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Kurs Übelkeit bei Krebs: Lektion 2 von 6

Behandlung der Übelkeit

Mittlerweile stehen zahlreiche wirksame Medikamente zur Vorbeugung und Behandlung der Übelkeit zur Verfügung

Vorbeugende Maßnahmen

Diese sogenannten Antiemetika werden je nach zu erwartender Stärke und voraussichtlichem zeitlichen Verlauf des Unwohlseins eingesetzt. In der Regel sind diese Arzneimittel fester Bestandteil der Chemotherapie sowie der Strahlentherapie, sofern diese mit einem hohen Risiko für auftretende Übelkeit verbunden ist.

Auf die vorbeugenden Mittel in Form von Infusionen, Tabletten oder Kapseln sollten Sie auch dann nicht verzichten, wenn Sie eher unempfindlich gegen entsprechende Nebenwirkungen sind.

Die Übelkeit als Begleiterscheinung einiger Zytostatika können Sie nicht willentlich in den Griff bekommen. Haben Sie erst einmal häufiger erbrochen, kann sich ein sogenanntes antizipatorisches Erbrechen entwickeln. Dabei „lernt“ Ihr Körper, beispielsweise den Anblick eines Arztkittels mit einem Brechreiz zu verbinden. In diesem Fall lässt sich auch mit Arzneimitteln nur noch schwer etwas gegen die Übelkeit ausrichten.

Möglichkeiten zur Behandlung der Übelkeit

Wird Ihnen trotz vorbeugender Maßnahmen schlecht, kann Ihr Arzt Ihnen höher dosierte, zusätzliche oder andere Medikamente verordnen. Die antiemetische Therapie stützt sich auf drei Medikamentenklassen, die sich abhängig vom jeweiligen Bedarf und dem emetischen Risiko miteinander kombinieren lassen.

Serotonin-Rezeptor-Antagonisten

Diese Mittel blockieren die Serotonin-Rezeptoren, die eine wichtige Rolle bei der Auslösung des Brechreflexes spielen. Sie wirken besonders gut bei Übelkeit am Tag der Chemotherapie.

Neurokinin-Rezeptor-Antagonisten

Hierbei handelt es sich um Medikamente, welche die Wirkung des Neurotransmitters Substanz P. blockieren. Sie kommen bei moderat und hoch brechreizauslösenden Chemotherapien sowohl am Tag der Behandlung als auch danach zum Einsatz.

Glukokortikoide

Diese Kortisonabkömmlinge verstärken die Wirkung anderer Antiemetika.

Weitere Medikamente

Schlägt die Standardtherapie gegen Übelkeit nicht an, können noch weitere Medikamente zur Anwendung kommen, beispielsweise:

  • Dopaminantagonisten,
  • Benzodiazepine,
  • Neuroleptika und
  • Antihistaminika.

Geprüft Dr.med. Adalbert Weißmann: Stand 08.10.2016

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.