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Kurs Lebensqualität bei Darmkrebs: Lektion 4 von 6

Leben mit einem künstlichen Darmausgang (Stoma)

Ein künstlicher Darmausgang (Stoma, Anus praeter) ist für Sie zunächst verständlicherweise eine große Umstellung. Nicht nur der Umgang mit dem neuen Darmausgang muss gelernt werden, auch die persönliche Hemmschwelle und Angst vor Reaktionen des Umfelds kann belastend sein. Doch ein künstlicher Darmausgang ist heutzutage kaum mehr mit Einschränkungen verbunden. Mit einigen Tipps fällt der Umgang mit dem Stoma leichter.

Tipps zum Umgang mit einem Stoma

Die Heilungsphase

Nach der Operation müssen die Wundränder erst komplett verheilen. Bis dahin kann es zu Schmerzen kommen. Das Wechseln der Stomabeutel kann sich anfangs unangenehm anfühlen. Doch diese Phase ist kurz, bald fühlt sich künstlicher Darmausgang ganz natürlich an.

Ernährung mit Stoma

Die Ernährung mit einem Stoma ist vergleichbar mit der, die alle Patienten nach einer Darmoperation beachten müssen. Allerdings gibt es einige Lebensmittel, die durch faserige oder schwer verdauliche Anteile zu einer Stomablockade führen können und die Sie weglassen müssen. Dazu gehören Nüsse, Spargel, Stangensellerie (Staudensellerie), Rhabarber, Weintrauben (ohne Schalen und Kerne sind Trauben in Ordnung), Zitrusfrüchte, Ananas und Pilze. Generell sollten Sie Obst besser schälen, besonders wenn es sich um Obstsorten mit fester oder zäher Schale handelt.

Akzeptanz

Für viele Menschen ist es zunächst unangenehm oder sogar mit Ekelgefühlen verbunden, dass der eigene Darm sich über die Bauchdecke entleert und der Stuhl in Beuteln gesammelt wird. Doch denken Sie immer daran, dass sehr viele Menschen weltweit problemlos dauerhaft mit einem Stoma leben. Haben Sie ein dauerhaftes Stoma, dann gehört dieses ab jetzt genauso zu Ihrem Körper wie alles andere an Ihnen. Sie sollten lernen, es als einen nicht mehr änderbaren Teil anzunehmen und zu akzeptieren.

Kaum Einschränkungen

Menschen mit Stoma treiben Sport, machen Paartanz, gehen aus und haben auch ansonsten kaum Einschränkungen. Tasten Sie sich langsam an Freizeitaktivitäten heran und gewöhnen Sie sich in Ruhe an den Umgang mit dem Stoma. Denken Sie positiv: Sie haben immerhin einen Darmkrebs überwunden, der künstliche Darmausgang mag zwar lästig sein, ist aber kein Grund, sich am Leben hindern zu lassen.

Hilfe und Austausch

Schon vor der Operation und auch in der ersten Zeit mit Stoma zeigt Ihnen geschultes Pflegepersonal oder ein spezieller Stomatherapeut den Umgang mit dem Stoma. Selbsthilfegruppen können in der folgenden Zeit hilfreiche Anlaufstellen sein. Dort können Sie sich mit anderen Stomapatienten austauschen und erhalten hilfreiche Tipps und aufmunternde Gespräche.

Bewegung, Sport, Gewichtskontrolle

Krebs und die Behandlung können zum Verlust von Gewicht und Muskelmasse führen. Nach der Therapie ist es an der Zeit, den Körper wieder schonend aufzubauen. Für die Genesung können physiotherapeutische Maßnahmen, Bewegung und Sport förderlich sein.

Geprüft Dr. med. Lariza Dzirlo: Stand 9.10.2016

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