Das Fachwissen von Ärzten und anderen Experten ist wichtig für das Verständnis der eigenen Erkrankung. Doch von Zeit zu Zeit können nur Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen dabei helfen, dass man sich verstanden und nicht ganz so allein gelassen fühlt.
Roland Weißsteiner, Präsident des Tiroler Herzverbandes, erzählt Ihnen im folgenden Video von seiner persönlichen Erfahrung mit verschiedenen Therapiemaßnahmen wie der medikamentösen Behandlung, Ballondilatation, Stent-Implantation und Bypass-Operation.
Roland Weißsteiner beantwortet im Video folgende Fragen:
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Welche Therapiemaßnahmen wurden bei Ihnen eingesetzt?
Als erste die Lyse-Behandlungstherapie, und zwar ist dies die medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels. Und als zweite die Stabilisierung vom Herzen durch das Medikament, und zwar durch einen Betablocker.
In Folge ist bei mir Folgendes passiert, dass ich überstellt wurde in ein anderes Krankenhaus, weil in dem Krankenhaus, wo ich die Erstversorgung bekommen habe, keine Herzkatheter-Station zur Verfügung war. In dem Krankenhaus bin ich dann ballondilatiert worden, das heißt, ein Ballon wird mit Herzkatheter eingeführt, der Ballon wird unter starken Druck aufgeblasen, und durch diese Blähungen von dem Ballon werden die Plaque, die sich an der Seite des Gefäßes angehaftet haben, an die Gefäßwand gedrückt, und der Durchfluss vom Blut ist dann wieder gegeben.
Das war aber dann nicht so. Ich bin dann zehn Jahre mit diesem System, natürlich dann moderner mit Einsetzen von Stents, weiter behandelt worden. Es hat mir natürlich zehn weitere Jahre geholfen.
1999 ist dann eine Bypass-Operation gemacht worden bei mir, und durch diese Operation erhielt ich wieder bessere Lebensqualität.
Und was halt noch ist, ist das auch in Folge. Weil der Bypass ist keine Arterie, sondern das ist ein anderes Gefäß. Die Vene wird da hergenommen. Die hat nicht die Haltbarkeit wie eine Arterie. Jetzt ist es dann so, dass man auch in diesem Bypass Stents gesetzt hat. Jetzt habe ich heute natürlich in den Bypässen Stents. Es klingt zwar schaudernd, aber ich habe dadurch mein Leben erhalten, wo ich sonst sicherlich nicht durchgekommen wäre.
Wie haben Sie diese Eingriffe erlebt und verschwanden die Symptome dadurch?
Ja, da ist eigentlich kurz zu sagen: Meistens verschwinden dann diese Symptome wieder durch diese Therapie. Und es ist natürlich eine sehr starke psychische Belastung, das ist klar. Aber wenn die Symptome wieder verschwinden, hat man Schmerzen, und dann geht das wieder ganz normal.
Hatten Sie Nebenwirkungen von Ihren Medikamenten?
Speziell Nebenwirkungen hatte ich vom Nitroglyzerin, weil Nitroglycerin nimmt man, wenn die Gefäßenge spürbar ist, dass das Gefäß sich wieder weitet. Aber natürlich ist da die Nebenwirkung die Kopfschmerzen und auch ein Blutdruckabfall. Deshalb ist unbedingt zu raten, dass man Nitroglyzerin nie im Stehen einnimmt, das wäre dann wirklich gefährlich, dass man zusammenbrechen könnte.