Zurück zur Kursübersicht

Kurs Übelkeit bei Krebs: Lektion 4 von 6

Angst und Stress als Auslöser für Übelkeit

Manchmal wird starkes Unwohlsein schon durch die Diagnose Krebs sowie die daraus resultierenden Ängste ausgelöst. Unsere Lektion informiert Sie darüber, wie Angst und Stress zu Übelkeit führen, wann Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten und welche Mittel und Methoden gegen Angst und Stress helfen.

Angst und Stress als Ursachen für chronische Übelkeit

Die Diagnose Krebs ist für die meisten Patienten ein Schock und eine große psychische Belastung. Die damit verbundenen Ängste und der seelische Stress können zu einer Ausschüttung großer Mengen des Stresshormons Cortisol in der Nebenniere führen. Dieses bewirkt, dass sich Ihre Atmung beschleunigt, Ihr Herz schneller schlägt und Ihre Muskulatur stärker durchblutet wird.

Die dafür benötigte Energie wird aus dem Magen-Darm-Trakt abgezogen und fehlt somit bei den Verdauungsprozessen. Daher wird in solchen Belastungssituationen die Nahrung nicht mehr regulär weitertransportiert. In milderen Verlaufsformen kommt es zu Bauchdrücken und Übelkeit, im Extremfall zum Erbrechen oder zu Durchfall. Oftmals hält dieses Problem so lange an, bis die Ursache, in diesem Fall der Krebs, beseitigt ist.

Warum löst Krebs so starke Ängste aus?

Obwohl in Deutschland mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben als an Krebs, haben mehr Menschen Angst vor einem Tumor als vor einem Herzinfarkt. Eine große Rolle hierbei spielt die Furcht vor dem Unbekannten. Vielen Beteiligten ist nicht klar, was die Krebserkrankung im Einzelfall bedeutet.

So denken viele Patienten bei der Diagnose Krebs sofort ans eigene Sterben, an Schmerzen oder starke Nebenwirkungen. Dabei gibt es viele verschiedene Krebserkrankungen, die sich hinsichtlich der Prognose, der Therapie oder häufiger Komplikationen zum Teil deutlich voneinander unterscheiden.

Oftmals wird die eigene Einstellung durch Erfahrungen beeinflusst, welche die Betroffenen mit Krebsfällen in ihrer Familie, ihrem Freundeskreis oder in ihrem weiteren Umfeld gemacht haben. Oft trügt dabei die Erinnerung. Während günstige Krankheitsverläufe schnell in Vergessenheit geraten, bleiben ungünstige besonders stark im Gedächtnis haften.

Wussten Sie, dass Akupunktur möglicherweise die Übelkeit während einer Chemotherapie lindern kann? Sprechen Sie am besten im Vorfeld einer Chemotherapie mit Ihrer Krankenkasse über eine mögliche Kostenübernahme für eine Akupunktur-Behandlung.

Wann ist professionelle Hilfe sinnvoll?

Sind Sie an Krebs erkrankt, ist ein Teil Ihrer Ängste durchaus real und berechtigt. Kreisen Ihre Gedanken aber nur noch um Dinge, die Sie ängstigen, und haben Sie deshalb Probleme, Ihren Alltag zu bewältigen, ist es ratsam, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gleiches gilt, wenn Sie auf den Stress und Ihre Ängste mit Übelkeit und Erbrechen reagieren, da diese Symptome zu Mangelernährung und Gewichtsabnahme führen können.

In großen Krebszentren gibt es mittlerweile Beratungsangebote von Experten verschiedener Fachrichtungen wie Sozialarbeiter, Psychologen und Pädagogen. Oft umfasst das Angebot auch Gesprächskreise für Betroffene und/oder Angehörige sowie Entspannungskurse unter professioneller Anleitung.

Geprüft Dr.med. Adalbert Weißmann: Stand 08.10.2016

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.