5. Mein Beitrag zur Therapie bei feuchter AMD

Wie kann ich mich gut auf die Behandlung vorbereiten?

Eine gute Vorbereitung hilft dabei, die Behandlung möglichst reibungslos und sicher durchzuführen. Schon mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie selbst viel zur Sicherheit beitragen:

  • Bringen Sie aktuelle Befunde mit. Dazu zählen bildgebende Untersuchungen, Laborbefunde und ein Patientenbrief der vorher behandelnden Augenärztin oder des Augenarztes. Die Therapie wird anhand dieser Unterlagen genau auf Ihre Situation abgestimmt.
  • Informieren Sie über frühere Behandlungen Ihrer feuchten AMD. Wenn Sie bereits Anti-VEGF-Medikamente erhalten oder bestimmte Mittel nicht vertragen haben, ist das für die Planung wichtig.
  • Melden Sie bekannte Allergien, vor allem gegen Medikamente oder Desinfektionsmittel.
  • Verzichten Sie am Tag der Behandlung auf Augen-Make-up. Mascara, Lidschatten oder Kajal können das Infektionsrisiko erhöhen, weil sie Keime ins Auge bringen können.

Tipps zur Vorbereitung auf die Behandlung

Viele Menschen machen sich vor der ersten Spritze ins Auge Sorgen, das ist ganz normal.  Dabei kann es helfen zu wissen, dass die Behandlung ein standardisiertes Verfahren ist, bei dem genau kontrolliert wird, dass alles nach Plan abläuft. Das Auge wird sorgfältig desinfiziert und mit Tropfen betäubt. Die meisten Menschen berichten danach, dass der Eingriff nicht so schlimm war, wie sie ihn sich vorgestellt hatten.

Die Injektion ins Auge kann beunruhigend wirken, mit guter Vorbereitung lässt sich die Behandlung aber gut bewältigen:

  • Informieren Sie sich: Zu wissen, was passiert, gibt Sicherheit.
  • Nutzen Sie Entspannungstechniken: Setzen Sie sich bequem hin, lassen Sie die Schultern locker und schließen Sie die Augen. Atmen Sie langsam durch die Nase ein und zählen Sie dabei bis vier. Halten Sie den Atem kurz an, und atmen Sie dann ruhig durch den Mund aus, während Sie bis sechs zählen. Wiederholen Sie die Übung einige Male und konzentrieren Sie sich dabei ganz auf Ihren Atem. So kann sich Ihr Körper entspannen.
  • Denken Sie positiv: Die Behandlung hilft, das Sehen zu erhalten. Das lohnt sich!
  • Sprechen Sie über Ihre Sorgen: Tauschen Sie sich mit Angehörigen oder der Augenärztin/dem Augenarzt aus.
  • Nehmen Sie eine Begleitperson mit: Das gibt Rückhalt, und Sie müssen nach der Behandlung nicht alleine nach Hause fahren.

Was kann ich selbst tun, um den Therapieerfolg zu unterstützen?

Die Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration wird von einem spezialisierten medizinischen Team durchgeführt. Aber auch Sie selbst können viel dazu beitragen, dass sie gut wirkt.

  • Achten Sie auf Ihr Sehvermögen:
    Ein einfaches Hilfsmittel dafür ist das sogenannte Amsler-Gitter. Es sieht aus wie ein gleichmäßiges Gittermuster. Schauen Sie mit einem Auge darauf, und prüfen Sie, ob die Linien noch gerade erscheinen. Das tun sie idealerweise täglich. Wenn die Linien plötzlich gewellt wirken oder sich verformen, kann das ein Zeichen für Flüssigkeit in der Netzhaut sein. Fachleute sprechen von Metamorphopsien. In diesem Fall sollten Sie rasch eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufsuchen, möglicherweise muss das Therapieintervall angepasst werden. Den Test mit Erklärung finden Sie hier.
  • Wichtige Unterlagen mitnehmen:
    Beim ersten Termin sollten Sie alle bisherigen Befunde, Bildgebungen und Berichte dabeihaben. Das hilft, Ihre Behandlung individuell und zielgerichtet zu planen. Manche Unterlagen können auch für die Folgetermine notwendig sein.
  • Kommen Sie verlässlich zu den Terminen:
    Regelmäßige Kontrollen
    sind notwendig, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und eine Verschlechterung des Sehvermögens zu verhindern. Nur wenn Auffälligkeiten rechtzeitig entdeckt werden, kann entgegengesteuert werden.

Gesunde Ernährung bei AMD

Die Ernährung spielt bei der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) eine wichtige Rolle. Ziel einer gesunden Ernährung ist es, bestimmte Stoffe aufzunehmen, die antioxidativ und entzündungshemmend wirken. So können Zellschäden reduziert und die Netzhaut geschützt werden. Dazu zählen insbesondere Lutein, Zeaxanthin, sowie Vitamine und Spurenelemente wie Zink und Kupfer.

  • Mediterrane Ernährung: viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse
  • Regelmäßiger Fischverzehr: z.B. Lachs; mindestens zweimal pro Woche
  • Grünes Blattgemüse: z.B. Spinat, Grünkohl
  • Gezielte Nahrungsergänzung (AREDS2-Formel) mit Vitamin C, Vitamin E, Zink, Kupfer sowie Lutein und Zeaxanthin nach Rücksprache mit der Augenärztin/dem Augenarzt
  • Zu vermeiden: Viel gesättigte Fette und zu viel Alkohol; Beta-Carotin sollte insbesondere von Raucher:innen oder ehemaligen Raucher:innen nicht eingenommen werden

Tipps für Ihre Augengesundheit

  • Rauchstopp: Rauchen verschlechtert die Durchblutung im Auge und erhöht das Risiko für AMD.
  • Blutzucker und Blutdruck gut einstellen: Eine gute allgemeine Gesundheit wirkt sich positiv auf die Netzhaut aus.
  • UV-Schutz: Tragen Sie bei starker Sonne eine Sonnenbrille mit UV-Filter.
  • Regelmäßige Bewegung: Fördert die Durchblutung, auch in den Augen.

Wie verhalte ich mich nach einer Injektion ins Auge und was muss ich beachten?

Direkt nach der Injektion (Spritze ins Auge) wird ein kurzer Sehtest durchgeführt. Dabei prüft das medizinische Team, ob Sie Bewegungen, Finger oder Licht wahrnehmen können. Geben Sie sofort Bescheid, wenn Sie dabei etwas nicht erkennen oder ungewöhnlich wahrnehmen. Je schneller Veränderungen festgestellt werden, desto rascher kann reagiert werden.

Zur Pflege nach der Injektion werden befeuchtende Augentropfen verschrieben. Diese sollten Sie am Injektionstag zumindest viermal täglich bis stündlich verwenden. Sie helfen, das Auge zu beruhigen und Beschwerden zu lindern. Wenn es Ihnen guttut, können Sie die Tropfen auch über mehrere Tage anwenden. Nach jeder Injektion sollten Sie eine frische Packung Tropfen verwenden, um das Infektionsrisiko zu verringern.

Viele Patient:innen fühlen sich nach dem Termin erschöpft: Das ist normal. Zum einen kann die Behandlung selbst als belastend empfunden werden, zum anderen werden oft Pupillen weitgetropft, um das Auge zu untersuchen. Diese Erweiterung kann das Sehen verschwommen machen und die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Solange die Pupillenerweiterung anhält, dürfen Sie nicht selbst ein Auto lenken. Die Fahrtauglichkeit ist ebenson von Ihrer Sehschärfe abhängig. Bei eingeschränktem Sehvermögen klären Sie bitte unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab, ob Sie ein Fahrzeug lenken dürfen.

Weitere Tipps für die Zeit nach der Injektion:

  • Lassen Sie sich nach Möglichkeit zum Termin begleiten oder organisieren Sie eine sichere Heimfahrt.
  • Reiben Sie das Auge nicht.
  • Benutzen Sie nach der Injektion keine Kontaktlinsen.
  • Vermeiden Sie in den ersten 24 Stunden übermäßige Belastung (schweres Heben, Sport) und Wasserkontakt am Auge. Gehen Sie nicht ins Schwimmbad.
  • Bei Schmerzen, starker Rötung oder Sehverschlechterung: sofort ärztlich abklären lassen.

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    Geprüft Priv.-Doz. DDr. Gregor Reiter: Stand September 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.