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Kurs Übelkeit bei Krebs: Lektion 3 von 6

Hausmittel gegen die Übelkeit bei Krebs

Hausmittel gegen die Übelkeit wie Tees, Ingwer und Nahrungsergänzungsmittel können eine medikamentöse Behandlung der Übelkeit unterstützen, jedoch nicht ersetzen.

Ernährungstipps bei Unwohlsein

Folgende Ernährungstipps und Hausmittel gegen die Übelkeit helfen Ihnen dabei, das Unwohlsein zu vermeiden oder zu unterdrücken:

  • Essen Sie viele kleine Mahlzeiten, statt wenige große.
  • Bevorzugen Sie leichte Kost.
  • Essen und trinken Sie langsam.
  • Verzichten Sie auf sehr süße, fetthaltige, stark riechende oder blähende Speisen.
  • Verzehren Sie keine gebundenen Soßen oder Suppen.
  • Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Günstig sind kalte Getränke.
  • Vermeiden Sie Essensgerüche außerhalb der Mahlzeiten.
  • Entspannen Sie sich nach dem Essen, legen Sie sich dabei aber nicht flach hin.
  • Tragen Sie lockere, am Oberkörper und Bauch nicht einengende Kleidung.
  • Sorgen Sie für Ablenkung und Entspannung. Rufen Sie Familienangehörige oder Freunde an, sehen Sie fern oder hören Sie Musik.
  • Lutschen Sie Eiswürfel oder Mentholtabletten (nicht bei Schleimhautentzündungen im Mundbereich).

Verzichten Sie während der Übelkeit außerdem auf Ihre Lieblingsspeisen, da Sie sonst eine Abneigung dagegen entwickeln könnten

Helfen Cannabinoide gegen die Übelkeit?

Die aus der Marihuana-Pflanze gewonnenen Cannabinoide haben nach derzeitigem Kenntnisstand keine Vorteile gegenüber den herkömmlich eingesetzten Antiemetika. Bislang ist auch zu wenig über mögliche Wechselwirkungen zu anderen Mitteln gegen Übelkeit oder den eigentlichen Krebsmedikamenten bekannt.

Trotz dieser Vorbehalte finden Cannabinoide in der Krebstherapie Anwendung, wenn kein anderes Arzneimittel (mehr) gegen das Unwohlsein hilft. In Deutschland wurde allerdings bislang kein künstlich hergestelltes Cannabinoid als Medikament gegen Übelkeit bei Krebs zugelassen. Ärzte können entsprechende Wirkstoffe aber zum sogenannten „off-label-use“ verordnen, das heißt, für einen Anwendungsbereich, für den sie eigentlich nicht zugelassen sind. Ebenso ist es den Medizinern möglich, Cannabinoide als individuell zubereitete Rezepturarzneimittel zu verordnen, die in der Apotheke aufbereitet werden.

Geprüft Dr.med. Adalbert Weißmann: Stand 08.10.2016

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.