2. Schutz vor schweren Infektionen

Die Empfehlungen in diesem Kurs richten sich nach dem offiziellen Schweizer Impfplan (Stand März 2025).

Impfung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten

Auch im höheren Alter bleiben Impfungen gegen sogenannte Basisinfektionen wichtig. Krankheiten wie Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf) und Keuchhusten (Pertussis) sind zwar durch Impfprogramme seltener geworden, aber längst nicht verschwunden. Ihr Immunsystem wird mit den Jahren schwächer und das Risiko für Komplikationen steigt.

Mit einer Auffrischung alle zehn Jahre die als Kombi-Impfung erfolgt, können Sie sich wirksam schützen.

Was ist Diphtherie und warum ist auch im Alter eine Impfung wichtig?

Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die:

  • die Atemwege oder Haut befallen kann,
  • durch ein gefährliches Toxin innere Organe schädigt (z.  Herzmuskel),
  • im schlimmsten Fall tödlich verläuft.

Auch wenn sie selten ist, gibt es weiterhin Fälle, auch in Europa. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, meist über Tröpfchen beim Husten oder Niesen.

Was ist Tetanus und warum ist auch im Alter eine Impfung wichtig?

Tetanus wird durch Bakterien verursacht, die in Erde und Staub vorkommen. Schon eine kleine Verletzung, z. B. beim Gärtnern, reicht aus, damit die Erreger in den Körper gelangen. Sie produzieren ein starkes Nervengift, das zu Muskelkrämpfen, Atemlähmung und wochenlangem Aufenthalt auf der Intensivstation führen kann.

Die Erkrankung ist nicht übertragbar, aber fast immer lebensgefährlich.

Was ist Keuchhusten und wann macht eine Impfung im Alter Sinn?

Keuchhusten betrifft nicht nur Kinder. Erwachsene erleben oft starke, wochenlange Hustenanfälle, Schlafstörungen, Erbrechen, sowie mögliche Komplikationen wie Rippenbrüche oder Leistenbrüche.

Besonders wichtig ist die Impfung, wenn Sie:

  • engen Kontakt zu Säuglingen haben (z.  als Großeltern),
  • in medizinischen oder betreuenden Berufen tätig sind.

Was ist FSME und in welchen Fällen ist eine Impfung sinnvoll?

FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine durch Zecken übertragene Virusinfektion. Die Krankheit kann zu:

  • Hirnhautentzündung (Meningitis),
  • Entzündung des Gehirns (Enzephalitis),
  • Lähmungen, Nervenschäden und bleibenden Beschwerden führen.

Gerade im höheren Alter treten eher die gefährlicheren Verlaufsformen der FSME auf.

FSME ist in der gesamten Schweiz verbreitet (außer im Tessin). Besonders gefährlich sind die Verläufe im höheren Lebensalter.

Die Impfung wird für alle Personen ab 1 Jahr empfohlen und verläuft nach folgendem Schema: Drei Impfungen (0-1-6 Monate) – dann sind Sie für ca. 10 Jahre geschützt.

Impfschutz besser als Zeckenschutz

Lange Kleidung, Insektenspray und Körperkontrolle nach dem Spaziergang helfen, aber schützen nicht zuverlässig vor FSME.

  • Wenn Sie viel in der Natur sind (Wandern, Garten, Picknicken), lassen Sie sich gegen FSME impfen.
  • Die ersten beiden Dosen können innerhalb eines Monats erfolgen, idealerweise im Frühjahr.
  • Die Impfung wird in allen Kantonen (außer Tessin) empfohlen und in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

Was ist RSV und warum sollte ich mich impfen lassen?

RSV steht für Respiratorisches Synzytial-Virus – ein Erkältungsvirus, das vor allem bei älteren Menschen zu schweren Atemwegserkrankungen führen kann. RSV kann verursachen:

  • Husten, Fieber, Atemnot,
  • Bronchitis oder Lungenentzündung,
  • Spitalsaufenthalte oder sogar Beatmung.

Seit Kurzem gibt es einen RSV-Impfstoff, der schweren Verläufen effektiv vorbeugen kann.

Die Empfehlung:

  • Ab 60 Jahren: bei chronischen Vorerkrankungen (Herz, Lunge, Immunsystem),
  • ab 75 Jahren: für alle, unabhängig von bestehenden Erkrankungen.
  • Impfung: einmalig, Der Schutz hält für mindestens 3 Jahre.

Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse kann variieren, fragen Sie am besten vorab nach.

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    Geprüft Prof. Dr. med. Ulrich Heininger: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.