3. Antikörpertherapie bei Phosphatdiabetes

Was ist eine Antikörpertherapie?

Eine Antikörpertherapie ist eine sogenannte zielgerichtete Therapie. Das bedeutet, dass sie gezielt gegen gewisse Botenstoffe wie Proteine im Körper wirkt. Im Falle von Phosphatdiabetes bzw. der häufigsten Form, der x-chromosomalen Hypophosphatämie (XLH), blockiert das Antikörper-Medikament Burosumab das Protein FGF23 , welches bei Phosphatdiabetes erhöht ist. Somit ist es möglich, FGF23 im Körper und dadurch auch die vermehrte Phosphatausscheidung zu reduzieren.

Wie läuft eine Antikörpertherapie bei Phosphatdiabetes ab?

Die Antikörpertherapie bei Phosphatdiabetes läuft nach einem gewissen Schema ab:

  • Anwendung: Die Injektion von Burosumab erfolgt mithilfe einer Spritze unter die Haut.
  • Häufigkeit: Kindern wird das Medikament alle 14 Tage verabreicht, bei Erwachsenen ist eine monatliche Gabe vorgesehen.
  • Medikamentendosierung: Die Dosierung ist individuell verschieden und wird an das Körpergewicht angepasst.
  • Verabreichung: Das Medikament kann von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, von medizinischem Fachpersonal oder von Ihnen selbst verabreicht werden.
Wieso ist zur Antikörpertherapie kein Phosphat oder aktives Vitamin D erforderlich?

Mithilfe der Antikörpertherapie wird die zugrundeliegende Ursache – der erhöhte FGF23-Spiegel – behandelt. Nach Reduktion von FGF23 im Körper erfolgt automatisch keine erhöhte Phosphatausscheidung mehr, ebenso kann auch Vitamin D regelrecht aktiviert werden.

Dementsprechend darf keine zusätzliche Substitution mit Phosphat und aktivem Vitamin D erfolgen, da es sonst zu einer Überdosierung mit schwerwiegenderen Folgen kommen kann.

Welche Nebenwirkungen können bei der Antikörpertherapie auftreten?

Die Antikörpertherapie mit Burosumab ist in der Regel gut verträglich.

Folgende Nebenwirkungen können auftreten:

  • Reaktionen und Rötungen an der Einstichstelle
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • Schmerzen in Armen und Beinen
  • Neurologische Symptome, wie das Restless-Legs-Syndrom. Dies ist durch ein starkes Verlangen gekennzeichnet, die Beine zu bewegen. Außerdem treten unangenehme Empfindungen in Ruhephasen auf.

Wenn Nebenwirkungen auftreten, teilen Sie diese bitte Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mit. So kann die Therapie überwacht und gegebenenfalls angepasst werden.

Während einer Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigem Alter, die nicht verhüten, wird die Antikörpertherapie mit Burosumab nicht empfohlen.

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Geprüft OÄ Dr.in Judith Haschka: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Antikörpertherapie
Therapie mit Eiweißmolekülen, die bestimmte Merkmale von schädlichen Zellen oder Eiweiße erkennen. Dadurch können schädliche Zellen beispielsweise im Wachstum gebremst oder gezielt zerstört werden.
Eiweiße
(Proteine)
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
FGF23
Abkürzung für Fibroblast Growth Factor 23. Dieses Protein ist im Körper wichtig für die Regulation von Phosphat und Vitamin D. Es wird von den Knochen produziert. Die Hauptaufgabe von FGF23 besteht darin, die Menge an Phosphat im Blut zu kontrollieren. Wenn FGF23 in zu großer Menge vorhanden ist, wird zu viel Phosphat ausgeschieden.
Zielgerichtete Therapie
Behandlung, die spezifisch auf genetische Mutationen, Proteine oder das Gewebeumfeld abzielt, das das Krebswachstum fördert.