2. Die passende Therapie bei Phosphatdiabetes

Welche Faktoren beeinflussen die Wahl der Therapie bei Phosphatdiabetes?

Die Wahl der Therapie bei Phosphatdiabetes wird auf das Alter der Patient:innen abgestimmt:

  • Im Kindesalter ist es wichtig, dass das Knochenwachstum regelrecht ist, eine gute Mineralisierung des Knochens erfolgt und auf die Zahngesundheit geachtet wird.
  • Im Erwachsenenalter werden die Medikamente je nach Schweregrad der Symptome angepasst. Auch deshalb sind regelmäßige Kontrollen sinnvoll. Die Therapie im Erwachsenenalter ist wichtig, um die Heilung von Frakturen und Pseudofrakturen zu fördern und deren Auftreten zu verhindern. Mehr zu den Symptomen und der Therapie von Phosphatdiabetes bei Erwachsenen finden Sie in unserer Schulung „Phosphatdiabetes im Erwachsenenalter“.

Inwiefern kann ich als Patient:in oder Elternteil bei der Therapiewahl mitentscheiden?

Bevor eine medikamentöse oder auch operative Behandlung bei Phosphatdiabetes begonnen wird, legen Ihre Ärzt:innen mit Ihnen ein Therapieziel fest. Dazu werden Fragen berücksichtigt wie:

  • Welchen Effekt kann man von der Therapie erwarten?
  • Welche Beschwerden sollten durch die Behandlung verringert werden?

Nach Abwägen aller Vor- und Nachteile wird die bestmögliche Therapie für Sie ausgewählt. Einen Überblick über die verschiedenen Behandlungsarten finden Sie in der Lektion „Therapiemöglichkeiten bei Phosphatdiabetes“.

Beispiel eines Behandlungsziels

Allgemein ist das primäre Behandlungsziel die klinische Verbesserung der Patient:innen. Dies bedeutet, dass die Behandlung darauf abzielt, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu steigern und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

Ein spezifischeres Ziel kann beispielsweise die Kontrolle und Stabilisierung der sogenannten Alkalischen Phosphatase sein. Die Alkalische Phosphatase wird im Blut gemessen und ist ein wichtiger Marker für Veränderungen im Knochenstoffwechsel. Eine Erhöhung der Alkalischen Phosphatase kann auf einen vermehrten Knochenabbau hindeuten.

Woran erkenne ich, ob die Behandlung wirkt?

Um festzustellen, ob eine Behandlung wirkt, sollte im Regelfall ein Behandlungsziel festgesetzt werden.

Beispiele einer gelingenden Behandlung bei Phosphatdiabetes können mitunter sein:

  • Abnahme von Zeichen der Osteomalazie
  • Abheilen von Knochenbrüchen
  • Rückgang der Schmerzen
  • Abnahme von Zeichen der Rachitis (Kinder)

Treten trotz erreichtem Behandlungsziel weitere oder neue Symptome auf, muss das Behandlungsziel neu definiert werden.

Was versteht man unter Osteomalazie?

Der Begriff Osteomalazie wird im Zusammenhang mit Phosphatdiabetes oft verwendet. Phosphatdiabetes führt zu einem chronischen Phosphatmangel im Blut, was die Hauptursache für die Entwicklung von Osteomalazie ist.

Als Osteomalazie bezeichnet man die Störung im Knochenbildungsprozess, bei der wichtige Mineralstoffe aus dem Knochen gelöst werden. Dadurch wird der Knochen weicher und instabiler. Osteomalazie bedeutet also so viel wie Knochenerweichung.

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Geprüft OÄ Dr.in Judith Haschka: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Rachitis
Erkrankung, bei der es durch einen Mangel an Vitamin D, Kalzium oder Phosphat zu einer gestörten Mineralisation der Knochen kommt. Dies führt zu weichen, schwachen Knochen, was wiederum häufig Verformungen der Beine (z.B. X- oder O-Beine), Knochenschmerzen und Wachstumsstörungen verursacht.