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Kurs Lebensqualität bei Darmkrebs: Lektion 5 von 6

Tipps bei psychischen Problemen: Selbsthilfe und Beratungsangebote

Während der Erkrankung und Therapie haben Sie Ängste, Sorgen, Schmerzen und Hoffnungen überstanden. Doch wenn Sie die Therapie endlich hinter sich haben, fallen Sie möglicherweise genau dann in ein tiefes Loch mit psychischen Problemen. Sie haben sich äußerlich und innerlich verändert. Die Angst vor den Nachsorgeuntersuchungen und möglichen Rückfällen bleibt im Hinterkopf.

Krebs und Behandlung können längerfristige körperliche und psychische Nachwirkungen haben. Kein Wunder also, wenn Sie sich durch den ein oder anderen Tiefpunkt kämpfen müssen.

Der wichtigste Schritt: Gestehen Sie sich selber ein, wenn Sie es alleine nicht schaffen. Es gibt zahlreiche Hilfsangebote, die Sie nutzen können.

Professionelle Hilfe

Fühlen Sie sich plötzlich müde, antriebslos und depressiv, dann sollte Sie der erste Weg zu Ihrem Arzt führen, um körperliche Ursachen auszuschließen. Bei psychischen Problemen haben Sie viele Möglichkeiten, sich externe Hilfe zu holen. Das kann ein Psychotherapeut oder Psychologe sein, doch auch Seelsorger, Beratungsstellen und Gesprächsangebote der behandelnden Klinik können helfen. Wichtig: Machen Sie so bald wie möglich den ersten Schritt. Fällt es Ihnen schwer, dann bitten Sie einen nahestehenden Freund oder Angehörigen, sich nach Hilfsmöglichkeiten zu erkundigen und einen Termin für Sie zu vereinbaren.

Familie und Freunde

Es muss nicht immer professionelle Hilfe sein. Freunde und Verwandte helfen gerne. Für Angehörige kann es oft weniger Belastung und sogar eine große Erleichterung darstellen, wenn sie Ihnen aktiv helfen dürfen und nicht hilflos danebenstehen müssen. Vertrauen Sie Ihren Lieben und sprechen Sie offen über Ihre Probleme. Verheimlichen lassen sich Sorgen, Ängste oder Depressionen langfristig meist sowieso nicht. Wer Ihnen nahesteht, der spürt, wenn etwas nicht stimmt.

Selbsthilfegruppen

Sie sind mit Ihrer Erkrankung nicht allein. Über 100.000 Menschen sind in Deutschland und Österreich ebenfalls von Darmkrebs betroffen. Tauschen Sie sich online mit Betroffenen aus oder nehmen Sie an Selbsthilfegruppen teil. Reine Darmkrebsgruppen gibt es zwar selten, doch je nach Problematik können Sie sich auch an Selbsthilfegruppen für Menschen mit Krebs, mit künstlichem Darmausgang oder mit Depressionen wenden.

Rehabilitation

Bei einer Rehabilitationsmaßnahme verbringen Sie einige Zeit in einer spezialisierten Kurklinik oder Nachsorgeklinik. Dort können Sie zu Kräften kommen, andere Betroffene kennenlernen und erhalten kompetente Hilfe zu allen Punkten, die für Sie wichtig sind (Physiotherapie, Ernährungsberatung, Stomaberatung oder Beratung zu sozialrechtlichen Fragen). Oft ist eine Rehabilitation übrigens auch ambulant von zu Hause aus möglich.

Geprüft Dr. med. Lariza Dzirlo: Stand 9.10.2016

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