeutet: Die Ärztin oder der Arzt stellt viele Fragen zu Ihrer Gesundheit und zur Krankheitsgeschichte der Familie.

Besonders wichtig ist, ob es in der Familie bereits Fälle gibt von:

  • plötzlichem Herztod
  • ungeklärten Herzerkrankungen
  • früh aufgetretenen Herzbeschwerden

Checkliste für den ersten Arztbesuch

Damit die Ärztin oder der Arzt Sie bestmöglich beraten kann, lohnt es sich, einige Informationen bereits vor dem Termin zusammenzutragen. Besonders hilfreich ist es, wenn Sie:

  • Auffälliges im eigenen Befinden notieren (z.B. Brustschmerzen, Atemnot, Ohnmacht, Herzklopfen)
  • Unterlagen von früheren Untersuchungen und Befunde (z.B.  EKG, Ultraschall) mitbringen
  • die Familienanamnese vorbereiten – das heißt: Gibt oder gab es in Ihrer Familie
    • plötzlichen Herztod?
    • ungeklärte Herzerkrankungen?
    • früh auftretende Herzprobleme?

Auch wenn eine Herzerkrankung in der Familie nie eindeutig bekannt geworden ist, kann diese Information für die weitere Diagnostik sehr hilfreich sein. Daher lohnt es sich, vor dem Termin Informationen über die Krankengeschichte von Verwandten zusammenzutragen – vor allem über Geschwister, Eltern oder Großeltern. Diese Angaben helfen der Ärztin oder dem Arzt dabei, Ihr persönliches Risiko besser einzuschätzen und die geeigneten Untersuchungen zu planen.

Welche Untersuchungen werden zur Diagnose von hypertropher Kardiomyopathie durchgeführt?

Wenn der Verdacht auf eine hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) besteht, kommen mehrere Untersuchungen zum Einsatz. Sie helfen dabei, die Struktur und Funktion des Herzens zu beurteilen und eine Diagnose zu stellen.

Warum ist eine frühzeitige Diagnose bei HCM wichtig?

Eine frühzeitige Diagnose der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) ist wichtig, weil sie entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung sein kann.

  • Wer früh weiß, von HCM betroffen zu sein, hat die Möglichkeit, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen und damit die Prognose zu verbessern.
  • Die Diagnose ermöglicht außerdem eine Risikoeinschätzung, zum Beispiel für Herzrhythmusstörungen oder einen plötzlichen Herztod.
  • In bestimmten Fällen kann durch rechtzeitige Therapie, wie etwa einen implantierbaren Defibrillator (ICD), das Risiko schwerer Komplikationen deutlich gesenkt werden.

Eine frühe Diagnose hilft dabei, die Erkrankung besser zu kontrollieren – und trägt dazu bei, schwerwiegende Folgen zu verhindern. Wie genau die HCM verläuft, erfahren Sie in der Lektion „Verlauf und Prognose von hypertropher Kardiomyopathie (HCM)“.

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Geprüft Priv.-Doz. DDr. Daniel Dalos: Stand Juni 2025 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Elektroden
Eine Elektrode ist ein elektrisch leitendes Objekt. Diese kann sowohl außerhalb des Körpers angebracht werden, wie beim EKG, oder im Körper.
MRT
(Magnetresonanztomografie, auch Kernspintomografie)
Bildgebendes Verfahren, das sich besonders zur Darstellung von Weichteilen wie Muskeln oder Fettgewebe eignet. Magnetfelder lösen in den verschiedenen Geweben unterschiedliche Signale aus. Diese werden zu Bildern umgewandelt. Die Untersuchung ist schmerzlos und hat keine Strahlenbelastung.