5. Ergänzende Maßnahmen bei COPD

Warum ist der Rauchstopp eine der wichtigsten Maßnahmen bei COPD?

Tabakrauch verstärkt Entzündungen in den Atemwegen und schädigt das Lungengewebe. Außerdem schränkt er die Wirkung der COPD-Therapie ein. Aus diesen Gründen ist Rauchen die Hauptursache für das Fortschreiten der Erkrankung.

Auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien lohnt es sich, auf Zigaretten zu verzichten. Ein langfristiger Rauchstopp hilft dabei, die Häufigkeit und Schwere von Krankheitsschüben zu verringern und das Fortschreiten der COPD zu verlangsamen. Ebenso können Begleiterkrankungen verhindert werden, die den Körper zusätzlich belasten.

Warum ist Bewegung bei COPD wichtig und wie kann ich trotz Atemnot aktiv bleiben?

Regelmäßige Bewegung ist bei COPD sehr wichtig. Sie stärkt die Muskulatur und erhöht die Leistungsfähigkeit. Diese körperlichen Reserven helfen Ihnen besonders bei Phasen akuter Verschlechterungen, die Erkrankung besser zu bewältigen und sich danach schneller zu erholen.

Was muss ich beachten, um trotz COPD körperlich aktiv zu bleiben?

  • Es ist wichtig, langsam zu beginnen und die Intensität schrittweise zu steigern. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Sie dazu beraten.
  • Sanfte Aktivitäten wie Spaziergänge, leichtes Radfahren oder Wassergymnastik eignen sich besonders gut, um die Ausdauer zu steigern.
  • Krafttraining mit leichten Gewichten unterstützt den Muskelaufbau und verbessert die allgemeine Leistungsfähigkeit im Alltag.
  • Sport darf und soll Spaß machen! Physiotherapeut:innen können Sie dabei unterstützen, ein geeignetes Trainingsprogramm für Ihre Bedürfnisse zu finden.
  • Viele Patient:innen bewegen sich lieber in der Gruppe. Beim Lungensport können Sie gemeinsam mit anderen Betroffenen Ihre Kraft und Ausdauer trainieren.

Welche Impfungen sind bei COPD besonders empfehlenswert?

Für Patient:innen mit COPD können Entzündungen der Atemwege das Risiko für Exazerbationen erhöhen. Ein ausreichender Impfschutz ist daher wichtig, um Infektionen und Krankheitsschüben vorzubeugen. Bei COPD sind besonders folgende Impfungen empfohlen:

  • Grippe (Influenza ): Diese Impfung schützt vor der saisonalen Grippe. Sie sollte jährlich wiederholt werden.
  • COVID-19: Regelmäßige Auffrischungsimpfungen vermeiden schwere Krankheitsverläufe durch das Coronavirus.
  • Pneumokokken: Diese Impfung schützt vor den häufigsten Erregern von bakteriellen Lungenentzündungen.
  • Keuchhusten (Pertussis): Keuchhusten kann starke Hustenanfälle auslösen und die Atemwege zusätzlich reizen.
  • RSV: Diese Impfung ist bei COPD-Patient:innen sinnvoll, um schwere Atemwegsinfekte zu verhindern.

Wie kann eine pulmonale Rehabilitation meine Lebensqualität verbessern und was beinhaltet diese?

Die Angebote der pulmonalen Rehabilitation richten sich an Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen. Ziel ist es, die körperliche Belastbarkeit zu steigern, Atemnot zu vermeiden und den Umgang mit der Erkrankung im Alltag zu erleichtern. Diese Maßnahmen sind wichtig, um die Lebensqualität langfristig zu verbessern.

Abhängig von Ihrem Gesundheitszustand und Ihren individuellen Zielen legen Ärzt:innen ein Behandlungskonzept fest. Die Therapie besteht aus verschiedenen Bausteinen:

  • Schulungen: Ärztinnen und Ärzte informieren Sie bei regelmäßigen Vorträgen und Gesprächen über Ihre Erkrankung und die Behandlung. Sie erlernen Strategien, um mit Notfällen umzugehen und Exazerbationen zu vermeiden.
  • Medizinisches Training: Gezielte Übungen für Kraft, Ausdauer und Koordination verbessern Ihre körperliche Leistungsfähigkeit.
  • Atemphysiotherapie: Sie lernen Techniken, um Ihre Atmung zu erleichtern und besser mit Atemnot umzugehen.
  • Raucherberatung: Es steht Ihnen eine Vielzahl an Angeboten zur Verfügung, um Sie bei der Tabakentwöhnung zu unterstützen.
  • Psychologische Beratung: Der Umgang mit einer chronischen Erkrankung ist auch emotional herausfordernd. Psycholog:innen begleiten Sie während der Rehabilitation.

Bei einer stationären Rehabilitation sind Sie meist drei Wochen in spezialisierten Zentren untergebracht. Die Therapieprogramme finden täglich von morgens bis abends statt.

Im Gegensatz dazu wird die ambulante Rehabilitation wohnortnahe durchgeführt. Dabei nehmen Sie zwei bis drei Mal wöchentlich an Therapien teil, die jeweils einige Stunden dauern. Daher lässt sich diese Form in den gewohnten Alltag integrieren.

Die Kosten für eine Rehabilitation übernimmt in der Regel Ihre Kranken- oder Pensionsversicherung. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt kann Sie bei der Antragstellung unterstützen. Da es bis zum Freiwerden einer für Sie passenden Rehabilitation zu Wartezeiten kommen kann, ist eine frühzeitige Einreichung empfehlenswert.

Welche Maßnahmen kann ich zusätzlich treffen, um meine Lebensqualität zu verbessern?

Neben der Rehabilitation können Sie durch gezielte Maßnahmen Ihre Lebensqualität positiv beeinflussen:

Vermeidung von Schadstoffen: Um die Lunge vor weiterer Schädigung zu schützen, sollten schädliche Substanzen in der Luft vermieden werden. Dazu gehört auch ein Rauchstopp.

Bewegung: Bleiben Sie auch im Alltag aktiv und bauen Sie Bewegung in Ihre täglichen Routinen ein.

Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann Ihr Wohlergehen fördern. Eine Ernährungsberatung kann Sie dabei unterstützen, mit ungewollter Gewichtszunahme oder -abnahme umzugehen.

Stress reduzieren: Atemnot kann durch Ängste und Stress verstärkt werden. Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder bewusste Muskelentspannung helfen beim Umgang mit Belastungen.

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    MAT-AT-2501159 - 1.0 - 11/2025 | Geprüft Prim. Univ. Prof. Dr. Bernd Lamprecht: Stand November 2025 | Quellen und Bildnachweis
    Exazerbation
    Eine Exazerbation kann bei vielen chronischen Erkrankungen auftreten. Dabei kommt es zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Symptome, die akut behandelt werden muss. 
    Influenza
    Durch Influenzaviren verursachte Infektionskrankheit. Beginnt plötzlich und führt zu hohem Fieber, Schüttelfrost, starken Kopf- und Gliederschmerzen, trockenem Husten sowie starkem Krankheitsgefühl.