5. Impfungen in der Stillzeit

Die Empfehlungen in diesem Kurs richten sich nach dem offiziellen Schweizer Impfplan (Stand März 2025).

Welche Impfungen kann ich als stillende Mutter bedenkenlos erhalten?

In der Stillzeit sind die meisten Impfungen erlaubt und auch sinnvoll. Anders als während der Schwangerschaft dürfen jetzt nicht nur sogenannte Totimpfstoffe, sondern auch Lebendimpfstoffe verabreicht werden. Dazu gehören zum Beispiel die Impfungen gegen Mumps, Masern und Röteln (MMR) oder Windpocken (Varizellen).

Nur die Gelbfieberimpfung sollte in der Stillzeit vermieden werden.

Können Impfstoffe über die Muttermilch auf ein Baby übergehen?

Der Impfstoff selbst wird nicht über die Muttermilch weitergegeben. Was jedoch übertragen werden kann, sind Antikörper , die der Körper der Mutter nach einer Impfung bildet.

Diese gelangen über die Muttermilch in den Verdauungstrakt des Babys und können dort dabei helfen, Krankheitserreger abzuwehren. Das Baby wird dadurch nicht geimpft, erhält aber einen gewissen passiven Schutz, solange es gestillt wird.

Welche Impfungen sollte ich jetzt nachholen, falls sie in der Schwangerschaft ausgelassen wurden?

Nach der Geburt ist ein guter Zeitpunkt, um Impfungen nachzuholen, die während der Schwangerschaft nicht empfohlen wurden, zum Beispiel:

  • Masern-Mumps-Röteln-Impfung
  • Windpocken-Impfung (Varizellen)
  • HPV-Impfung (besonders bei jungen Müttern)

Auch saisonale Impfungen wie gegen COVID-19 oder Grippe können jetzt durchgeführt werden, sofern sie noch nicht erfolgt sind.

Ist es sinnvoll, in der Stillzeit die HPV-Impfung zu starten oder fortzusetzen?

Ja, das ist möglich. Die HPV-Impfung kann in der Stillzeit problemlos begonnen oder fortgesetzt werden. Sie wird in der Schweiz bis zum 26. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen, vorausgesetzt sie wird im Rahmen der kantonalen Programme durchgeführt.

Wovor die HPV-Impfung schützt, erfahren Sie in dieser Schulung.

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    Geprüft Dr. med. Anda-Petronela Radan: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
    Antikörper
    (Immunoglobuline)
    Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
    Lebendimpfung
    Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte, funktionsfähige Viren, die in den Körper eingebracht das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern stimulieren. Lebendimpfstoffe können unter Umständen, besonders bei immungeschwächten Personen, krankheitsähnliche Symptome auslösen. Im Unterschied dazu siehe „Totimpfstoff“.