3. Therapie von Phosphatdiabetes bei Erwachsenen

Warum ist die (fortführende) Behandlung von Phosphatdiabetes auch im Erwachsenenalter wichtig?

Phosphatdiabetes und auch die häufigste Form der Erkrankung, die  X-chromosomal Hypophosphatämie (XLH), ist eine chronische Erkrankung. Nach dem heutigen Wissensstand gibt es keine Heilung. Es ist medizinisch erwiesen, dass eine fehlende Behandlung negative Auswirkungen auf den Bewegungsapparat (Skelett- und Muskelsystem) hat. Darum ist eine regelmäßige und langfristige Therapie notwendig. Gehen Sie deshalb regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen und achten Sie auf eine kontinuierliche Behandlung, um Ihre Gesundheit bestmöglich zu unterstützen!

Auch in der sogenannten Transition, also dem Übergang der Patient:innen von der kinderärztlichen Betreuung zur Erwachsenenmedizin, ist eine fortlaufende Behandlung notwendig. In dieser Phase wachsen die Knochen besonders schnell – umso wichtiger ist ein stabiler Knochenstoffwechsel.

Welche Therapieziele gibt es bei Erwachsenen mit Phosphatdiabetes?

Der Fokus der Therapie ist die Erhaltung der Lebensqualität. Das bedeutet, dass die Behandlung darauf abzielt, Symptome zu lindern, Komplikationen zu vermeiden und Ihnen zu helfen, ein möglichst normales und erfülltes Leben zu führen.

Hierfür ist es besonders wichtig:

  • den Phosphat- und Calciumspiegel im Blut mithilfe der Medikamente konstant zu halten
  • den Knochenstoffwechsel in Balance zu bringen
  • die Knochengesundheit zu verbessern
  • Frakturen und Pseudofrakturen zu heilen
  • Schmerzen zu lindern
  • Muskeln zu stärken
  • Mobilität zu steigern
  • Komplikationen wie Nierensteine, Herz-Kreislauferkrankungen oder Zahnprobleme zu vermeiden

Wie wird Phosphatdiabetes im Erwachsenenalter behandelt?

Die medikamentöse Therapie von Erwachsenen mit Phosphatdiabetes verfolgt zwei Ansätze:

  • Die Substitutionstherapie mit Phosphat und Vitamin D:
    • Einnahme von Phosphat und aktivem Vitamin D
    • Verabreichungsform: Phosphat- und Vitamin D-Präparate sind meist in Tablettenform erhältlich.
  • Die zielgerichtete Antikörperherapie:
    • Verabreichung des Antikörpers Burosumab
    • Verabreichungsform: Die Antikörpertherapie wird subkutan (unter die Haut) mittels einer Spritze verabreicht.

Welche Therapieform für Sie infrage kommt, entscheiden Sie in Absprache mit Ihren Ärzt:innen.

In der Schulung „Phosphatdiabetes behandeln“ finden Sie wichtige Hinweise rund um die Therapiemöglichkeiten bei Phosphatdiabetes.

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Geprüft Prof. Dr. Ralf Oheim: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.