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Kurs Appetitlosigkeit bei Krebs: Lektion 5 von 6

Behandlung von Geschmacksstörungen

Eine Therapie zur Behandlung von Geschmacksstörungen gibt es bislang nicht (die Ursachen von Geschmacksveränderungen liegen meist an der Chemotherapie). Sie können jedoch Ihr Geschmacksempfinden auf unterschiedliche Weise positiv beeinflussen. So empfiehlt es sich, bei einer Aversion gegen Wurst, Fleisch oder Fisch auf Milchprodukte, Eier und Tofu umzusteigen. Meiden Sie außerdem sehr bittere und sehr süße Lebensmittel und verwenden Sie beim Kochen milde Gewürze wie Basilikum, Rosmarin oder Oregano. Bei fadem Geschmack im Mund kann es helfen, den Speichelfluss anzuregen, beispielsweise durch Kaugummis, Bonbons und Getränke. Das Ausspülen des Mundes vor dem Essen erweist sich meist ebenfalls als hilfreich.

Auch wenn Sie unter ausgeprägten Geschmacksstörungen leiden, sollten Sie den Mut nicht verlieren. In der Regel verschwindet diese Nebenwirkung schon kurz nach Ende der Therapie wieder.

Behandlung von Geschmacksstörungen: ausgewählte Ernährungsempfehlungen

Grundsätzlich sollten Sie sich nicht zwingen, Nahrung zu sich zu nehmen, die Ihnen nicht schmeckt. Das Essen in Gesellschaft von Familienangehörigen und Freunden kann vom unangenehmen Geschmack ablenken. Verzichten Sie bei Geschmacksveränderungen auf Ihre Lieblingsgerichte. So vermeiden Sie negative Erfahrungen mit diesen Speisen. Darüber hinaus können folgende Tipps beim Umgang mit Geschmacksstörungen hilfreich sein:

Tipps bei metallischem Geschmack

Leiden Sie unter einem metallischen Geschmack, empfiehlt es sich, rotes Fleisch wie Schwein oder Rind durch helles Fleisch wie Fisch oder Geflügel zu ersetzen. Die Kombination von Fleisch und Süßem (z.B. Preiselbeeren oder Apfelmus) kann ebenso eine Verbesserung bringen wie das Marinieren von Fleisch und Fisch in Sojasoße, Wein oder Fruchtsaft.

Ist Ihnen der schlechte Geschmack so zuwider, dass Sie überhaupt kein Fleisch essen können, sollten Sie ausreichend andere Eiweißquellen wie Eier, Fisch, Milchprodukte oder Kartoffeln zu sich nehmen. Spülen Sie Ihren Mund vor dem Essen kurz aus und trinken Sie etwas Bitteres wie Tonic Water, Bitter Lemon oder ungesüßten schwarzen Tee.

Tipps bei fadem, pappigem Geschmack

Schmeckt alles lasch, empfiehlt es sich, mit Gewürzmischungen wie Zwiebel- oder Kräutersalz oder mit frischen Kräutern wie Petersilie, Estragon oder Oregano zu experimentieren. Etwas Säure (z. B. Essig, Zitronensaft oder Joghurt) im Essen kann das Geschmacksempfinden ebenfalls unterstützen. Außerdem ist es ratsam, bei der Zubereitung nur wenig Würze zu benutzen und stattdessen direkt vor dem Essen nachzuwürzen.

Versuchen Sie kalte Speisen mit hohem Eiweißgehalt (Milch, Hüttenkäse, Eis, Kakao) und lutschen Sie zwischen den Mahlzeiten Bonbons, Schokolade oder Lakritz. Ein bisschen Bewegung vor dem Essen kann sowohl den Appetit als auch den Geschmack anregen.

Tipps bei bitteren Geschmack

Empfinden Sie das Essen als bitter, ersetzen Sie rotes Fleisch (Schwein, Rind, Kalb, Schaf, Lamm) durch helle oder eiweißreiche Alternativen (Geflügel, Kaninchen, Fisch).

Geprüft Dr. med. Lariza Dzirlo: Stand 9.10.2016

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