7. Befunde bei Multiplem Myelom verstehen alle Fragen

Das Multiple Myelom ist eine komplexe Erkrankung, bei der viele verschiedene Blutwerte, Untersuchungen und Befunde eine Rolle spielen. Für Betroffene und Angehörige kann es herausfordernd sein, die Ergebnisse richtig einzuordnen. Diese Schulung unterstützt Sie dabei, die wichtigsten Laborwerte, Kontrolluntersuchungen und Prognosefaktoren besser zu verstehen.

Einleitung durch Univ.-Prof. Dr. Ralph Wäsch

Liebe Patienten, liebe Angehörige. Mein Name ist Ralph Wäsch. Ich bin Oberarzt und Sektionsleiter in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie und Stammzelltransplantation der Uniklinik in Freiburg. Und ich möchte Ihnen heute die Labordiagnostik und die Befunde des Multiplen Myeloms näherbringen.

Hier geht es zur Einleitung des Kurses: „Begrüßung“

Blutbild verstehen

Woraus besteht Blut und welche Aufgaben haben die einzelnen Bestandteile?

Das Blutbild besteht aus den weißen Blutkörperchen oder sogenannten Leukozyten . Die dienen unserer Infektabwehr. Weitere Bestandteile sind die roten Blutzellen oder Erythrozyten. Diese sind letztendlich für den Sauerstofftransport im Blut zuständig und der dritte wichtige Bestandteil sind die Blutplättchen oder Thrombozyten . Diese sind an der Blutgerinnung beteiligt.

Was ist der Unterschied zwischen kleinem und großem Blutbild?

Man spricht vom sogenannten großen Blutbild und kleinen Blutbild. Beim kleinen Blutbild macht man zunächst nur mal eine quantitative Bestimmung von den weißen Blutzellen oder Leukozyten, von den roten Blutzellen oder Erythrozyten und dem dazugehörigen Hb-Wert und von den Blutplättchen oder Thrombozyten. Beim großen Blutbild schaut man sich zusätzlich noch die weißen Blutzellen, entweder mit einer Maschine oder unter dem Mikroskop an, um sozusagen die einzelnen unterschiedlichen weißen Blutzellen beurteilen zu können. Da gehören zum Beispiel die Granulozyten dazu oder die Lymphozyten oder die Monozyten. Und beim Multiplen Myelom kann es auch mal sein, dass Plasmazellen , also die bösartigen Zellen des Multiplen Myeloms, die eigentlich im Knochenmark sind, auch im Blut auftauchen und deswegen kann es auch wichtig sein, beim Myelom ein großes Blutbild zu machen und genau da differenzieren zu können, ob man Plasmazellen nicht nur im Knochenmark sieht, sondern ob sie auch im Blut vorhanden sind, weil das oft schon eine fortgeschrittene Erkrankung bedeutet, die sogenannte Plasmazellleukämie.

Also in der Regel machen wir zunächst mal ein kleines Blutbild bei den Patienten, um einfach zu sehen, ob es da schon Veränderungen gibt. Und dann kommt es so ein bisschen darauf an, wie groß der Verdachtsmoment vielleicht vorher schon ist, ob man mehr gucken muss oder ob man wirklich nur aufgrund des kleinen Blutbilds Entscheidungen fällt, wie es weitergeht. Danach differenziert man normalerweise, ob man auch ein Differential- , also ein großes Blutbild oder dieses sogenannte Differentialblutbild macht.

Welche Rolle spielt das Blutbild beim multiplen Myelom?

Beim Multiplen Myelom können Blutwerte dramatisch verändert sein dadurch, dass das multiple Myelom im Knochenmark sitzt, also die bösartigen Plasmazellen sich im Knochenmark vermehren, kann es zur Beeinflussung der gesunden Blutzellen im Knochenmark, also da, wo die Blutbildung stattfindet, kommen. Und dann kommt es letztendlich zu verminderten Blutzellen. Also die weißen Blutzellen, die roten Blutzellen oder die Blutplättchen können vermindert dann im Blut auftauchen. In aller Regel ist das normalerweise, als allererstes sind es die roten Blutzellen oder der Hb-wert, der nach unten geht. Aber auch die weißen und Blutplättchen können nachkommen. Und natürlich hat das dann später Auswirkungen für das Wohlbefinden, wenn diese Zellen vermindert sind. Dann komme ich zurück auf den Anfang, als ich erklärt habe, wozu diese Zellen da sind. Weniger weiße Blutzellen bedeuten eine höhere Infektanfälligkeit. Geringere rote Blutkörperchen bedeuten, dass weniger Sauerstoffträger da sind. Das führt zu Kurzatmigkeit und zu schnellem Herzschlag. Und wenn die Blutplättchen letztendlich vermindert sind, kann das die Blutgerinnung beeinflussen, so dass es zum Beispiel nach Schnitten in der Küche oder so zu längeren Blutungen kommen kann.

Hier geht es zum Video-Interview: „Blutbild verstehen“

Befunde zur Diagnose bei Multiplem Myelom

Welche Blutwerte sind bei Multiplem Myelom häufig verändert?

Beim Multiple Myelom können die Blutwerte verändert sein, so zum Beispiel die weißen Blutkörperchen. Die roten Blutkörperchen oder die Blutplättchen können vermindert sein dadurch, dass das Multiple Myelom im Knochenmark letztendlich die Blutbildung verhindert und dann weniger Blutzellen im peripheren Blut ankommen können. Das hat natürlich wieder Auswirkungen auf das Befinden. Infektanfälligkeit kann steigen durch die Veränderung der weißen Blutzellen. Der Sauerstofftransport kann gestört sein durch die Veränderung der roten Blutzellen und letztendlich kann es zu Blutungen kommen, wenn man zu wenig Blutplättchen hat. Weitere wichtige Laborwerte sind Werte, die darauf hindeuten, dass man überhaupt eine Myelomerkrankung hat. So ist es zum Beispiel so, dass die bösartigen Plasmazellen im Knochenmark eine Funktion haben. Die gesunde Plasmazelle bei uns produziert Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper , also Eiweißstoffe, die für unsere Infektabwehr auch sehr wichtig sind. Und die werden ganz speziell von einer Zelle immer gebildet, unterschiedliche Sorten davon. Und die bösartige Zelle bildet dann eben auch eine spezifische Sorte, die dann keine Funktion mehr hat, die man aber im Blut messen kann, diese Eiweißstoffe. Und dann kann es natürlich noch zu anderen Schäden durch das Myelom kommen. Das Myelom kann zum Beispiel die Niere schädigen. Dann sieht man einen Anstieg vom Nierenwert, dem sogenannten Kreatinin. Oder das Myelom kann auch den Knochen schädigen. Das kann man nicht im Blut sehen, aber man kann es indirekt sehen, weil dann zum Beispiel Kalzium im Blut vermehrt vorkommt, was aus dem Knochen freigesetzt wird.

Welche weiteren Blut- und Urinuntersuchungen werden bei Verdacht auf Multiples Myelom durchgeführt?

Um jetzt die Diagnose weiter zu erhärten: wenn man zum Beispiel im Blut solche Veränderungen findet wie veränderte, verminderte Blutzellen oder Antikörper bzw. Immunglobuline im Blut, kann man noch weiterführende Untersuchungen machen. Man kann die genau quantifizieren. Manche Patienten haben kompletten Antikörper. Dann kann man die kompletten Antikörper messen, das ist IgG, IgA und IgM zum Beispiel, und quantifizieren. Andere Myelome bilden nur Teile von diesen Immunglobulinen, die sogenannten Leichtketten . Auch diese kann man messen, und zwar sowohl im Blut als auch im Urin. Dann nennt man sie dann Bence-Jones-Proteine. Und noch weiter führende Diagnostiken sind zum Beispiel, dass man eine Eiweißelektrophorese macht, wo man die Eiweiße im Blut gezielt auftrennt und dann letztendlich auch ablesen kann, ob so ein Immunglobulin vermehrt ist im Blut. Sie müssen sich vorstellen, Sie haben quasi ein 2D-Gebilde und Sie sehen dann verschiedene Spitzen. Am Anfang haben sie eine hohe Spitze für das Albumin und dann kommen andere Proteinfraktionen. Ganz hinten findet man dann die Immunglobuline und das ist ein breiter Buckel. Und wenn dann ein einzelnes Immunglobulin auftaucht, dann sieht man da so wie eine Nadelspitze, einen ganz hohen Peak. Das ist das sogenannte M-Protein und das kann man genau bildlich quasi darstellen mit so einer Eiweißelektrophorese und dann natürlich auch quantitativ messen.

Welche Rolle spielen Knochenmarksuntersuchungen und bildgebende Verfahren bei Multiplem Myelom?

Bei Multiplem Myelom ist es so, dass die bösartige Plasmazelle – auch die gutartigen – sich in erster Linie im Knochenmark befinden und dort vermehren. Das heißt, man muss auch letztendlich das Knochenmark untersuchen, um eine Diagnose stellen zu können. Weil zur Diagnose gehört eben genau das, dass eine vermehrte Anzahl von bösartigen Plasmazellen gefunden wird. Das heißt, man muss eine Knochenmarkpunktion machen. Das ist eine Untersuchung, die man ambulant machen kann, in einer lokalen Betäubung, wo man dann mit einer Hohlnadel im Beckenkamm letztendlich einsticht und da dann Knochenmarkmaterial aspiriert und auch ausstanzen kann und dieses Material dann auf den bösartigen Plasmazellgehalt untersuchen kann. Ein weiterer Vorteil von so einer Knochenmarkuntersuchung ist, dass man auch genetische Veränderungen in diesen Plasmazellen untersuchen kann. Also das Erbgut von Plasmazellen ist oft geschädigt und das kann wichtig sein, weil uns das Aufschlüsse darüber gibt, wie die Prognose der Erkrankung ist. Es gibt günstige Veränderungen und weniger günstige Veränderungen. Und wenn man Glück hat, findet man manchmal auch Veränderungen, die vielleicht helfen, eine bessere und optimalere Therapie auszusuchen. Andere Verfahren, die man braucht neben der Knochenmarkuntersuchung, sind bildgebende Verfahren , weil beim Multiplen Myelom diese Plasmazellen im Knochenmark auch dafür sorgen können, dass Knochenschäden entstehen, also dass Löcher im Knochen gebildet werden. Dort, wo ganz viele Plasmazellen sind, frisst sich sozusagen so ein Loch. Die Knochen aufbauenden Zellen und abbauenden Zellen werden gegensinnig manipuliert durch die Plasmazellen und es entstehen Löcher im Knochen, die auch ein Risiko darstellen, weil an diesen Stellen der Knochen brüchig wird und brechen kann. Und das muss man rausfinden und dafür macht man Bilder, also Röntgenverfahren, wenn Sie so wollen. Früher hat man ganz simple Röntgenbilder gemacht. Die sind nicht so empfindlich, um wirklich viel zu finden. Deswegen macht man heutzutage, wo es eigentlich in fast allen Kliniken ein Computertomogramm gibt, Computertomographien. Also der Standard in Deutschland ist, eine Ganzkörper-Computertomografie zu machen, wirklich alle Knochen mit Computertomogramm abzubilden. Man nimmt dafür dann aber eine ganz niedrige Strahlendosis, dass die Strahlenbelastung nicht so groß ist, weil das reicht aus, um die Knochen schön darstellen zu können. Und das ist eine sehr sensitive Untersuchung, um solche Knochenlöcher oder auf medizinisch Osteolysen nachweisen zu können.

Wann ist welche Untersuchung bei Multiplem Myelom notwendig?

Das kann sehr unterschiedlich sein, wann, zu welchem Zeitpunkt, welche Diagnostik angewendet wird. Es kann zum Beispiel sein, dass Sie mit einem gezielten Symptom, also wirklich starke Symptome wären ja wenn jetzt solche Knochenveränderungen zu einem Bruch führen. Man hat einen Bruch, der irgendwie ohne Verletzung aufgetreten ist, spontan. Sie haben auf einmal ganz starke Schmerzen, weil zum Beispiel der Arm gebrochen ist, nur weil man sich angestoßen hat. Dann würde man natürlich erst mal hingehen und ein Bild machen, um erstmal rauszufinden, was ist da los. Und dann würde man vielleicht finden okay, ohne Unfall, ohne irgendwas ist ein Knochen gebrochen. Man findet dann tatsächlich so eine Osteolyse, also ein Loch im Knochen. Und das wäre dann ein Hinweis auf das Multiple Myelom. Und dann würde man weitergehen. Dann würde man natürlich Blutuntersuchungen machen. Man würde eine Knochenmarkuntersuchung machen, um dann letztendlich diese Diagnose abzurunden. Eine andere Möglichkeit wäre, das Plasmozytom kann durch die Eiweißstoffe, die Immunglobuline, die es ausschüttet, auch dazu führen, dass die Niere geschädigt wird. Und dann kann es sein, dass sie auf einmal mit Wasseransammlungen im Körper in die Notaufnahme kommen und das ganz auffällig ist und man macht vielleicht dann eine Blutuntersuchung, findet, dass dieser Kreatininwert erhöht ist und guckt dann vielleicht erst mal genauer die Niere an, bevor man dann wieder die übliche Diagnostik macht, um dem Myelom weiter auf den Grund zu gehen. Oder es kann sein, sie kommen mit einer Blutveränderung, mit einer Anämie . Sie kommen blass, mit schlagendem Herz zum Arzt und der sagt sich okay, was könnte dahinter stecken? Macht einfach mal ein kleines Blutbild und stellt fest, dass sie sozusagen verminderte rote Blutkörperchen haben, also so eine Anämie haben, und muss dann überlegen, wie geht er da vor, was könnte jetzt dahinterstecken? Und dann kann er zum Beispiel über kurz oder lang eben auch sagen: Jetzt mache ich meine Eiweißelektrophorese, also eine Auftrennung der Eiweißfraktion, wo man dann genau sehen kann, ob ein fehlgebildetes Immunglobulin vorhanden ist. Das ist eine sehr kostengünstige Untersuchung und ich habe sofort einen guten Anhalt, ob zum Beispiel ein Myelom dahinter stecken kann. Und dann gehe ich eben auch wieder weiter mit den anderen Diagnostiken. Dann schließe ich eine Knochenmarkpunktion an, weil ich ja wissen muss, ob die Plasmazellen im Knochenmark vermehrt sind, um die Diagnose zu erhärten. Und dann irgendwann würde ich auch ohne Schmerzen eine Bildgebung machen, also ein Computertomogramm, weil ich letztendlich ja trotzdem wissen will, ob vielleicht Knochenlöcher da sind, die noch keine Symptome machen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Befunde zur Diagnose“

Bedeutung von Laborwerten bei Mulitplem Myelom

Welche Blutbefunde gelten bei Multiplem Myelom als wichtige Prognosewerte?

Man kann bei Multiplem Myelom aufgrund von bestimmten Eiweißwerten im Blut auch eine Prognoseabschätzung machen. Diese Eiweißwerte sind das Albumin und das Beta2-Mikroglobulin und Veränderungen von diesen Eiweißen, also ein Anstieg von Beta2-Mikroglobulin oder ein Abfall vom Albumin erlaubt es, drei verschiedene Risikostufen zu erheben. Stufe eins ist ein niedriges Risiko, zwei so in der Mitte und Stufe drei ist die höchste Risikostufe. Das ist der internationale Score, den man da dann einteilt. Und dazu kommt dann noch der Wert für ein Enzym im Blut, die LDH oder Laktatdehydrogenase auf medizinisch ganz kompliziert. Und die kann entweder normal sein oder auch vermehrt sein. Und mit diesen drei Eiweißstoffen kann man eine sehr gute Prognoseabschätzung machen, das heißt einschätzen, wie schnell die Krankheit voraus, also voranschreitet und wie eilig es mit einer Therapie ist und wie aggressiv die sein muss.

Was bedeuten die Begriffe „M-Protein“ und „veränderte Leichtketten“?

Beim multiplen Myelom werden ja vermehrt Plasmazellen im Knochenmark gefunden, die bösartig sind und sogenannte Immunglobuline produzieren. Und das können sowohl komplette Immunglobuline sein, als auch inkomplette oder sogenannte Leichtketten, also nur Bestandteile von Immunglobulinen und das komplette Immunglobulin, das kann man mit einer Eiweißelektrophorese nachweisen. Das heißt man trennt die Eiweißbestandteile im Blut auf und dann hat man ein Diagramm mit so verschiedenen Spitzen, die verschiedene Eiweißfraktionen haben. Am Anfang ist ein ganz hoher Peak mit dem Albumin und nach hinten laufen die so aus. Und die Gammaglobulinfraktion ist so ein Hügel quasi. Und wenn da ein Paraprotein Immunglobulin sichtbar ist, dann entsteht da so eine Nadelspitze. Und diese Nadelspitze nennt man M-Protein, weil man nämlich am Anfang das Albumin hat und am Ende diese Nadelspitze vom Immunglobulin und das Ganze dann wie ein M aussieht. Und dieses M-Protein da hinten, das kann man quantifizieren. Und dann hat man den Gehalt an komplettem Antikörper, der vom Myelom gebildet wird. Wenn das Immunglobulin nicht komplett ist, sondern nur Leichtketten sind, dann sieht man das nicht in dieser Elektrophorese. Dann muss man es mit einem anderen Test im Blut quantifizieren, aber kann dann auch nachweisen, dass wir ein Myelom haben, was man dann Leichtketten-Myelom nennt.

Die Leichtkettendiagnose hat sich deutlich verbessert im Vergleich zu früher. Früher konnte man die Leichtketten nur im Urin nachweisen, das heißt, man musste im Urin einen relativ komplizierten Test mit einem angesäuerten Urin durchführen. Und das ist einem oft durch die Lappen gegangen. Man hat dann manchmal auch Myelom, hat gedacht, das macht gar kein Protein oder so, weil man es vielleicht nicht so gut festgestellt hat. Seit ungefähr 20 Jahren kann man die Leichtketten auch im Blut feststellen. Das ist eine wahnsinnige Erleichterung. Sie haben einfach einen quantitativen Test, den jedes Labor durchführen kann und kriegen dann relativ simpel und auch schneller eine deutliche Aussage. Und dadurch findet man eigentlich auch bei inzwischen allen Patienten, wo das Myelom nur Leichtketten bildet, diese Leichtketten tatsächlich auch heraus.

Warum werden auch Nieren- und Kalziumwerte überprüft?

Beim Multiplen Myelom ist es ja so, dass die Plasmazellen zu verschiedenen Organschäden führen. Das eine ist, dass es zu einer Anämie kommen kann, das andere ist, dass es zu Knochenschäden kommen kann. Wenn Knochenschäden auftreten, dann kann Kalzium aus dem Knochen freigesetzt werden. Das muss nicht so sein, aber es kann sein. Und dann steigt der Kalziumwert an, ist über der Norm und dieser Kalziumwert ist dann wiederum im Labor messbar. Und der hat natürlich auch Konsequenzen. Also Kalzium erhöht im Blut, kann Beschwerden machen, kann Übelkeit machen, kann Erbrechen machen, kann Herzrhythmusstörungen machen, also Dinge, die auch als Symptom dann bemerkbar werden. Und das vierte Organ, was betroffen sein kann, (oder das dritte Organ, wenn man Kalzium und Knochen zusammenfasst), ist die Niere. Die Niere kann geschädigt werden durch die Ausschüttung von Eiweißstoffen und diese Eiweißstoffe lagern sich in der Niere ab und die Niere funktioniert nicht mehr so gut. Und das kann man indirekt auch im Blut nachweisen, weil man dann den Nierenfunktionswert, das Kreatinin oder auch andere Nierenfunktionswerte messen kann und das Kreatinin dann zum Beispiel ansteigt oder auch sehr stark ansteigen kann bis hin zum Nierenversagen.

Hier geht es zum Video-Interview: „Bedeutung von Laborwerten bei Multiplem Myelom“

Verlaufskontrolle und Nachsorge bei Multiplem Myelom

Welche Kontrolluntersuchungen sind nach der Diagnose regelmäßig notwendig?

Wenn das Multiple Myelom diagnostiziert ist, dann wird man Ihnen ja eine Therapie vorschlagen. Und wenn man diese Therapie macht, wird man regelmäßig Verlaufskontrollen durchführen müssen. Man muss kontrollieren, dass Sie die Therapie gut vertragen. Aber man muss vor allen Dingen natürlich auch kontrollieren, dass die Therapie funktioniert. Das heißt, im Verlauf muss man Messungen machen von den Werten, die das Myelom anzeigen. Das ist in allererster Linie das Immunglobulin, was das Myelom bildet, also das komplette Immunglobulin als M-Protein oder das Teilimmunglobulin als Leichtketten muss man messen, quantifizieren. Und wenn man eine Therapie macht, müsste sollte man feststellen, dass dieses Protein immer weiter abfällt, weil man ja die Plasmazellen bekämpft und kein Protein mehr nachgebildet wird und dann immer weiter runter geht. Zum anderen muss natürlich auch die Behandlung des Myeloms oder die Verminderung der bösartigen Plasmazellen dadurch dazu führen, dass die Organschäden, die das auslöst, besser werden. Also wenn man zum Beispiel eine Anämie hat mit einem verminderten HB oder verminderten roten Blutkörperchen, dann sollte das wieder ansteigen im Verlauf. Genauso wenn man Verminderung der Blutplättchen hat oder andere Werte, dann sollten die sich wieder verbessern durch die Behandlung. Oder der Nierenwerte angestiegen ist sollte sich wieder verbessern, weil man ja diese Funktionsstörungen damit behebt. Gleichzeitig kann das aber auch schwierig sein, weil man zum Beispiel Therapien macht, die von sich aus, von sich selber aus die Blutwerte verändern können. Das heißt, es kann schwierig sein, den Myelomverlauf an den Blutwerten festzumachen. Aber dann hat man ja immer noch die Eiweißstoffe, die man misst. Und all das muss man zusammenfügen, um dann im Verlauf immer wieder sagen zu können: die Therapie funktioniert. Oder eben auch, um irgendwann festzustellen, sie funktioniert nicht mehr so gut. In der Regel macht man das so circa alle drei Monate, dass man – also mindestens alle drei Monate -Verlaufskontrollen von diesen Werten macht. Das Blutbild vielleicht ein bisschen häufiger, um noch die Nebenwirkungen der Therapie einzuschätzen. Knochenmarkpunktion muss man in der Regel nicht unbedingt regelmäßig wiederholen. Also man kann das machen, zum Beispiel in einer Situation, wo man das Gefühl hat, die Krankheit hat sich so beruhigt, dass man nichts mehr nachweisen kann im Blut, dann ist eine Knochenmarkpunktion sinnvoll, um eben auch sagen zu können, dass auch alle Plasmazellen verschwunden sind. Das kann dann mal indiziert sein, aber in der Regel macht man das nicht regelhaft, weil das ja auch eine für den Patienten unangenehme Untersuchung ist, die mit einem gewissen Schmerz trotz lokaler Betäubung verbunden ist. Genau das gleiche gilt für Bildgebung. Bei der Bildgebung wird man irgendwann mal gucken, ob sich das bessert oder stabilisiert. Aber Knochenlöcher sind kein guter Verlaufsparameter, weil die sich in der Regel auch nicht schnell verändern, sondern auch Reste bleiben können und damit eigentlich nicht wirklich dem dienen, dass man den Krankheitsverlauf besser damit beurteilen kann. Sie sollten aber natürlich auch nicht schlimmer werden. Das heißt, wenn im Verlauf zum Beispiel neue Knochenschmerzen auftreten oder sich der Charakter der Schmerzen verändert, die man am Anfang gehabt hat, dann ist es eventuell auch sinnvoll, erneut eine Bildgebung zu machen, um zum Beispiel eben genau das festzustellen, dass doch vielleicht eine neue Knochenläsionen entstanden ist oder eine alte größer geworden ist. Oder aber auch, was passieren kann unter Therapie, dass diese Löcher dann zusammenbrechen können. Man kann sich zum Beispiel vorstellen, wenn man die in einem Wirbelkörper hat, der ist ja dann in sich instabil und dann kann er ein bisschen zusammensacken. Das kann man in der Regel nicht verhindern, aber das könnte eben auch mal Schmerzen erklären. Und man kann dann zum Beispiel mit Bestrahlung das wieder stabilisieren und dann durch Bestrahlung zusätzlich was für die Schmerzen tun.

Welche Beschwerden können mit den Veränderungen meiner Blutwerte auftreten?

Also andere wichtige Befunde könnten zum Beispiel sein, dass Ihre körperliche Schwäche, ihre Müdigkeit wieder zunimmt. Da könnte dann zum Beispiel wieder eine Zunahme der Anämie, also der Blutarmut, der verminderten roten Blutkörperchen, eine Rolle spielen. Schwäche kommt wieder dazu. Weniger Sauerstoffträger im Blut. Man wird müde, das Herz schlägt schneller um das auszugleichen, könnte ein Symptom sein. Es können Infekte auftreten, verschiedene Infekte, weil die weißen Blutzellen vielleicht vermindert sind. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Krankheit sich wieder bemerkbar macht. Das könnte aber auch ein Hinweis sein, dass die Therapie Nebenwirkungen hat. Genauso könnten wieder mehr Wasseransammlungen im Körper auftreten, die vielleicht ein Hinweis darauf sind, dass die Nierenfunktion schlechter wird. Oder sie bekommen Symptome, das ist aber eher seltener, durch die Kalziumvermehrung, die auftreten kann, die ich schon genannt hatte. Übelkeit, Erbrechen, solche Dinge.

Wie erkenne ich einen Rückfall (Rezidiv) am Befund?

Die Verlaufsuntersuchung bei Multiplen Myelom sollen ja insbesondere ausschließen, dass die Krankheit trotz Behandlung wieder voranschreitet. Also dass es einen Rückfall oder ein Wiederausbruch der Erkrankung gibt. Der wichtigste Wert im Blut dafür ist sicher das Immunglobulin, was die Plasmazelle bildet, also das spezifische, für ihre Erkrankung spezifische Immunglobulin. Wenn sich das wieder deutlich vermehrt, also wieder ansteigt, dann ist das der erste sichere Hinweis darauf, dass eine Behandlung nicht mehr funktioniert.

Hier geht es zum Video-Interview: „Verlaufskontrolle und Nachsorge bei Multiplem Myelom“

Laborwerte verstehen und besprechen

Worauf sollte ich beim Lesen meiner Laborbefunde achten?

Als Patient sollten Sie insbesondere darauf achten, dass Sie das Immunglobulin, was Ihre Plasmazellen bilden, kennen. Das ist zum Beispiel beim kompletten Antikörper kann das ein IgG-Immunglobulin sein oder eben die kappa-oder lambda-Leichtkette. Sie sollten das kennen und Sie sollten dann insbesondere bei Ihren Blutwerten darauf achten, dass Sie selber sehen können, wenn der Wert wieder ansteigt, also der Wert wieder höher wird, die Menge wieder zunimmt. Dann können Sie nämlich das selber mitbeurteilen: okay, der Wert steigt an, hier stimmt was nicht oder steigt stark an, hier stimmt ganz besonders was nicht. Manchmal kann es Schwankungen geben, wenn es nur kleine Veränderungen sind. Aber wenn man einen deutlichen Anstieg sieht, dann bedeutet das was. Das beurteilt natürlich auch Ihr Arzt. Aber wenn Sie das nachvollziehen können, dann wäre das ein wichtiger Wert, den Sie lernen sollten, mit zu beurteilen bei der ganzen Untersuchung. Genauso sind natürlich die Werte, die vielleicht am Anfang bei Ihnen die Organschäden ausmachen, also die Blutarmut oder Anämie oder der Nierenfunktionswert, der vielleicht erhöht war, wichtige Verlaufsparameter, dass Sie selber auch wissen, welche Werte das sind. Also der Hb-Wert für die Anämie und das Kreatinin für den Nierenfunktionswert und dann selber sehen können: die Anämie wird besser, der Hb-Wert steigt an oder das Kreatinin war hoch und wird immer besser. Und dann können Sie selber auch mitbeurteilen, dass diese Organfunktionsstörungen durch das Multiple Myelom sich im Verlauf verbessern.

Es ist natürlich immer die Frage, wie gut Sie als Laie medizinisches Wissen auch übernehmen können. Das heißt, es ist ja durchaus auch so, dass man manche Sachen leicht versteht und andere Sachen auch sehr kompliziert sind. Deswegen würde ich versuchen auch zu fokussieren auf wirklich leichte Dinge. Es ist glaube ich ganz gut zu verstehen, wenn man erklärt bekommt, dieses Protein ist vermehrt, das heißt sowieso und das ist der Wert, und das zeige ich den Patienten auch sehr gerne auf. Hier ist der Laborwert, an der Stelle finden Sie das und das kann man erklären. Manchmal kann es aber auch ungünstig sein, wenn man zu viel wissen will, weil die Regel dann doch immer ist, dass man einen Großteil davon dann doch nicht richtig versteht und dann eher dazu neigt, Dinge wieder durcheinander zu werfen. Also ich glaube, es ist auch wichtig, dass sie versuchen, bei den simplen Dingen zu bleiben, die ausreichen, um ihre Krankheit zu verstehen.

Woran erkenne ich am Befund, ob meine Therapie wirkt oder die Krankheit sich verschlechtert?

Also wenn Sie gelernt haben, die Werte zu beurteilen, die Ihr Myelom ausmachen, wie zum Beispiel die Immunglobulin oder die Menge von Immunglobulinen oder von den Leichtketten oder auch gelernt haben, wie ihre Funktionsstörung aussieht, mit Anämie oder Kreatinin, dann können Sie daran ablesen, durch den Abfall dieser Werte, dass Ihre Therapie sehr, sehr gut anschlägt oder eben umgekehrt: durch den Anstieg dieser Werte, dass sie nicht mehr gut anschlägt oder von vornherein nicht gut anschlägt.

Welche Fragen sollte ich beim Arztbesuch zu meinen Befunden stellen?

Also Sie sollten sich von Ihrem Arzt auf jeden Fall die Krankheit erklären lassen. Sie sollten sich erklären lassen, was bei Ihnen spezifisch verändert ist, welche Eiweißstoffe, welches Immunglobulin verändert ist, wie hoch das verändert ist und dann eben letztendlich auch erklären lassen, was ein Abfall bedeutet. Ob das jetzt ein deutlicher Abfall ist oder ob das nicht so deutliche Abfall ist. Man kann ja zum Beispiel das Ansprechen auch quantifizieren. Man sagt zum Beispiel, man hat eine Teilremission, eine partielle Remission. Wenn mindestens 50% des Immunglobulins, was die Plasmazelle bildet, vermindert, also wenn das um mindestens 50% runtergeht. Oder man redet von einer sehr guten Teilremission, wenn es von über 90% runter geht und wenn es komplett verschwindet, dann redet man von einer kompletten Remission; für die komplette Remission muss man dann allerdings auch noch das Knochenmark zurate ziehen. Und diese Werte sollten Sie verstehen und sich von Ihrem Arzt erklären lassen, damit Sie das selbst mitbeurteilen können.

Ich denke, weitere wichtige Fragen wären vielleicht auch, was man selber tun kann, um das zu unterstützen. Zum Beispiel sollte man den Arzt fragen, welche Impfungen man vielleicht machen soll. Man sollte den Arzt fragen, was sonst noch gut ist. Zum Beispiel, dass es durchaus von Vorteil ist, Bewegung zu machen, Sport zu machen, auch für den Myelompatienten, auch wenn das eventuell unter ärztlicher oder physiotherapeutischer Anleitung passieren sollte, damit man jetzt bei Knochenschäden nicht die falschen Übungen macht. Solche Dinge wären aber wichtig, um quasi ihren Krankheitsverlauf selber günstig beeinflussen zu können.

Hier geht es zum Video-Interview: „Laborbefunde verstehen und besprechen“

Meine Nachricht an Sie

Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch gerne sagen, dass Sie zwar die Diagnose des Multiplen Myeloms und damit die Diagnose einer bösartigen Erkrankung, einer Krebserkrankung erhalten haben. Aber es gibt eigentlich keine einzige Erkrankung in den letzten 20 Jahren, die so viele Fortschritte erlebt hat. Bei Multiplen Myelome haben wir wirklich eine Revolution an neuen Medikamenten entwickelt. Wir haben vor 20, 25 Jahren, zwei oder drei Medikamente gehabt. Wir hatten eine Chemotherapie und Kortison und das war’s so ungefähr. Inzwischen haben wir eine Vielzahl von Medikamenten, die es uns ermöglicht, aus dieser Krankheit eine chronische Erkrankung zu machen. Wir sind immer wieder in der Lage, mit neuen Therapiekombinationen wieder Ruhe in die Krankheit zu bringen, wieder eine ganze Zeit zu überbrücken, die Sie an Lebenszeit haben mit einer guten Lebensqualität. Und obwohl uns das die ganze Zeit gelingt, können wir immer noch einen draufsetzen. Inzwischen haben wir zum Beispiel als allermodernste Entwicklung Immuntherapien entwickelt, wo man letztendlich Eiweißstoffe wie die Immunglobuline gegen ihre Myelomzellen abrichtet oder eben sogar T-Zellen , also lebende Zellen, Abwehrzellen so beeinflussen kann, indem man die dann vorher von Ihnen sammelt, verändert, Ihnen zurückgibt, dass die dann eine Immuntherapie haben, die in ihrem Körper lebendig wirkt und sogar dafür sorgt, dass sie danach eine ganze, ganze lange Zeit komplett ohne Therapie sein können. Und das, obwohl sie vielleicht schon zehn andere Therapien vorher hatten. Das heißt, was ich Ihnen eigentlich sagen will, ist, dass wir sehr gute Möglichkeiten haben, eine sehr lange chronische Erkrankung aus ihrem Myelom zu machen und damit sehr, sehr viel für Sie getan haben. Und dass sie deswegen nicht zu große Angst haben sollten, dass diese Diagnose so fatal ist wie bei manch anderen Krebserkrankungen.

Hier geht es zum Video: „Meine Nachricht an Sie“

Prof. Dr. Ralph Wäsch: Stand Dezember 2025 | Quellen und Bildnachweis
ambulant
Die Behandlung erfolgt ohne einen nächtlichen Aufenthalt im Krankenhaus.
Anämie
Verminderung der roten Blutkörperchen oder des Hämoglobins im Blut, die zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung des Körpers führt. Symptome können Müdigkeit, Schwäche und Blässe sein.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Bildgebende Verfahren
Sind medizinische Techniken, mit denen Ärzte Bilder vom Inneren des Körpers erstellen können. Beispiele sind Röntgen, Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Methoden helfen dabei, Krankheiten zu erkennen und zu überwachen, ohne dass eine Operation nötig ist.
Chemotherapie
Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
Eiweiße
(Proteine)
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
Enzym
körpereigener Stoff, der biochemische Reaktionen steuert und schneller und effizienter ablaufen lässt.
Hämatologie
Fachgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen des Blutes, des Knochenmarks und der blutbildenden Organe beschäftigt.
Immunglobuline

Immunglobuline sind Abwehrstoffe des Körpers. Sie werden auch Antikörper genannt und helfen dabei, Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien zu erkennen und zu bekämpfen. Es gibt verschiedene Arten von Immunglobulinen, zum Beispiel IgG, IgA oder IgM.

Immuntherapie
Therapie, die das Immunsystem beeinflusst und bei verschiedenen Erkrankungen, wie z.B. Krebs, eingesetzt wird. Je nach Krankheitsursache kann das Immunsystem gehemmt, stimuliert oder durch die Gabe von Antikörpern verändert werden.
Kortison
Kortison ist ein körpereigenes Hormon. Für therapeutische Zwecke wird es meist in höheren Konzentrationen verwendet und wirkt dann vor allem entzündungshemmend. 
LDH
Abkürzung für Laktat-Dehydrogenase. Dieses Enzym entsteht beim Abbau von Zellen. Ein erhöhter LDH-Wert deutet auf viele absterbende Zellen hin und ist bei verschiedenen Tumorerkrankungen erhöht. 
Leichtketten
Leichtketten sind Bestandteile von Antikörpern, die eine wichtige Rolle bei der Bildung und Funktion des Immunsystems spielen.
Leukozyten
Der medizinische Begriff für "weiße Blutkörperchen". Sie sind ein Teil des Immunsystems und spielen dort eine wichtige Rolle, indem sie dort Krankheitserreger bekämpfen. 
Onkologie
Fachbereich der Medizin, der sich mit bösartigen Tumoren und anderen Krebserkrankungen beschäftigt.
Plasmazellen
Plasmazellen sind eine besondere Form der weißen Blutkörperchen, welche Antikörper bilden.
Stammzelltransplantation
Verfahren, bei dem einer Patientin/einem Patienten gespendete Stammzellen verabreicht werden. Dadurch wird das blutbildende System und das Immunsystem nach einer Therapie (z.B. Chemotherapie oder Bestrahlung) wieder aufgebaut. Nach einer Vorbereitungsphase werden die gespendeten Stammzellen mithilfe einer Infusion verabreicht.
T-Zellen
Untergruppe der weißen Blutkörperchen und ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems.
Thrombozyten
(Blutplättchen)
Zellfragmente im Blut, die bei der Blutgerinnung und Wundheilung sehr wichtig sind.