Eine Antikörpertherapie ist eine sogenannte zielgerichtete Therapie. Das bedeutet, dass sie gezielt gegen gewisse Botenstoffe wie Proteine im Körper wirkt. Im Falle von Phosphatdiabetes bzw. der häufigsten Form, der x-chromosomalen Hypophosphatämie (XLH), blockiert das Antikörper-Medikament Burosumab das Protein FGF23 , welches bei Phosphatdiabetes erhöht ist. Somit ist es möglich, FGF23 im Körper und dadurch auch die vermehrte Phosphatausscheidung zu reduzieren.
Was ist eine Antikörpertherapie?
Wie läuft eine Antikörpertherapie bei Phosphatdiabetes ab?
Die Antikörpertherapie bei Phosphatdiabetes läuft nach einem gewissen Schema ab:
- Anwendung: Die Injektion von Burosumab erfolgt mithilfe einer Spritze unter die Haut.
- Häufigkeit: Kindern wird das Medikament alle 14 Tage verabreicht, bei Erwachsenen ist eine monatliche Gabe vorgesehen.
- Medikamentendosierung: Die Dosierung ist individuell verschieden und wird an das Körpergewicht angepasst.
- Verabreichung: Das Medikament kann von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, von medizinischem Fachpersonal oder von Ihnen selbst verabreicht werden.
Mithilfe der Antikörpertherapie wird die zugrundeliegende Ursache – der erhöhte FGF23-Spiegel – behandelt. Nach Reduktion von FGF23 im Körper erfolgt automatisch keine erhöhte Phosphatausscheidung mehr, ebenso kann auch Vitamin D regelrecht aktiviert werden.
Dementsprechend darf keine zusätzliche Substitution mit Phosphat und aktivem Vitamin D erfolgen, da es sonst zu einer Überdosierung mit schwerwiegenderen Folgen kommen kann.
Welche Nebenwirkungen können bei der Antikörpertherapie auftreten?
Die Antikörpertherapie mit Burosumab ist in der Regel gut verträglich.
Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
- Reaktionen und Rötungen an der Einstichstelle
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Schmerzen in Armen und Beinen
- Neurologische Symptome, wie das Restless-Legs-Syndrom. Dies ist durch ein starkes Verlangen gekennzeichnet, die Beine zu bewegen. Außerdem treten unangenehme Empfindungen in Ruhephasen auf.
Wenn Nebenwirkungen auftreten, teilen Sie diese bitte Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mit. So kann die Therapie überwacht und gegebenenfalls angepasst werden.
Während einer Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigem Alter, die nicht verhüten, wird die Antikörpertherapie mit Burosumab nicht empfohlen.