2. Eliminationsdiät verstehen

Was ist eine Eliminationsdiät?

Oft denkt man bei einer Diät an eine Ernährung zum Abnehmen. Bei der eosinophilen Ösophagitis (EoE) hat die Eliminationsdiät jedoch eine andere Funktion: Ziel ist es, das entzündungsauslösende Allergen zu meiden. Dies wird als Elimination bezeichnet. Deshalb spricht man auch von einer Eliminationsdiät. Voraussetzung dafür ist, dass man herausfindet, welches Allergen die Krankheit auslöst oder verstärkt.

Ein bekanntes Beispiel für eine Eliminationsdiät ist die Ernährung bei Zöliakie. Betroffene müssen Gluten vollständig vermeiden, um Beschwerden zu verhindern. Bei EoE ist es jedoch komplizierter, da nicht immer klar ist, welche Nahrungsmittel die Krankheit auslösen. Daher gibt es verschiedene Eliminationsdiäten, die systematisch getestet werden, um individuelle Unverträglichkeiten zu identifizieren.

Auf wie viele Lebensmittel man reagiert, ist sehr unterschiedlich: Manche Menschen reagieren nur auf einzelne Lebensmittel, während andere auf mehrere Nahrungsmittelgruppen empfindlich reagieren. Das Ziel der Eliminationsdiät ist es, durch gezieltes Weglassen bestimmter Lebensmittel herauszufinden, was die Symptome verursacht, diese dann dauerhaft zu meiden und die Erkrankung so in den Griff zu bekommen.

Was ist die Eliminationsdiät bei EoE?

Die eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine chronische Entzündung der Speiseröhre, die durch eine fehlgeleitete Immunreaktion ausgelöst wird. Bestimmte Nahrungsmittel können dabei eine Rolle spielen. EoE ist allerdings keine klassische Nahrungsmittelallergie, wie sie zum Beispiel bei Erdnüssen oder Fisch vorkommt. Die Reaktion verläuft verzögert und führt zu einer schleichenden Entzündung der Speiseröhre. Die Beschwerden treten anders als bei einer klassischen Nahrungsmittelallergie oft erst Stunden oder Tage nach dem Verzehr eines problematischen Lebensmittels auf.

Wie stark die Reaktion auf ein auslösendes Lebensmittel ist, kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Manche Betroffene reagieren bereits auf geringe Mengen, während andere erst bei regelmäßigem oder hohem Verzehr Symptome entwickeln. Deshalb ist es wichtig, die eigene individuelle Verträglichkeit gut zu beobachten und gemeinsam mit einer Ärztin/einem Arzt oder einer Ernährungsberatung herauszufinden, welche Lebensmittel sicher sind. Das bedeutet aber auch, dass man bei einer Eliminationsdiät auch streng auf versteckte Inhaltsstoffe in Fertigprodukten oder gewürzten Lebensmitteln achten muss.

Es gibt verschiedene Eliminationsdiäten, die individuell angepasst werden können. Das Ziel ist es, durch den gezielten Verzicht auf bestimmte Lebensmittel herauszufinden, welche Nahrungsmittel die Auslöser für die EoE sind. Wie genau man das feststellt, wird in der Lektion „Formen der Eliminationsdiät bei EoE“ genauer erklärt.

Was ist das Ziel der Eliminationsdiät bei eosinophiler Ösophagitis?

Das Ziel der Eliminationsdiät ist es, die Speiseröhrenentzündung zu reduzieren, indem die auslösenden Nahrungsmittel vollständig aus der Ernährung entfernt werden. Wenn Betroffene konsequent auf die auslösenden Nahrungsmittel verzichten, kann sich die Entzündung in der Speiseröhre bessern. Mit einer verringerten Entzündung verringern sich in der Regel auch die Beschwerden.

Wie schaffe ich eine langfristige Besserung?

Damit die Wirkung erhalten bleibt, muss die Eliminationsdiät langfristig durchgeführt werden. Das bedeutet, dass Betroffene die Ernährung dauerhaft anpassen müssen. Selbst kleinste Mengen der auslösenden Lebensmittel können teilweise eine erneute Reaktion hervorrufen. Deshalb ist es wichtig, die Diät streng einzuhalten, um langfristig beschwerdefrei zu sein.

Welche Lebensmittelgruppen werden bei der Eliminationsdiät ausgeschlossen?

Die Nahrungsmittel, die EoE auslösen, sind von Person zu Person unterschiedlich. Früher wurden Allergietests oder Blutuntersuchungen genutzt, um die Auslöser festzustellen. Mittlerweile weiß man aber, dass diese Methoden nicht zuverlässig sind. Deshalb wird heute empfohlen, den individuellen Auslöser der Speiseröhrenentzündung anhand des Schemas Verzicht-Beobachtung-Wiedereinführung zu identifizieren.

Die bekannteste und am besten untersuchte Form ist die 6-Food-Elimination-Diet (6-FED). Dabei werden sechs Lebensmittelgruppen weggelassen, die häufig als Auslöser in Frage kommen:

  • Milchprodukte (z. B. Kuhmilch, Joghurt, Käse, Sahne, Butter)
  • Getreideprodukte mit Gluten (z. B. Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel – enthalten in Brot, Nudeln, Gebäck, Bier, Fertigsaucen)
  • Soja (z. B. Sojamilch, Tofu, Sojasoße, pflanzliche Ersatzprodukte)
  • Nüsse (z. B. Haselnüsse, Mandeln, Cashews, Erdnüsse)
  • Ei (z. B. in Backwaren, Nudeln, Mayonnaise)
  • Fisch, Schalentiere und Krustentiere (z. B. Lachs, Garnelen, Muscheln, Krabben)

Alternativ gibt es vereinfachte Formen der Eliminationsdiät, bei denen nur vier, zwei oder eine dieser Lebensmittelgruppen weggelassen werden. Welche Variante für Sie am besten geeignet ist, sollten Sie mit einer Ärztin/einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft besprechen.

Wie lange dauert eine Eliminationsdiät?

Die Dauer einer Eliminationsdiät ist nicht einheitlich festgelegt, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gibt es zwei Phasen:

Lernphase:

  • Das bedeutet, dass man eine (oder mehrere) Lebensmittelgruppen so lange aus dem Speiseplan streicht, bis sich die Symptome und die Entzündung der Speiseröhre deutlich gebessert haben. Es folgt die schrittweise Wiedereinführung der Lebensmittelgruppen bis das auslösende Allergen identifiziert wurde.
  • Diese Phase kann zwischen mehreren Wochen bis einigen Monaten dauern.

Langfristige Umsetzung:

  • Sobald feststeht, welche Lebensmittel Symptome auslösen, sollte die Diät dauerhaft eingehalten werden.
  • Eine Eliminationsdiät funktioniert nur dann langfristig, wenn auslösende Lebensmittel konsequent gemieden werden.

Falls nach mehreren Wochen keine Verbesserung eintritt, sollte die Eliminationsdiät überdacht und gegebenenfalls angepasst werden. Dies sollten Sie immer in Absprache mit einer Ärztin/einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft umsetzen.

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    Geprüft Prof. Dr. Martin Storr: Stand November 2025 | Quellen und Bildnachweis