2. Aktiv bleiben während der CLL-Therapie

Warum ist Bewegung trotz Therapie so wichtig?

Die Diagnose chronisch lymphatische Leukämie (CLL) und der Beginn einer Therapie werfen oft viele Fragen auf: Darf ich mich weiterhin bewegen? Muss ich meine Aktivitäten einschränken? Die gute Nachricht ist: In den meisten Fällen ist Bewegung auch während der Therapie möglich und sogar ausdrücklich empfohlen. Sie hilft, die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten, Nebenwirkungen der Behandlung zu lindern und das seelische Gleichgewicht zu unterstützen.

Welche Bewegungsformen eignen sich je nach Belastbarkeit und Behandlungsphase?

Je nach Phase der Erkrankung und Art der Therapie können die Möglichkeiten zur Bewegung unterschiedlich sein. In der sogenannten „Watch and Wait“-Phase, in der noch keine aktive Behandlung notwendig ist, sind die meisten Menschen kaum in ihrem Alltag eingeschränkt. Mehr zu Watch and Wait erfahren Sie in unserer Schulung „Leben mit Watch & Wait bei CLL“. Hier ist es besonders sinnvoll, regelmäßig Bewegung zu machen, um fit zu bleiben und den Körper für eine mögliche spätere Therapie zu stärken.

Während einer aktiven Therapie, zum Beispiel mit Tabletten oder Infusionen, kann es zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit oder Veränderungen im Blutbild kommen. Mehr zur Behandlung von CLL erfahren Sie in unserer Schulung „CLL behandlen“. In dieser Zeit ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und die Intensität der Bewegung an die Tagesform anzupassen. Auch wenn Sie sich einmal weniger leistungsfähig fühlen, sollten Sie versuchen, zumindest leichte Aktivitäten beizubehalten. Schon kurze Spaziergänge oder sanfte Dehnübungen können helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen und das Wohlbefinden zu steigern.

Tipps zur Einbindung von Bewegung in den Therapiealltag

Um Bewegung auch während der Therapiephase sinnvoll einzubauen, helfen folgende Punkte:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Ärzteteam, bevor Sie mit einem neuen Trainingsprogramm beginnen.
  • Wählen Sie Bewegungsformen, die Ihnen Freude bereiten und zu Ihrer aktuellen Belastbarkeit passen (z. B. Spazierengehen, Radfahren auf dem Heimtrainer, leichtes Krafttraining).
  • Hören Sie auf Ihren Körper und passen Sie das Training an Ihre Tagesform an.
  • Nutzen Sie kurze Bewegungseinheiten von fünf bis zehn Minuten mehrmals täglich, wenn längere Einheiten zu anstrengend sind.

Bewegung im Alltag und unterwegs

  • Stehen Sie im Büro regelmäßig auf und machen Sie ein paar Schritte
  • Nutzen Sie Wartezeiten (z. B. am Bahnhof, beim Arzt, im Krankenhaus) für kleine Bewegungseinheiten
  • Bauen Sie Dehnübungen in Ihren Tagesablauf ein
  • Erstellen Sie einen Bewegungsplan für den Berufsalltag oder für Reisen

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    AT_CP-545108_Okt2025 | Geprüft OA Dr. Andreas Reichinger: Stand Oktober 2025 | Quellen und Bildnachweis
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    Sich über einen längeren Zeitraum allmählich entwickelnd oder bereits lange andauernd.