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Kurs Lungenhochdruck verstehen: Lektion 4 von 7

So stellt die Ärztin / der Arzt die Diagnose Lungenhochdruck

Symptome wie Leistungsabfall, Müdigkeit oder Atemnot können unterschiedlichste Ursachen haben. Lungenhochdruck ist nur eine von vielen Möglichkeiten, und nicht gerade die häufigste. Deshalb kann es eine ganze Zeit dauern, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Dazu kommt noch: Im Gegensatz zum Blutdruck kann der Lungenhochdruck nicht so einfach gemessen werden. Um Klarheit zu erlangen, ist eine Kombination aus verschiedenen Verfahren notwendig.

Diese Diagnoseverfahren kommen zum Einsatz

Bei einer Anamnese befragt die Ärztin / der Arzt Sie genau nach allen Informationen, die Aufschluss über die Probleme geben können.

Dazu gehören zum Beispiel detaillierte Fragen nach Ihren Symptomen, nach früheren Erkrankungen, nach Einnahme von Medikamenten, nach Erkrankungen in Ihrer Familie und Ihrem Lebenswandel.

Auf dem Röntgenbild können sich Veränderungen an Herz und Lunge zeigen.

Für die Diagnosestellung wird eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs vorgenommen. Wenn das Herz vergrößert ist oder die Lungengefäße sich verändert haben, wird dies häufig auf dem Röntgenbild sichtbar. Allerdings zeigen sich hier erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf Veränderungen, ein unauffälliges Röntgenbild schließt also eine PAH nicht aus.

Mit dem Elektrokardiogramm (EKG) werden Ihre Herzaktionen aufgezeichnet.

Für diese Untersuchung werden Elektroden an Ihren Körper geklebt, welche die elektrischen Impulse des Herzens aufzeichnen. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Das EKG alleine ergibt keinen Beweis auf einen Lungenhochdruck, kann aber wertvolle Hinweise liefern.

Eine spezielle Ultraschalluntersuchung des Herzens bringt oft deutlicheren Aufschluss.

Diese Untersuchung heißt transthorakale Echokardiografie (TTE). Dabei wird ein Ultraschallkopf von außen auf den Brustkorb gesetzt und zeichnet die Herzbewegungen und Herzklappenfunktion genau auf.

Mit diesem einfachen Test überprüft die Ärztin / der Arzt Ihre Leistungsfähigkeit.

Beim Sechs-Minuten-Gehtest misst die Ärztin / der Arzt die Strecke, die Sie in sechs Minuten auf ebenem Boden zurücklegen können. Abhängig von Ihrem Alter, Geschlecht und Trainingszustand können Vergleiche zu gesunden Menschen angestellt werden. Hier zeigt sich, ob und in welchem Maß Ihre Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist.

Lungentests geben vor allem Hinweise auf eine zugrunde liegende Lungenerkrankung.

Zu den Lungenfunktionstests gehört zum Beispiel die Spirometrie. Dabei atmen Sie kurzzeitig durch ein Mundstück in ein Gerät, welches die Atemmenge, den Atemfluss und das Lungenvolumen misst.

Bestimmte Blutwerte (proBNP) können Aufschluss geben.

Veränderungen werden zum Beispiel bei der Blutgasanalyse oder bei den roten Blutkörperchen sichtbar. Außerdem können verursachende Erkrankungen wie HIV, Hepatitis oder Blutmarker von Autoimmunerkrankungen im Blut nachgewiesen oder ausgeschlossen werden.

Mit diesem bildgebenden Verfahren können die Blutgefäße in Lunge und Herz sichtbar gemacht werden.

Vor der Untersuchung bekommen Sie eine Infusion mit einem Kontrastmittel. Sie werden dann in eine „Röhre“ geschoben, in der mittels Röntgenstrahlen genaue Bilder von den betroffenen Organen aufgenommen werden können.

Besteht ein dringender Verdacht auf Lungenhochdruck, kann mit einem Rechtsherz-Katheter der Druck in der Lungenarterie direkt gemessen werden.

In einer kleinen Operation wird ein feiner Kunststoffschlauch durch ein Blutgefäß bis zum Herzen geschoben. Dort kann die behandelnde Ärztin / der behandelnde Arzt den Blutdruck im Herz und in den Gefäßen messen und die endgültige Diagnose stellen.

Eine frühe Diagnose ist wichtig

Nicht alle der genannten Diagnoseverfahren werden immer eingesetzt, manchmal steht schon nach wenigen Untersuchungen die Diagnose fest. Wie bei vielen anderen Erkrankungen ist auch bei Lungenhochdruck eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig: Je eher die Behandlung begonnen werden kann, umso besser sind die zu erwartenden Ergebnisse.

Wussten Sie schon

Es gibt spezielle Experten-Zentren für PH, die viel Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von Lungenhochdruck haben. Wenn bei Ihnen der Verdacht auf PH besteht, sollten Sie sich an ein solches Zentrum überweisen lassen.

In Österreich sind das zum Beispiel die Lungenhochdruckzentren an den drei Universitätskliniken Wien, Graz und Innsbruck oder das Referenzzentrum für Pulmonale Hypertension in Linz. Kontaktdaten zu diesen Spezialzentren finden Sie hier. Auch in Deutschland und der Schweiz stehen Ihnen spezialisierte Zentren zur Verfügung.

Geprüft Univ.-Prof.in Dr.in Irene Lang: Stand Januar 2019

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Dieser Kurs ist Teil der Kursreihe „Leben mit Lungenhochdruck“

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