Mittlerweile stehen zahlreiche wirksame Medikamente zur Vorbeugung und Behandlung der Übelkeit zur Verfügung
Vorbeugende Maßnahmen
Diese sogenannten Antiemetika werden je nach zu erwartender Stärke und voraussichtlichem zeitlichen Verlauf des Unwohlseins eingesetzt. In der Regel sind diese Arzneimittel fester Bestandteil der Chemotherapie sowie der Strahlentherapie, sofern diese mit einem hohen Risiko für auftretende Übelkeit verbunden ist.
Auf die vorbeugenden Mittel in Form von Infusionen, Tabletten oder Kapseln sollten Sie auch dann nicht verzichten, wenn Sie eher unempfindlich gegen entsprechende Nebenwirkungen sind.
Die Übelkeit als Begleiterscheinung einiger Zytostatika können Sie nicht willentlich in den Griff bekommen. Haben Sie erst einmal häufiger erbrochen, kann sich ein sogenanntes antizipatorisches Erbrechen entwickeln. Dabei „lernt“ Ihr Körper, beispielsweise den Anblick eines Arztkittels mit einem Brechreiz zu verbinden. In diesem Fall lässt sich auch mit Arzneimitteln nur noch schwer etwas gegen die Übelkeit ausrichten.
Möglichkeiten zur Behandlung der Übelkeit
Wird Ihnen trotz vorbeugender Maßnahmen schlecht, kann Ihr Arzt Ihnen höher dosierte, zusätzliche oder andere Medikamente verordnen. Die antiemetische Therapie stützt sich auf drei Medikamentenklassen, die sich abhängig vom jeweiligen Bedarf und dem emetischen Risiko miteinander kombinieren lassen.
Serotonin-Rezeptor-Antagonisten
Diese Mittel blockieren die Serotonin-Rezeptoren, die eine wichtige Rolle bei der Auslösung des Brechreflexes spielen. Sie wirken besonders gut bei Übelkeit am Tag der Chemotherapie.
Neurokinin-Rezeptor-Antagonisten
Hierbei handelt es sich um Medikamente, welche die Wirkung des Neurotransmitters Substanz P. blockieren. Sie kommen bei moderat und hoch brechreizauslösenden Chemotherapien sowohl am Tag der Behandlung als auch danach zum Einsatz.
Glukokortikoide
Diese Kortisonabkömmlinge verstärken die Wirkung anderer Antiemetika.
Weitere Medikamente
Schlägt die Standardtherapie gegen Übelkeit nicht an, können noch weitere Medikamente zur Anwendung kommen, beispielsweise:
- Dopaminantagonisten,
- Benzodiazepine,
- Neuroleptika und
- Antihistaminika.
Geprüft Dr.med. Adalbert Weißmann: Stand 08.10.2016