Was ist eine 6-Lebensmittel-Eliminationsdiät (6-FED)?
Die 6-Lebensmittel-Eliminationsdiät (6-FED) ist die bekannteste und am besten untersuchte Form der Eliminationsdiät bei eosinophiler Ösophagitis (EoE). Die Überlegung zur 6-FED ist, dass die Lebensmittelgruppen, die allgemein häufig Nahrungsmittelallergien auslösen, auch bei EoE-assoziierten Symptomen oft eine Rolle spielen. Deshalb werden genau diese sechs Gruppen aus der Ernährung gestrichen – daher der Name 6-Food-Elimination-Diet.
Bei der umfassenden 6-FED wird auf Milch, Getreide, Soja, Eier, Nüsse sowie Fisch- und Schalentiere verzichtet. Die 6-FED wird über mehrere Wochen durchgeführt, um zu testen, ob sich die Symptome der Speiseröhrenentzündung bessern. Anschließend werden die Lebensmittelgruppen schrittweise wieder eingeführt, um herauszufinden, welche Nahrungsmittel die Symptome verursachen.
Diese Form der Eliminationsdiät hat in Studien gute Erfolge gezeigt und ist eine bewährte Methode, um herauszufinden, welche Nahrungsmittel für die eigene EoE-Erkrankung verantwortlich sind.
Welche anderen Formen der Eliminationsdiät gibt es?
Die 6-Lebensmittel-Eliminationsdiät (6-FED) ist die bekannteste und am besten untersuchte Form der Eliminationsdiät bei EoE. Auf Grundlage der 6-FED wurden weitere, vereinfachte Formen der Eliminationsdiät entwickelt:
1-FED: Hierbei wird Milch und damit alle Milchprodukte weggelassen. Diese Form ist am einfachsten umzusetzen und eignet sich für Menschen, bei denen Milch als Hauptauslöser vermutet wird.
2-FED: Neben Milchprodukten werden auch Getreideprodukte mit Gluten ausgeschlossen. Diese Diätform basiert auf der Erkenntnis, dass Milch und Getreide die häufigsten Auslöser sind.
4-FED: Hier werden zusätzlich zu Milch und Getreideprodukten auch Soja und Eier weggelassen. Diese Form ist eine abgeschwächte Variante der 6-FED.
Neben diesen standardisierten Diäten gibt es auch individuell angepasste Eliminationsdiäten. Dabei stellen manche Menschen fest, dass bestimmte Lebensmittel ihre Beschwerden verschlimmern, und verzichten gezielt auf diese Nahrungsmittel.
Was sind die Unterschiede zwischen der Step-Up- und der Step-Down-Strategie?
Die Step-up und Step-down Strategie sind zwei unterschiedliche Herangehensweisen zur Durchführung einer Eliminationsdiät bei EoE. Sie unterscheiden sich darin, wie stark die Ernährung anfangs eingeschränkt wird, hinsichtlich des Bedarfs endoskopischer Untersuchungen sowie der Dauer bis eine Verbesserung der Symptome beobachtet werden kann.
Step-Down-Strategie
Bei der Step-Down-Strategie beginnt man mit der strengsten Form der Eliminationsdiät, also der 6-FED. Sobald die Beschwerden und Entzündungen zurückgegangen sind, wird schrittweise eine Lebensmittelgruppe nach der anderen wieder in die Ernährung eingeführt.
Wiedereinführung: Etwa alle 6 Wochen wird eine ausgeschlossene Lebensmittelgruppe wieder eingeführt.
Kontrolle: Anschließend wird beobachtet, ob sich die Symptome verschlechtern. Nach jeder Wiedereinführung erfolgt eine ärztliche Kontrolle mit einer Magenspiegelung (Endoskopie). Dabei wird auch eine kleine Gewebeprobe aus der Speiseröhre entnommen (Histologie). Diese Probe wird im Labor untersucht, um festzustellen, ob es zu einer erneuten Entzündungsreaktion gekommen ist.
Anpassung der Diät: Falls die Symptome nicht zurückkehren, kann die Lebensmittelgruppe in der Ernährung verbleiben. Falls erneut Beschwerden auftreten, muss diese Lebensmittelgruppe weiter vermieden werden.
Die 6-Food-Elimination-Diet hat sich als wirksam erwiesen, um Beschwerden bei EoE zu reduzieren. Allerdings ist sie schwer durchzuhalten, da sie viele Einschränkungen mit sich bringt. Diese Diät über lange Zeit vollständig umzusetzen ist für die meisten Menschen kaum machbar. Diese Methode eignet sich für Menschen, die schnell eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome erreichen möchten. Sie erfordert jedoch eine engmaschige medizinische Begleitung und regelmäßige Untersuchungen.
Step-Up-Strategie
Bei der Step-Up-Strategie beginnt man mit einer milderen Eliminationsdiät und steigert die Anzahl der ausgeschlossenen Lebensmittel nur, falls keine Besserung eintritt.
Milde Einschränkung: Die Diät beginnt meist mit der 2-FED, bei der Milch- und Getreideprodukte ausgeschlossen werden.
Mögliche Ausweitung: Falls keine Besserung eintritt, folgt die 4-FED, bei der zusätzlich Soja und Eier weggelassen werden. Wenn weiterhin keine ausreichende Wirkung erzielt wird, kommt die 6-FED zum Einsatz. Hier werden zusätzlich Nüsse sowie Fisch und Schalentiere ausgeschlossen.
Kontrolle: Auch bei dieser Strategie erfolgt eine ärztliche Kontrolle durch eine Magenspiegelung mit Gewebeentnahme. Da die Eliminationsschritte schrittweise erfolgen, sind diese Untersuchungen jedoch seltener als bei der Step-Down-Strategie.
Diese Methode eignet sich für Menschen, die nicht sofort auf viele Lebensmittel auf einmal verzichten möchten oder Schwierigkeiten haben, die 6-FED durchzuhalten. Sie hat den Vorteil, dass unnötige Einschränkungen vermieden werden, da die strengste Form der Diät nur dann angewendet wird, wenn die vorherigen Stufen nicht ausreichend wirken.
Wann ist die Step-Up-Strategie sinnvoll?
Ob die Step-Up-Strategie die bessere Wahl ist, hängt von individuellen Faktoren ab.
Die 6-Food-Elimination-Diet (6-FED) erzielt die höchste Erfolgsrate, gefolgt von der 4-FED und der 2-FED. Allerdings gibt es keine Studien, die klar zeigen, welche Strategie für welche Patient:innen optimal sind.
Deshalb verfolgt man in der Praxis einen pragmatischen Ansatz: Die Auswahl der Diät erfolgt angepasst und wird gemeinsam mit Ihnen als Patient:in besprochen. Es soll eine Diät gefunden werden, die wirksam ist, aber auch von Ihnen durchgehalten werden kann.
Welche Vorteile bietet diese Methode?
Weniger belastend: Ein wichtiger Vorteil der Step-Up-Strategie ist, dass sie weniger belastend ist. Betroffene können zunächst mit einer weniger strengen Diät beginnen. So lässt sich herausfinden, wie gut eine Ernährungsumstellung in den Alltag integriert werden kann.
Weniger Einschränkungen: Außerdem wird durch dieses Vorgehen vermieden, dass Patient:innen unnötige Einschränkungen in Kauf nehmen, wenn eine weniger strenge Diät bereits ausreicht.
Weniger ärztliche Untersuchungen: Zudem gibt es weniger Untersuchungen, da es weniger Eliminationsschritte gibt.
Da die 6-FED sehr streng ist, stellt die Step-Up-Strategie eine Möglichkeit dar, eine gut verträgliche und zugleich wirksame Eliminationsdiät zu finden.
Wann ist die Step-Up-Strategie sinnvoll und welche Vorteile bietet sie?
Ob die Step-Up-Strategie die bessere Wahl ist, hängt von individuellen Faktoren ab.
Die 6-Food-Elimination-Diet (6-FED) erzielt die höchste Erfolgsrate, gefolgt von der 4-FED und der 2-FED. Allerdings gibt es keine Studien, die klar zeigen, welche Strategie für welche Patient:innen optimal sind.
Deshalb verfolgt man in der Praxis einen pragmatischen Ansatz: Die Auswahl der Diät erfolgt angepasst und wird gemeinsam mit der/dem Patientin/Patienten besprochen. Man möchte eine Diät finden, die wirksam ist, aber auch durchgehalten werden kann.
Vorteile der Step-up-Strategie:
Weniger belastend: Ein wichtiger Vorteil der Step-Up-Strategie ist, dass sie weniger belastend ist. Betroffene können zunächst mit einer weniger strengen Diät beginnen. So lässt sich herausfinden, wie gut eine Ernährungsumstellung in den Alltag integriert werden kann.
Weniger Einschränkungen: Außerdem wird durch dieses Vorgehen vermieden, dass Patient:innen unnötige Einschränkungen in Kauf nehmen, wenn eine weniger strenge Diät bereits ausreicht.
Weniger ärztliche Untersuchungen: Zudem gibt es weniger Untersuchungen, da es weniger Eliminationsschritte gibt.
Da die 6-FED sehr streng ist, stellt die Step-Up-Strategie eine Möglichkeit dar, eine gut verträgliche und zugleich wirksame Eliminationsdiät zu finden.
Was ist eine Magenspiegelung (Gastroskopie)?
Eine Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt, ist eine Untersuchung, bei der die Speiseröhre, der Magen und der obere Dünndarm von innen betrachtet wird. Das geschieht mit einem flexiblen Schlauch, dem Endoskop, an dessen Spitze sich eine kleine Kamera befindet.
Wie läuft eine Gastroskopie ab?
Vorbereitung: Die/der Patient:in muss mindestens sechs Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben (keine feste Nahrung oder Getränke zu sich nehmen), Wasser ist bis zwei Stunden vor der Untersuchung erlaubt.
Betäubung: Meist wird eine Beruhigungsspritze (Sedierung) gegeben, auf Wunsch kann auch nur ein Rachenspray zur lokalen Betäubung verabreicht werden.
Einführen des Endoskops: Die Ärztin/der Arzt führt das Endoskop vorsichtig durch den Mund in die Speiseröhre ein. Durch die Kamera kann sie/er sich die Schleimhaut genau anschauen.
Gewebeproben (Biopsien): Mit kleinen Instrumenten werden während der Untersuchung Gewebeproben entnommen. Diese werden anschließend unter dem Mikroskop untersucht, um festzustellen, ob eine Entzündung vorliegt.
Dauer und Nachsorge: Die Untersuchung dauert nicht lange und kann ambulant durchgeführt werden. Falls eine Sedierung verabreicht wurde, sollte man danach nicht selbst Auto fahren oder alleine nach Hause gehen.
Ist eine Gastroskopie schmerzhaft?
Mit einer Sedierung bekommen Sie als Patient:in nichts von der Untersuchung mit. Die Gastroskopie ist nicht schmerzhaft. Eine Magenspieglung mit lokaler Betäubung und ohne Sedierung kann möglicherweise unangenehm sein. Besprechen Sie gemeinsam mit Ihren Ärzt:innen, welche Option für Sie am besten geeignet ist.
Warum wird eine Magenspiegelung bei EoE durchgeführt?
Bei der eosinophilen Ösophagitis ist die Magenspiegelung mit Gewebeentnahme besonders wichtig, da man nur damit die Erkrankung feststellen kann. Während der Eliminationsdiät wird die Untersuchung genutzt, um zu überprüfen, ob sich der Zustand der Schleimhaut verbessert hat. Das ist wichtig, weil die wahrgenommenen Beschwerden der Patient:innen nicht immer mit der entzündlichen Krankheitsaktivität in der Speiseröhrenschleimhaut übereinstimmen.
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S2k-Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit und eosinophile Ösophagitis der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) – März 2023 – AWMF-Registernummer: 021–013. Z Gastroenterol. Juli 2023;61(07):862–933.
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