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Kurs Pankreaskarzinom verstehen: Lektion 1 von 6

Von der gesunden Bauchspeicheldrüse zum Pankreaskarzinom

Video Transkript

Was ist die Bauchspeicheldrüse?

Die Bauchspeicheldrüse ist ein drüsiges Organ, wie der Name schon sagt. Sie hat mit anderen Speicheldrüsen gemein, dass sie Enzyme produziert, die für die Verdauung wichtig sind. Es kommen in der Bauchspeicheldrüse sowohl Enzyme für die Verdauung vor, die die Nährstoffe Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette aufschließen, als auch Hormone. Das ist das Insulin, das Glukagon, das für den Blutzuckerstoffwechsel wichtig ist.

Die Bauchspeicheldrüse ist in der Bauchhöhle beziehungsweise hinter der Bauchhöhle lokalisiert. Dort wird sie mit Blut versorgt und gibt auch die Hormone an den Blutstrom ab beziehungsweise die Verdauungs-Enzyme an den Gastrointestinaltrakt (Verdauungstrakt), und zwar konkret an den Zwölffingerdarm.

Wie ist die Bauchspeicheldrüse aufgebaut?

Die Bauchspeicheldrüse besteht aus einem Bauchspeicheldrüsenkopf, aus einem Bauchspeicheldrüsenkörper und aus einem Bauchspeicheldrüsenschwanz. Der Bauchspeicheldrüsenkopf ist auf der rechten Körperseite gelegen. Die Bauchspeicheldrüse insgesamt liegt sehr zentral in der Mitte.

Der Bauchspeicheldrüsenkopf, eben auf der rechten Seite gelegen, ist vom Zwölffingerdarm umgeben. Und der Gallengang, der die Galle von der Leber in den Zwölffingerdarm transportiert, verläuft durch den Bauchspeicheldrüsenkopf hindurch.

Welche Funktionen erfüllt die Bauchspeicheldrüse?

Die Bauchspeicheldrüse ist wichtig einerseits für die Verdauung der Nährstoffe, sowohl für die Kohlenhydrate, für die Fette als auch für die Eiweißstoffe. Es werden sogenannte Enzyme in den Gastrointestinaltrakt, in den Zwölffingerdarm, abgegeben, um dort die Nährstoffe aufzuschließen und für die Verdauung bereit zu machen.

Auf der anderen Seite ist es ein Hormon-produzierende Organ. Haupthormon ist das Insulin und Glukagon, die für den Blutzuckerstoffwechsel, die Verwertung des Blutzuckers, notwendig sind.

Wie entsteht ein Pankreaskarzinom?

Also Pankreaskarzinom oder Bauchspeicheldrüsenkrebs entsteht aus dem Drüsenkörper. Die Zellen, die diesen Düsenkörper aufbauen, kleiden sowohl die Drüsengänge als auch die kleinsten Läppchen aus. Und aus diesen Zellen kann das Pankreaskarzinom entstehen.

Es gibt auch Zellen, die den Pankreas-Ausführungsgang auskleiden. Daraus entstehen spezielle Tumoren in der Bauchspeicheldrüse, die IPMNs genannt werden.

Der klassische Bauchspeicheldrüsenkrebs entsteht aber aus den Läppchen- und Drüsenstrukturen der Bauchspeicheldrüse.

Welche Risikofaktoren sind bekannt?

Risikofaktoren zur Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es einige, die bekannt sind. Eindeutig bekannt sind Rauchen sowie eine stattgehabte Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine Pankreatitis, die eine erhöhte Neigung zur Entwicklung von Bauchspeicheldrüsenkrebs bedingt.

Weitere Umweltfaktoren sind Fettsucht, hyperkalorische Ernährung und Alkohol, wobei hier der enge Zusammenhang noch nicht eindeutig hergestellt wurde.

Wichtig zu nennen sind auch genetische Faktoren, die im Verlauf der Zeit zur Entstehung eines Bauchspeicheldrüsenkrebs führen können.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Diabetes & Pankreaskarzinom?

Diabetes, die Blutzuckerkrankheit, ist ein Frühwarnsignal für eine eventuelle Entstehung eines Bauchspeicheldrüsenkrebses beziehungsweise ist ein Frühwarnsignal, dass unter Umständen in der Bauchspeicheldrüse ein Karzinom wächst. Es entsteht dadurch, dass durch das Wachsen des Bauchspeicheldrüsenkrebses es zu einer Entzündung kommt, zu einer Veränderung der Funktion der Bauchspeicheldrüse. Die Insulin produzierenden Zellen reduzieren ihre Funktion, und so kommt es zum Auftreten von Diabetes. Das heißt: Diabetes ist nicht die Ursache für das Auftreten von Bauchspeicheldrüsenkrebs, sondern ist ein Frühsignal, ein Warnsignal, dass hier unter Umständen Bauchspeicheldrüsenkrebs vorhanden ist.

Geprüft Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Schindl: Stand 07.12.2018

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